Unnötige Qual – was gegen chronische Schmerzen hilft | WELT Podcast

Hallo und herzlich Willkommen euch allen zu dieser Folge von aha in dieser Folge geht es um etwas das niemand von uns haben möchte Schmerzen dabei ist Schmerz grundsätzlich überlebenswichtig denn er ist das wahenignal das sagt hey Achtung du hast eine Verletzung sei vorsichtig damit schützt er unseren Körper wenn der

Schmerz aber seine Warnfunktion verliert und dauerhaft wird dann sprechen wir von einer ganz anderen Erkrankung von chronischen Schmerzen und darum wird es heute gehen außerdem finde ich für euch heraus woher eigentlich Empathie kommt aha 10 Minuten Alltagswissen ein Podcast von Welt wenn ich euch sagen würde mein Rücken tut weh dann würdet ihr

Vielleicht fragen was ist passiert oder woher kommt der Schmerz oder ihr würdet sowas sagen wie du hast auch wieder den ganzen Tag nur am Schreibtisch gesessen denn wenn es um Schmerzen geht dann fragen wir meist sofort nach der Ursache problematisch wird es wenn es die eine

Ursache gar nicht gibt dann sind wir bei chronischen Schmerzen von chronischen Schmerzen sprechen Ärzte wenn die Beschwerden länger als drei bis sech Monate anhalten und diese chronischen Schmerzen die haben eben leider keine sinnvolle Schutzfunktion für uns im Gegenteil sie schränken uns ein lassen uns schlecht schlafen führen zuur Erschöpfung psychischer Belastung und

Beeinträchtigen unseren Alltag kurz um sie sind eine Qual und davon betroffen in Deutschland sind 23 Millionen Menschen mindestens 23 Millionen Gründe also mehr über chronische Schmerzen zu erfahren deshalb habe ich mich mit Dr Michael überall verabredet er ist Vizepräsident der Ärzteorganisation Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin und Präsident der Deutschen schmerzliger

Die sich für Betroffene und Selbsthilfegruppen einsetzt hallo Herr Dr überall hallo fabrin Herr Dr überall wie entstehen denn eigentlich chronische Schmerzen stell sten Sie eine kurze Frage zu einem wirklich komplizierten Problem also ich fasse es mal kurz zusammen chronische Schmerzen entstehen in der Regel dann wenn der Auslöser für die akuten

Schmerzen nicht ausreichend abheilt und damit permanent weiterhin zu einer gewbbeschädigung führt einfaches Beispiel sie werden älter sie haben eine Gelenkerkrankung eine Arthrose und diese Arthrose schreitet mit zunehmendem Lebensalter natürlich fort und damit haben sie auch immer höhere Chancen auf diese arthrotische Veränderung mit Schmerzen zu reagieren und die Zeiträume

Zwischen diesen akuten Schüben werden natürlich durch die fortstreitende gelenkdestruktion immer kürzer und irgendwann ist der Schmerz chronisch das wäre eine Form von chronischen Schmerzen eine andere ist die wenn eigentlich der Heilungsprozess vollständig abgeschlossen ist alle sind zufrieden der Behandler der Patient das akuteereignis ist verschwunden aber die mit dem akutereignis eigentlich

Verbundenen Beschwerden halten auf unerklärliche Weise an und das sind dann die chronischen Schmerzen bei denen es häufig zu Verschaltungen oder fehlverschaltungen im Nervensystem kommt wo das eigentlich auslösende Ereignis in der Tat vielleicht auch nur ein Tropfen war der das fast zum überlaufen brachte und damit Prozesse in Gang gesetzt hat

Die über das eigentlich auslösende Ereignis hinausgehen und dann noch ganzheitlich häufig auch unter Einbeziehung von ganz anderen Faktoren behandelt werden müssen und das ist so ein Punkt den wir zuunemt häufiger beobachten in Deutschland weil wir ja eigentlich es geschafft haben akute Schmerzen sehr gut zu behandeln ich glaube das sind wir weltweit einmalig

Aber wir damit auch in Anführungszeichen Überlebende diese akuten Phasen produzieren die nun unter Umstand mit neuen Problem konfrontiert werden sie haben jetzt die Gelenke gerade schon genannt welche Regionen des Körpers betreffen den sonst chronische Schmerzen am häufigsten na ja natürlich all die die im Laumen des Lebens zunimmend

Häufiger sag mal verschleißen oder an die Grenzen ihrer Belastbarkeit kommen wir sind von der Natur her gebaut für ein Lebensalter von etwa 30 Jahren wir alle leben Gott sei Dank sehr viel länger das heißt wir erleben Phasen dass unsere körperliche Grundstruktur an die Grenzen ihrer Belastbarkeit kommt deswegen bedeutet es nicht zwangsläufig

Dass Schmerz und Alter perman und zusammenkommen müssen aber wir wir müssen realisieren dass bestimmte Teile unseres Körpers mit zunehmendem Alter beinträtigt sind und wenn wir das vor dem Hintergrund sehen dann sind natürlich die Gelenke häufig betroffen das gesamte muskuloskeletale System hier vor allem Kreuz Rücken und schulternackenmuskulatur die Probleme

Bereiten und dann gibt es noch ein andere Gruppe von Erkrankungen die wir auch jetzt zunehmend häufiger sehen das sind Erkrankungen wo der Schmerz durch eine Schädigung des sogenannten schmerzkontrollsystems oder des schmerzleitenden Systems entsteht z.B inf Folge von Stoffwechsel Erkrankungen wie hab Diabetes zunehmenden Alkoholgenuss Viruserkrankungen die wir

Im Laufe des Lebens durchmachen wie eine Gürtelrose z.B und und und ein Problem mit dem Schmerz ist ja dass er sich im zentralen Nervensystem quasi einbrennen kann und dann steht dieses sogenannte Schmerzgedächtnis was genau ist das und was ist daran so problematisch ja der Begriff des schmerzgedächtnises dem dem

Haftet etwas fast mythologisches an wir benutzten früher den Begriff einfach dann um zu erklären oder Dinge zumindest mit einem Namen zu benennen die wir nicht wirklich verstanden haben heute gehen wir davon aus dass in der Tat repetitive also wiederholte Ereignisse dazu führen können dass das Gehirn ein Art Gedächtnis für diese Inhalte aufbaut

So wie man in der Schule mal gelernte dass 5 x 5 25 ist und es man nicht mehr berechnen muss sondern einfach mental in die Schublade greift so greift der Körper unter Umständen bei solchen wiederholten Ereignissen in eine Schublade und holt das Erlebnis von einem früheren schmerzereignis heraus

Und verbindet das mit dem akutereignis Voraussetzung dafür dass so ein schmerzereignis aber entsteht ist dass diese Gedächtnisinhalte immer mit einer Art affektiven Färbung also mit einer emotionalen Besonderheit verbunden sind wir lernen dann besonders gut wenn die Lerninhalte positiv oder beim Schmerz stark negativ assoziiert sind und die werden dann sehr schnell ins Gedächtnis

Geholt interessanterweise erlebt und entwickelt aber nicht jeder Mensch mit anhaltenden oder wiederholten oder starken Schmerzen so ein Schmerzgedächtnis sondern es muss so eine individuelle Prädisposition noch in zukommen s dass wir Gott sei Dank muss man ja auch sagen immer wieder auch Menschen erleben die haben über Jahre unter Umständen Jahrzehnte Schmerzen

Dann kommt die entscheidende neue vielleicht auch sehr wirksame Therapie und sie sind unmittelbar danach schmerzfrei das heißt sie haben so ein Gedächtnis nicht gehabt sie haben nur chronisch über den Schmerz oder unter dem Schmerz gelitten und andere haben ein einmaliges Ereignis und haben da ihr ganzes Leben mit den Problemen die sich

Aus diesem Ereignis und diesem Gedächtnisinhalt für sie ergeben zu leiden und müssen dann mit Kämpfen auf der Website der schmerzlier steht ja dass chronische Schmerzen eine Krankheit sind unter der viele Millionen Menschen in Deutschland unnötig leiden und unnötig deshalb weil es heute eben viele Therapieansätze gibt chronische Schmerzen effektiv zu behandeln welche

Ansätze sind das n zunächst muss man sagen diese Aussage die wir auf der schmerzliger hpil haben ist korrekt wir wissen aus der Entstehungsgeschichte und aus dem Verlauf von Schmerzen dass man eigentlich am Anfang also dann wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist sehr Frühzeit müsste man die entscheidenden

Maßnahmen treffen um der Chronifizierung zu begegnen um sie zu verhindern und den Verlauf zu lindern rein strukturell sind wir dafür in Deutschland aber nicht ausgerichtet weil die Spezialisten die man dann zu diesem sehr frühen Zeitpunkt bräuchte nämlich Schmerztherapeuten oder Menschen die über den Tellerrand des akuten Ereignisses hinausschauen sind

Zahlenmäßig sehr gering wir haben in Deutschland über den Daumen etwa 1200 solcher Schmerztherapeuten das heißt wir haben ein strukturelles und ein versorgungstechnisches Problem ein anderer Punkt ist aber natürlich kann man in jeder Phase früh wie spät immer noch Dinge tun um das Leiden unter diesen chronischen Schmerzen zu reduzieren und ein ganz entscheidender

Punkt der den jeder Betroffene unabhängig davon ob er nun eine bestimmte Therapie bekommt oder nicht machen kann ist dass er verhindert dass sein Leben sich nur noch auf dieses Ereignis fokussiert ja also immer nur das Negative das durch die Schmerzen ausgelöst wird in seinem Leben sieht sondern dass er den Blick abwendet und

Sich eher dem zuwendet was er trotz seiner Beschwerden immer noch tun kann also ein eher salutogenetischer Ansatz in der Versorgung und allein das würde bei ganz vielen Menschen dazu führen dass ich die körpereigne Situation und die Art wie der Körper selbst mit solchen Ereignissen umgeht und wie die

Affektive Färbung ist wie die mentale Situation ist dramatisch verbessert und dann sehen wir dass diese Patienten dann auf einmal natürlich auch auf medizinische Maßnahmen wie bestimmte Therapieformen physiotherapeutische Maßnahmen aber auch z.B psychologische Interventionen sehr viel besser reagieren und dann in lernen ihren Schmerz in den Griff zu bekommen gibt es

Sonst noch Möglichkeiten die wir selbst haben um chronische Schmerzen zu verhindern ja natürlich ist es so dass wir ein gesundheitsförderliches Verhalten an den Tag legen müssen und dass wir Schmerz als das wieder verstehen lernen müssen was er ist akute Schmerzen sind ein warens Symptom das heißt sie signalisieren uns dass

Irgendwas passiert ist in unserem Körper dass wir bitte jetzt nicht mehr wiederholen sollten weil es eine Schädigung zur Folge haben könnte das heißt wir müssen zu diesem Zeitpunkt vernünftige Gegenmaßnahmen Strategie entwickeln in der Regel du besuchen wir einen Arzt oder wenn es offensichtlich ist machen wir selbst entsprechende

Maßnahmen und dann müssen wir aber auch sehen dass wir trotz dieser Ereignisse weiter teilhaben können am Leben das heißt entscheidend ist dass wir uns dem Symptom nicht hingeben sondern dass wir es mitnehmen bearbeiten und uns bewegen gibt es aktuell neue oder vielversprechende Ansätze jetzt in der Forschung zur Behandlung von chronischen

Schmerzen absolut wir haben ja die Situation dass wir chronischen Schmerz erstmal als top ein ungarisches Gulasch sage ich mal für sehen müssen das heißt da ist unwahrscheinlich viel drin aber auf den ersten Blick wissen wir nicht genau was es ist und durch die zunehmenden Forschung und wissenschaftlichen Entwicklungen erleben

Wir mehr und mehr die Details und wir erleben immer wieder dass bei bestimmten Erkrankungen aktuellstes Beispiel wäre jetzt z.B die Migräne wir eine völlig neuen Zugang zur Vorbeugung solcher Erkrankung bekommen weil wir den Mechanismus über den Migräne entsteht verstehen weil wir wissen welche Botenstoffe ausgelöst werden wie diese dann mit dem Nervensystem interagieren

Wie die zu den Beschwerden führen und und mit einem Mal haben wir dann auf einmal Medikamente in der Hand die hocheffektiv viel verträglicher sind als andere Medikamente die wir früher jahrzehntang verwendet haben und die wir dann zum Einsatz bringen können die dann nur noch mit einem Umstand kämpfen dass

Sie dummerweise meistens teurer sind als der Standard die wir auf dem Markt haben und von daher beginnt dann der Gesetzgeber natürlich mit Regulationsmechanismen zu rationalisieren wer darf sie bekommen wer soll sie bekommen bei dem ist bei wem ist das Ganze kosten sinnvoll und nützlich aber genau dahin müssen wir

Gehen mehr und mehr zu verstehen was die Ursachen sind spezifische das Begriff personalisierte Medizin auch zu entwickeln therapeutiker zu entwickeln und gezielt den einzelnen Menschen zur Verfügung zu stellen Herr Dr überall ganz vielen Dank gerne vielen Dank für die Möglichkeit um Schmerzen geht es gleich auch in unserer Rubrik nur sind

Es ganz ganz andere als die über die wir eben gesprochen haben warum machen wir das psychologische Phänomene erklärt wenn eure beste Freundin euer Partner oder eins eure Kinder traurig ist dann leidet ihr wahrscheinlich richtig mit und sehr wahrscheinlich versucht ihr dann die Person zu trösten oder sie abzulenken oder einfach für sie

Da zu sein häufig wissen wir in solchen Momenten ganz intuitiv wie wir helfen können und das liegt an unseren empathischen Fähigkeiten wenn wir uns das jetzt von der wissenschaftlichen Seite aus ansehen dann ist dieses Verhalten allerdings nur ein Teilaspekt der Empathie Forscherinnen und Forscher die definieren Empathie meist als die

Fähigkeit Emotionen anderer Menschen verstehen und nachempfinden zu können es gibt aber keine allgemeingültige Definition unterschieden wird zwischen kognitiver Empathie also dem Verstehen von Emotionen und emotionale Empathie emotional bedeutet eben dass wir mit anderen Menschen mitfühlen und jetzt wollte ich natürlich wissen was denn im Gehirn genau passiert wenn wir empathisch sind leider konnten

Wissenschaftler das trotz intensiver Forschung bis heute nicht eindeutig klären es gibt aber eine verbreitete und auch weitgehend akzeptierte Theorie und die lässt sich gut am Beispiel von Schmerz erklären wenn ich z.B beobachte wie sich meine Tochter beim kartoffelschällen in den Finger schneidet dann sind in meinem Gehirn dieselben Bereiche aktiv als würde ich

Selbst diesen Schmerz empfinden und damit ihr den etwas komplizierten Begriff einmal gehört habt Wissenschaftler sprechen von geteilter neuronaler Repräsentation unser Gehirn scheint also auf das Leid einer anderen Person mit unter so zu reagieren als ob es unser eigenes Leid wäre wir stellen uns den Schmerz dann nicht nur vor wir spüren

Ihn auch selbst und das ist wichtig weil wir dadurch viel besser einschätzen können wie es einer anderen Person geht und dadurch z.B auch hilfsbereiter sind Studien zeigen außerdem dass ein gutes Einfühlungsvermögen auch gut für unseren beruflichen Erfolg und für die Zufriedenheit in unseren Beziehung ist und noch ein Aspekt fand ich spannend

Wir kommen nicht mit der igkeit zur Empathie auf die Welt und wir reagieren nicht auf alle Menschen gleich empathisch und hilfsbereit Kinder lernen erst im Laufe ihrer Entwicklung sich in andere Menschen hineinzversetzen und möglicherweise fällt die Antwort eures Gehirns intensiver aus je näher ihr den betroffenen Personen seid ihr würdet

Also sehr wahrscheinlich mehr Schmerz spüren wenn jetzt eure beste Freundin Euer bester Freund oder Partner euch von Ihren Rückenschmerzen erzählt als wenn ich das hier jetzt tun würde und das ist ja auch gut so mit Schmerzen hat diese Folge angefangen und mit Empathie aufgehört ich hoffe ihr habt wieder

Etwas mehr Wissen für euch mitgenommen wenn euch gefällt was Ihr hier hört dann abonniert uns doch bewertet uns und empfehlt aha auch sehr gerne weiter und wenn bei euch fragen aufkommen die wir für euch hier beantworten können dann schreibt uns gerne an wissen@welt.de ich bin Antonia Beckermann und ich wünsche euch allen

Einen wunderschönen und hoffentlich auch schmerzfreien Tag

Wissenschafts-Podcast -Schmerz ist überlebenswichtig. Denn er ist unser Warnsignal und schützt dadurch unseren Körper. Wenn der Schmerz aber seine Warnfunktion verliert, dauerhaft wird und sich keine klare Ursache finden lässt, dann sprechen wir von einer ganz anderen Erkrankung – von chronischen Schmerzen.

Davon betroffen sind in Deutschland 23 Millionen Menschen. Der Präsident der Deutschen Schmerzliga, Dr. Michael Überall, erklärt, wie chronische Schmerzen entstehen, was dagegen hilft und was wir selbst machen können, um sie zu verhindern.

“Aha! Zehn Minuten Alltags-Wissen” ist der Wissenschafts-Podcast von WELT. Wir freuen uns über Feedback an wissen@welt.de.

Produktion: Serdar Deniz
Redaktion: Antonia Beckermann

Impressum: https://www.welt.de/services/article7893735/Impressum.html
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