Wie die Einwohner der Tristao-Inseln Guineas die Artenvielfalt erhalten wollen
“Los gehts, lauf schnell. Und viel Glück!” Diese junge Schildkröte hats geschafft. Genauso wie viele ihrer Geschwister hier auf den Tristao Inseln deer Republik Guinea. Lokale Umweltschützer haben die Eier vor Wilderern geschützt und verteidigen nun auch die Babyschildkröten gegen Vögel. Der Schutz der Nistplätze ist eine Gemeinschaftsaufgabe.
Unsere Ökowächter halten morgens und abends Wache. Sie kommen selbst aus dem Dorf und klären ihre Familien auf. Schon ihre Anwesenheit wirkt. Niemand fasst etwas an. Die Ökowächter arbeiten seit 2013 mit einem bewaffneten Naturschutzkorps des Umweltministeriums Guineas zusammen. Damals erhielten die Tristao-Inseln den Status eines Meeresschutzgebiets. Die Entscheidung war das Ergebnis eines
Siebenjährigen Prozesses .Neben Wissenschaftlern und staatlichen Stellen brachten auch die Inselbewohner damals ihr Wissen und ihre Erfahrung ein. Einer der Cheforganisatoren des Porjektes erklärt den Ansatz. Wir haben ein Gesprächsforum eingerichtet, in dem die Menschen sich frei äußern konnten, oft in ihrer eigenen Alou- oder Soussou-Sprache.
Das Ergebnis dieser Beratungen haben wir dann in einen Managementplan überführt. So ist beispielsweise das Managementkomitee mit seinen lokalen Zweigstellen entstanden. Die Tristao-Inseln im Atlantischen Ozean sind eine Mischung aus Mangroven, Wattflächen, Wäldern und Sandbänke. Diese weitgehend ungestörten Ökosysteme sind ein Juwel der Artenvielfalt.
Doch der steigende Meeresspiegel setzt die Gemeinden vor Ort unter Druck. 2023 wurde dort ein Fünftel der Reisfelder überschwemmt. Etwa zwanzig Familien bauten gemeinsam Deiche zum Schutz ihrer Felder. Diese Initiative ist Teil eines intelligenten Naturschutzansatzes, der darauf abzielt, den Einfluss des Menschen auf die Biodiversität zu verringern.
Traditionell zogen Reisbauern wie Abdoulaye Katchek alle paar Jahre um in fruchtbareres Land – das bedeutete aber die Abholzung von Mangrovenwäldern. Als ihnen der entstandene Schaden bewusst wurde, beschlossen sie, das zu ändern. Früher gab es ein Mangroven-Restaurierungsprojekt. Wir erkannten dann aber, dass es keinen Sinn
Macht, Mangroven an einer Stelle zu pflanzen und sie woanders abzuholzen. Deshalb behalten wir jetzt die fruchtbaren Felder, die wir haben, und roden nicht woanders. Die Mangrovenbäume auf Tristao sind von entscheidender Bedeutung für die Artenvielfalt und für die Verringerung der Küstenerosion. Die Umweltschützer und das
Naturschutzkorps führen regelmäßig Patrouillen auf der Suche nach illegalen Aktivitäten durch. Hier haben sie gefällte Bäume entdeckt. Hey, warum wurden diese Bäume gefällt? Einheimische dürfen einige Bäume für den Eigenbedarf fällen, allerdings nur, wenn ihr Antrag dafür genehmigt wurde. Der lokale Umweltschützer erklärt dem Beamten, wie es hier dazu kam
Das Holz wurde gebraucht, um eine Straße zum letzten Dorf zu bauen. Auf dem Weg dorthin gibt es einen Fluss. Die Bäume wurden gefällt, um Bretter für die Brücke herzustellen. Wir wollten das eigentlich nicht. Eine Volksversammlung stimmte aber zu, weil wir keine anderen Baustoffe hatten.
Andere Regeln sind schwieriger durchzusetzen. Das Naturschutzgebiet erstreckt sich bis ins Meer, und die gemeinsamen Patrouillen führen bei zurückkehrenden Fischern unangekündigte Kontrollen durch, um festzustellen, ob sie geschützte Arten gefangen haben. Unter den wachsamen Blicken der Ökowächter entlädt die Crew ihren Fang. Diese Rochen sind vom Austerben bedroht.
Die Diskussion ist angespannt, als die Fischer sich erklären und die Beamten des Naturschutzkorps das Gesetz erläutern. Wir sagen ihnen, wenn die Fische noch leben, sollen sie sie wieder ins Meer lassen. Wenn sie bereits tot sind, fragen wir, warum sie sie gefangen
Haben. Sie dürfen sie grundsätzlich nicht fangen -auch nicht an einem anderen Tag. Diesmal kommt der Fischer mit einer Warnung davon. Denn letztendlich geht es bei dieser gemeindebasierten Naturschutzbemühung darum, alle Menschen auf den Tristao-Inseln miteinzubeziehen.
Die Tristao-Inseln im Norden Guineas haben eine große Artenvielfalt. Doch der steigende Meeresspiegel ist eine Bedrohung – die Einwohner versuchen dem entgegenzuwirken.
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