Lego – Der abgekupferte Welterfolg der bunten Bausteine

[Applaus] aha history 10 Minuten Geschichte ein Podcast von Welt für diese Folge von aha history bin ich mal wieder einer Frage von euch nach gegangen und zwar hat Leon mir geschrieben ob ich mir nicht mal die Geschichte von Lego anschauen kann und Leon ich muss sagen da hast du mir eine

Ganz schöne Aufgabe gestellt denn es war gar nicht so einfach jemanden zu finden der sich mit diesem Thema auskennt ich habe aber eine spielzeughistorikerin gefunden und mit ihrer Hilfe beantworte ich in dieser Folge die Frage woher die bunten klemmbausteine kommen und wie sie die Welt erobert haben außerdem habe ich

Für euch recherchiert wie und warum vor gut 50 Jahren in der iranischen Wüste die teuerste Party aller Zeiten stattfand hallo und herzlich willkommen zu dieser Folge von aha history ich bin Wim Ort und ich freue mich dass Ihr dabei [Musik] seid als ich klein war da war das hier

Ein alltäglicher Sound in meinem Leben zwar hat mein älterer Bruder deutlich mehr mit Legosteinen gespielt als ich aber wenn es darum ging die große Kiste auszuschütten da war ich immer ganz vorne mit dabei klembausteine sind bei Kindern wertvoll für die Entwicklung der handaugenkoordination und auch für Erwachsene sind sie ein beliebter

Zeitvertreib aber wer hatte eigentlich die Idee für die Bausteine das erklärt mir und euch jetzt Katharina Ulbing sie ist spielzeughistorikerin und leitet die spielvermittlung im Spielzeugmuseum in Salzburg hallo Frau Ulbing hallo Herr Ort wenn ich an meine Kindheit zurückdenke und an klembbausteine dann kommen mir natürlich zuerst mal

Legosteine in den Kopf aber woher kam eigentlich die ursprüngliche Idee es ist nicht ganz einfach zu sagen von wem die allererste Idee dazu stammt aber es ist relativ solide anzunehmen dass die erste Produktion von einem noppenbaustein tatsächlich ein deutsches Produkt ist nämlich von der Firma ankerstein die ja

Ein das erste systemspielzeug war erst also quasi im Gegensatz zum damals geläufigen holzspielzeugkasten ein tatsächlicher gepresster Stein mit dem man also wirklich komplizierte Konstruktionen gebaut hat und die waren auch die ersten die einen Stein hergestellt haben der oben Noppen und unten die entsprechenden vertieferungen gehabt hat und es muss in den vor den

30er Jahren vielleicht sogar gewesen sein und ab den 30er Jahren ist es dann in England und den USA eigentlich relativ zeitgleich losgegangen unabhängig voneinander aber von mit Unternehmen die solche noppenbausteine produziert haben und da war Lego immer noch nicht irgendwo also international schon gar nicht und auch selbst noch

Nicht mit Bausteinen befasst wie kam dann Lego ins Spiel und vor allem wie und warum wurde Lego dann zu diesem Weltmarktführer wie wir ih heute kennen es war eigentlich eine ganz lustige Geschichte Kitty craft die englische Firma hat ja eigentlich als erster einen weitrechenden Erfolg gefeiert mit den klembausteinen

Weil ganz einfach die die ersten waren die die Produktion im Spritzgussverfahren begonnen haben und dadurch waren natürlich ganz andere Größenordnungen möglich und dadurch war wahrscheinlich auch die presenzgrößer und Lego ist nur deswegen überhaupt auf die diese selflocking building bricks von gidycraft aufmerksam geworden weil die sich 1947 für ihre spielwarenfma eine

Spritzguss Maschine bestellt haben weil die eben auch gesehen haben Holz ist nicht mehr state of the art und haben als Proben Kitty craft Steine bekommen und anscheinend auch Zeichnungen dazu Konstruktionszeichnungen zu diesemin und der Ole Kirk Christiansen der ursprüngliche Gründer von Lego hat sofort das Potenzial in die en Steinen

Erkannt und hat herausgefunden dass das Patent auf diesem kidy craft Stein nur für England gilt und damit hat er eigentlich einen großen Pool an Ländern vor sich gehabt die den building Brick noch nicht für sich entdeckt hab und hat angefangen diesen Stein relativ eins zu eins mit minimalen Veränderungen zu

Kopieren und nach dem was man so weiß ähm ist tatsächlich damals die Kommunikation noch nicht so weit gedien dass man jetzt sagen kann die Englen haben das sofort bemerkt der Harry Fisher Page von kittycraft hat es unterbunden sondern Jahre später hat man da mal nachgefragt und die haben gesagt

Sie haben das überhaupt nicht mitbekommen dass da ein anderer Hersteller ihre Steine eigentlich vertreibt unterm eigenen Namen und es war dann eben so durch den frühen Tod von Harry Fisher page hat Lego die Möglichkeit bekommen die Patente aufzukaufen und und so hat sich Lego diesen Marktführer Status gesichert bzw

Den aufbauen können weil niemand anderer mehr damals in der Lage war diese diese Steine so zu produzieren oder oder weil es nicht nicht erlaubt war und erst mit Auslaufen des Patents im Jahr 1978 da ist dieser weltweite konkurrenzmarkt eigentlich auf der Bildfläche erschienen weil glaub dann war das juristisch natürlich eine andere

Nummer aber Lego hat sich einfach durch gute Eigeninitiative und kaufmänisches Geschick diesen Marktführer Status erarbeitet und gesichert und Lego selber hat ja über die Jahrzehnte auch wirklich jeden verklagt der irgendwie versucht hat das selber nachzubauen und da war man auch relativ erfolgreich mit oder also solange der marktenschutz aufrecht

War solange das Patent aufrecht war hat Lego die besten Verhandlungen für sich entschieden aber ab den 80ern war das einfach eine andere Sache die Konkurrenz ist einfach aus allen Teilen der Welt entstanden und und Lego hat sich mit manchen juristischen Kniffen noch einige Jahre erkauft und immer wieder dann gewonnen

Die haben sich z.B dann nachdem das Patent ausgelaufen ist also 78 ist das Patent auf diesen Legostein ausgelaufen äh dann haben sie sich den den Stein als 3dmke schützen lassen als Markenzeichen damit haben sie zumindest verhindert dass die Optik von soem Legostein auf Verpackungen anderer klenbausteinhersteller gedruckt werden

Darf dann haben sie sich die die Minifigur schützen lassen also Konkurrenten dürfen Lego Figuren nicht kopieren wohl aber natürlich die die diversen Steine ähm und obwohl Lego dann über die letzten Jahrzehnte oft auch verloren hat macht Lego immer noch juristisch ordentlich Wind weil es da ein Problem

Gibt beor dem Lego sich wohl fürchtet und zwar ist die Gattungsbezeichnung also es ist so dass wenn eine Produktkategorie so sehr unter einem bestimmten Markennamen gesellschaftlich verwurzelt ist ich sage jetzt nur Beispiel Tempo oder Labello und das das Unternehmen selber nicht juristisch dagegen vorgbt dann kann das zu einer Gattungsbezeichnung werden und das

Unternehmen selber hat quasi keine Handhabe mehr diesen Namen für sich zu beanspruchen das heißt wenn das gelingen würde dann wäre jeder klembaustein Lego und um diese Diskussion schon mal vorab zu zu kzeln klagt Lego natürlich immer wieder Konkurrenten auch ohne große gewinnussicht weil es einfach darum geht

Zu sagen wir sind dagegen diese normalen Bausteine sind ja heute im Grunde nur die Spitze des Eisbergs es gibt Figuren es gibt Blumen ganz andere Sachen gab es das denn auch schon alles vorher oder hat das alles Lego erfunden ja ja also mittlerweile steht Lego bei 3700 unterschiedlichen Steinformen

Steinelementen und die gibt’s also in 60 Farben also es ist ohne ohne Ende Material da und diese Vielzahl an unterschiedlichen Steinen die ist tatsächlich größtenteils Lego zu zurechnen also diese basissteine der ganz der grundlegendste Stein dieser 2 X4 noppenstein mit dem auch damals mit bei kidycraft alles begonnen hat und

Auch dieser 2 X2 Stein den man ja braucht um 90% aller Konstruktionen zu bauen das sind eben die Steine auf die sich Lego auch nicht draufsetzen kann als Markenzeichen das haben sie probiert um zu unterbinden dass andere Konkurrenten diese Basics herstellen können das hat nicht funktioniert weil

Es da eben drum gangen ist dass es eine technische Notwendigkeit oder dass es nur eine technische Voraussetzung ist dieses Wissen diesen Stein zu produzieren aber die ganze Range an sonderelementen und an dünnen und dicken und schiefen und was auch immer Sie wollen das ist ganz sicher großteils von Lego tatsächlich ausgegangen und und

Kreiert worden und die heutigen Konkurrenten können aber das Reproduzieren also das dürfte so sein dass man sich das nicht so weit schützen lassen kann dass das dann wirklich ein Alleinstellungsmerkmal von Lego bleibt fraubing vielen vielen Dank für Ihre Eindrücke sehr gern von den bunten Bausteinen nehme ich euch jetzt mit auf

Die teuerste Party die es je gegeben hat wer sie veranstaltete und welche Ausmaße sie annahmen das erzähle ich euch [Musik] jetzt für diese Party müssen wir zurückgehen ins Jahr 1971 und wieo oft bei solchen recordevents ging es vor allem um persönliches Ego der des Iran Mohammad resa pachlaav hatte sich in den Kopf

Gesetzt ein Fest nie daagewesenen Ausmaßes zu feiern offiziell wollte der Schar mit seiner meaparty das 2500-jährige Bestehen des persischen Reiches feiern offiziell denn inoffiziell ging es um viel mehr die Großveranstaltung sollte dem Iran international einen Platz unter den führenden Nationen sichern und gleichzeitig die Legitimität des umstrittenen Herrschers untermauern als

Veranstaltungsort wählte der Schar Persepolis aus das war ursprünglich mal die Hauptstadt Persiens gewesen 1971 war es aber eine verlassene Ruine mitten in der Wüste und damit die Party trotzdem stattfinden konnte wurde investiert es wurde ein Flughafen gebaut und eine 80 km lange Autobahn eine riesige klimatisierte Zeltstadt aus

Seidenwänden wurde errichtet und rund um um die Zelte herum wurde eine Oase aus frisch gepflanzten Wäldern Blumen Springbrunnen und 50.000 aus Europa importierten Singvögeln angelegt um die hocherätigen Gäste vor giftigen Wüstenbewohnern zu schützen wurde außerdem im Radius von 30 km um die Zeltstadt herum Gift ausgelegt all dieser Aufwand galt am Ende einer

Dreitägigen Feier an dieser nahmen Staatsoberhäupter aus 69 St il die Gäste wurden von französischen Sterneköchen bekocht und tranken eisgekühlten Wein und Champagner für den tonnenchwere Eisblöcke in die Wüste geflogen wurden es gab außerdem eine aufwendige Parade mit tausenden von Darstellern die in historischen Kostümen die Geschichte Persiens nachspielten und was weltweit

Bei großen Feiern natürlich nie fehlen darf ein riesengroßes Feuerwerk die Kosten für diese riesige Party wurden nie offiziell kommuniziert internationale Schätzungen gehen aber von 100 bis 300 Millionen Dollar aus während der Schar also versuchte die Pracht und Macht des antiken Persiens zu demonstrieren wurde die immense Ressourcenverschwendung angesichts der

Armut im Land heftig kritisiert das Fest wurde zudem von religiösen Oppositionellen als antiislamisch bezeichnet und die internationale Presse zeichnet das Bild der Entfremdung zwischen dem Schar und seiner Bevölkerung am Ende half aller Champagner nicht das Fest schadete dem Schar enorm und trug zu einem Machtverfall bei der schließlich im Jahr

1979 zur Islamischen Revolution führte die das Ende seiner Herrschaft bedeutete die seidenen Zelte wurden 11 Jahre später übrigens noch mal reaktiviert im iran-irak Krieg wurden sie als Schlafsäle für die Soldaten genutzt danach wurde der Ort sich selbst überlassen und heute stehen nur noch heruntergekommene drahtgerüste dort herum ich hoffe ihr konntet ein bisschen

Was mitnehmen aus dieser Folge und wenn ja dann freue ich mich wenn ihr uns eine Bewertung oder ein Abo auf den Plattformen da lasasst bei Amazon und Apple könnt ihr uns bewerten euer Lob und eure Kritik könnt ihr außerdem wie immer an history@welt.de loswerden ich will mich an dieser Stelle noch mal ganz

Ausdrücklich bei Leon für die spannende Frage bedanken und ich sage danke an meine Kollegin Imke rabiger für ihre Unterstützung bei dieser Folge und zum Abschluss danke ich vor allem wie immer euch und sage bis zum nächsten Mal

Der History-Podcast von WELT

Kinder weltweit wachsen seit Generationen mit bunten Bausteinen von Lego auf. Zwar gibt es auch andere Marken, aber lange Zeit konnte der dänische Gigant sein Spielzeug schützen und so zum Weltmarktführer aufsteigen. Aber woher kommen die Steine ursprünglich? Darum dreht sich diese Folge von „Aha! History“. Außerdem geht es um die Geschichte hinter der teuersten Party, die wohl je stattgefunden hat.

“Aha! History – Zehn Minuten Geschichte” ist der neue History-Podcast von WELT. Immer montags und donnerstags ab 6 Uhr.

Wir freuen uns über Feedback an history@welt.de.

Produktion: Sebastian Pankau
Host/Redaktion: Wim Orth
Redaktion: Imke Rabiega

Impressum: https://www.welt.de/services/article7893735/Impressum.html
Datenschutz: https://www.welt.de/services/article157550705/Datenschutzerklaerung-WELT-DIGITAL.html

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