Die Taxi-Branche nach der Krise | Die Nordreportage | NDR Doku

Untertitel: Norddeutscher Rundfunk 2024 Hallo, wo darf ich Sie hinbringen? Für ihre Gäste ist Bärbel Janßen seit über 20 Jahren nachts unterwegs. Wenn jemand Geld ausgibt, um von A nach B zu kommen: Dass man den so gut wie möglich transportiert und auch die Dienstleistung dahinter sieht. In Oldenburg ist Deutschlands größte Firma für Taxiumbau.

Das Messer ist so scharf, dass wir das ohne Druck über die Folie ziehen. Man kann schnell durch die Folie schneiden und ist aufm Lack. Auch die Taxibranche kämpft um Nachwuchs. Ein richtiger Chauffeur sorgt dafür, dass der Kunde niemals eine Bewegung hat. Nach dem Corona-Tief steigt die Zahl der Fahrgäste wieder.

♪ Wenn ich einmal reich wär deidel diedel deidel diedel du ♪ Freitagabend kurz vor Mitternacht in Bremen. Bärbel Janßen fährt seit 23 Jahren Taxi, immer nachts. Nachts hast du das feiernde Volk. Es ist anders, mehr Party-Time. Du hast mehr Trinkgeld, das ist einfach lustiger. Es gibt so viele Kriterien, die ich besser finde, oder wo ich sage, das mache ich lieber.

Ich müsste da mal rein. Gucken. Bärbel Janßen wurde zu einer Kneipe gerufen. Willste den mitnehmen? Ja. Warte mal. Oder in die hintere Bank? Dann kannst du besser sitzen. Dahin oder vorne? Wie du willst. Passt er da hin? Nur dazwischen. Dann mach mal vorne, da ist mehr Platz, oder? Mal eben gucken.

Oh Gott. Passt das? Oha. Nasser Sitz durch nassen Roller. Der Fahrgast wirkt angetrunken. Manchmal sorgen solche Gäste für Ärger. Warum fährst du keinen Roller? Kannst nicht, ne? Nö. Ganz, ganz, ganz einfach sicherheitshalber. Bevor ich mich auf die Fresse lege. Hast du recht. Es ist nicht so ungefährlich.

Wenn ich ein paar Bier hatte, denn, denn fahr ich lieber Taxi. Aber klar. Ich fahr jeden Tag mit dem Roller durch die Gegend. Oh, cool. Um zur Arbeit zu kommen und zum Bahnhof zu fahren. 8,10 Euro. Die sollst du bekommen, du sollst sogar zehn bekommen. Vielen Dank. Ich danke dir.

Guten Tag noch. Danke. Tschüss. Danke für die nette Fahrt. Gerne. Tschüss. Vor ihrem Job als Taxifahrerin war Bärbel Janßen in der Produktion von Magnetspulen tätig. Ja, es geht. Ist nicht so schlimm. Es muss keiner mit seinen Klamotten drin sitzen. Sehr wichtig. Möchtest du mit dreckigen Klamotten?

Das wäre schon alles an deinen Klamotten dran. So. So können wir das lassen. Das trocknet von allein, okay. Gut fünf Stunden muss Bärbel Janßen noch fahren. Oldenburg. Hier werden normale Autos in moderne Taxis umgebaut. Es ist die größte Firma ihrer Art in Deutschland. Bereichsleiter Christian Schlötelburg und sein Team bereiten die Pkw vor,

Damit sie ihre neue Farbe bekommen können. Produktionsauftrag, das ist unser nächstes Auto. Dann können wir starten, Schriftzüge, Embleme runter. Wir haben vieles ausprobiert. Die Angelsehne war für uns am einfachsten oder am effektivsten. Wir machen es mit Angelsehne. Das ist eine geflochtene Schnur. Es erzeugt nicht nur Hitze durch Reibung:

Durch die geflochtene Struktur schneiden wir den Kleber mit auf. Funktioniert für uns am besten. Die meisten Taxis bestellen die Kunden direkt beim Autohändler. Der Hersteller liefert den Neuwagen dann zum Umbau nach Oldenburg. Für die Verkleidungen muss man ein Gefühl entwickeln. Wir haben nicht immer 25 Grad und alles ist super temperiert.

Im Winter hat man 3 Grad oder kühler. Dafür muss man ein Gefühl entwickeln: Wie stark kann ich an dieser Verkleidung ziehen oder wie muss ich das anpassen, um sie heile zu demontieren. Nach dem Waschen kommen die Scheinwerfer und Außenspiegel dran. Dann folieren die Umbauprofis im typischen Hellelfenbein. Ist genug? Ja.

Die Taxifarbe wurde vor über 50 Jahren ausgewählt. Unter anderem, weil sie sonst fast nicht vorkommt. Wir versuchen, die geradesten Flächen aufzulegen und direkt zu rakeln. Und im Nachhinein alles andere, was noch abliegt, aufzulegen, sodass wir die Luft wegbekommen und die Folie glatt aufliegt. Das ist unser Rakel.

Damit drücken wir die Folie in allen beliebigen Richtungen an. Das ist eine Teflonbeschichtung, damit man so über die Folie gleitet. Und einmal so ein Filz, der keine Kratzer macht. Für Flächen und für Kanten. Für einen späteren Weiterverkauf soll das Taxi seine Originalfarbe behalten. Folier-Profi Christian Sillje ist seit acht Jahren dabei.

Man kann sich bewerben als Folierer. Ein Mitarbeiter ist Ausbilder, der das seit über 20 Jahren macht. Der bringt uns das bei an einem Probefahrzeug. Da haben wir mehrere Wochen, wo du immer wieder die Formteile machst. Du fängst mit der Motorhaube an, dann mit dem Kotflügel und das immer wiederholen, bis du sagen kannst:

Er kann perfekt folieren, faltenfrei, ohne Streifen. Das Schneiden wird immer besser. Das Folieren eines Taxis dauert gut fünf Stunden. Gleich müssen im Auto noch über 100 Meter Kabel verlegt werden. Zurück in Bremen. Taxifahrer Ahmed Kamran fährt heute die Tagschicht. ♪ Dynamische Musik ♪ ♪ Wenn ich einmal reich wär

Deidel diedel deidel diedel deidel diedel deidel dum ♪ Alle Tage wär ich wi de wam Wäre ich ein reicher Mann Hey ♪ Taxifahrer, die haben kein Geld. Nee. In Berlin fahren die meisten arbeitslosen Schauspieler nebenbei Taxi. Aber heutzutage Taxi ist nicht wie früher. Nee. Ganz wenig Touren.

Mit zehn Kilometer ist heutzutage eine gute Tour als Taxifahrer. Das hat gerne jeder Taxifahrer, solche Touren. Müsste ich langsam Rabatt bekommen. Während Corona ist die Anzahl der Fahrten in Bremen um 50 % eingebrochen. Nun steigen die Zahlen wieder. Ich war lange Tänzer, Solotänzer, Choreograf und Ballettmeister. * Ping *

Dann bin ich umgestiegen auf Schauspiel. Gesangsunterricht genommen, viel Operetten und Musical gemacht. Das ist das Haus. Die linke Seite. Die linke Seite. Das ist gut. Bitte schön. 31 Euro, 50 Cent bitte. Danke. Danke auch. Schönen Tag noch. Das Taxameter berechnet den Preis pro gefahrenen Kilometer.

So, bitte schön. Schönen Tag noch und alles Gute. Steht das Taxi, wird pro Minute abgerechnet. Das war sehr gut. Das war auf Taximeter 31,50 Euro. Und der nette Herr hat 40 Euro bezahlt. Das heißt 8,50 Euro Trinkgeld. Das ist sehr gut für einen Taxifahrer. Und die Fahrt war auch gut.

Am Taxistand wartet der 43-Jährige bis zu zwei Stunden auf die nächste Fahrt. Zu seiner Sicherheit hat er eine Kamera im Innenraum installiert. * Piepen * Die ganze Fahrten nehmen wir auf. Und wenn was passiert, dann können wir durchsehen: Wer war das? Und dann weiter vermitteln an die Zentrale.

Die Zentrale gibt dieses Video bei Polizei. Zusätzlich hat das Taxi einen “stillen Alarm”. Ich habe den Sicherheitsknopf zweimal gedrückt. Den Notruf auf Funk gedruckt und dann geht der zur Zentrale. Unsere Zentrale meldet sich. Ja, das ist der Anruf von der Zentrale, was passiert. Hallo, moin. * Die Zentrale, ist alles in Ordnung? *

Ja, bei mir alles gut und ist gar nichts passiert. Alles okay. Ja, danke. Das ist ganz lieb, dass Sie mich sofort angerufen haben. Danke schön. * Schalten Sie den alleine aus? * Ja. Alles klar. Okay. Machen Sie bitte, danke schön. Alles klar, danke. Tschüss. So, jetzt Zentrale hat diesen Notruf beendet.

Das heißt, bei mir ist nichts passiert, alles ist okay. Der stille Alarm informiert auch andere Taxifahrer in der Nähe. Ein lauter Alarm ist gesetzlich vorgeschrieben. Der Knopf ist ganz unten hier, bei meinem Fuß. Dann kann man nicht sehen, das ist ein Sicherheitsknopf. * Lautes Hupen * Ausschalten lässt sich der Alarm

Nur über einen versteckten Schalter außerhalb des Innenraums. Schönen guten Tag, willkommen zur Fahrerschulung. Wir begrüßen euren Entschluss, Taxifahrer zu werden. Wir brauchen Taxifahrer, allerdings gute. Schlechte … Bitte? Wie du. Genau. Ganz genau. In der größten Taxi-Zentrale Bremens unterrichtet Siawash Hakam Neulinge. Alle haben einen Taxi-Schein,

Doch um Aufträge über die Zentrale zu erhalten, ist der Kurs Pflicht. Eure Hauptdienstleistung ist, den Kunden von A nach B, wohlgemerkt sicher, zu befördern. Ich habe gesagt, bitte kundenorientierte Fahrweise. Bei neuen Taxifahrern, die Fahrgäste rufen an und sagen: “Kopfschmerzen, mir ist übel. Er gibt Gas und bremst.”

Kein Kunde möchte jede Sekunde nach vorne, nach hinten … Achtet bitte darauf, ein richtiger Chauffeur: Er sorgt dafür, dass der Kunde niemals eine Bewegung hat. Laut Siawash Hakam stehen viele Fahrer kurz vor der Rente. Ein Mangel droht. Jette Jensen will im Nebenjob fahren. Es sollte mehr Taxifahrerinnen geben.

Ich habe Feedback von Frauen bekommen, dass sie es schön fanden, dass ich eine Frau war. Weil die sich dabei teilweise sicherer fühlen. Ich find Frauen sympathischer, wenn ich mitfahre als Taxi-Gast. Die haben viel mehr Stammkunden und verdienen fast doppelt so viel wie unsere Herren. Weil wir besser sind. Allein das Trinkgeld:

Das sind schon im Monat 1000 oder über 1000 Euro. Monatlich? Ja, bei den Damen, bei den Damen. Und die kommen von Männern? Auch von weiblichen Kunden. Nee, von den Männern. Bitte? Das Trinkgeld kommt von Männern. Von Männern, von Frauen. Die haben viele Kunden und so viele Anforderungen, dass sie anrufen und sagen:

“Ich kann nicht, schickt mal ein Taxi.” Die Einheit heute: der Umgang mit der Technik. Sie sehen, wie viele Taxis an den Plätzen stehen, und sie können Aufträge annehmen. Unser pakistanischer Freund hier, komm mal bitte her. Der ist auch Pakistaner. Ach so, nein. Komm du erst mal.

Stell dich mal da hin, an unsere Demo-Anlage. Du hast bestimmt noch keinen Auftrag bekommen. Das wird dein erster Auftrag. Ich schick dir mal einen Auftrag. Du bekommst unten zwei Button angezeigt. * Signalton * Drück bitte auf Annehmen. Hast du angenommen? Ja. Was steht drauf? “Test Schulung. Test zur Displayüberprüfung. Testauftrag Schulungen.”

* Auf Jakobistraße nach Osten Richtung Bürgermeister-Smidt-Straße starten. * Klar, es ist einfach. Kein Problem. Ich habe mit Hermes und Amazon und anderen Firmen gearbeitet. Wir haben keine Probleme. Aber so was ist eine Möglichkeit, ich finde, dass das leicht ist. Du kannst dich setzen. Danke schön, hast du gemacht. Drei Tage dauert die Schulung.

In Oldenburg folieren Christian Sillje und Andre Schwarzkopf Taxis. Die Farbe bestimmt seit 1971 das Gesetz. In Niedersachsen und fünf anderen Bundesländern werden mit Ausnahmegenehmigungen auch andere Farben verwendet. Schmutz fällt nicht so schnell auf und sie ist im Dunkeln gut zu sehen. Das Messer ist so scharf, dass wir das ohne Druck

Über die Folie ziehen oder an Kanten so entlanggehen. Nur oberflächlich, dass wir die nur anritzen. Wenn wir die abreißen, reißt sie so, dass sie durch ist. Von den Klingen brauchen wir 10, 20 Stück am Tag, weil die schnell stumpf werden. Dann musst du den Druck erhöhen.

Dann schneidet man durch die Folie und ist auf dem Lack. Das Wichtigste beim Zuschneiden der Folie: Der Lack darf nicht beschädigt werden. Für Taxischild, Alarmanlage und Taxameter verlegt Maximilian Beganovi mehr als 100 Meter Kabel im Auto. Es gibt einen Plan, in welcher Reihenfolge das auseinandergebaut wird.

Manches geht nicht, bevor man nicht vorher was anderes ausgebaut hat. Wir haben für alles, was wir machen, eine Bauanleitung, eine Dokumentation. Da kann man jeden Arbeitsschritt ablesen. * Piepen * Etwa 3500 Euro kostet jeder Umbau. Einmal Haube auf. * Klicken * Die Endkontrolle. Wir kontrollieren, ob die Kanten fest sind,

Dass sich die Folie nicht wieder gelöst hat. Bernd Huntemann sucht nach Blasen und Kratzern in der Folie. Und jetzt den Innenraum. Ob alle Sachen sauber eingebaut sind. Tacho, Lenkradverkleidung, Säulenverkleidung, ob die verschraubt ist. Ob die Bewegung gegeben ist? Man sollte schon hingucken, nicht nur: Oh, wie schön. So geht’s nicht.

Nach der Kontrolle ist das Taxi einsatzbereit. Circa 3500 Taxis baut die Firma im Jahr um. Zurück in Bremen. Taxifahrer Ahmed Kamran hat bereits den nächsten Auftrag. Ich komme gerade vom Augenarzt, jetzt geht’s wieder zur Arbeit. Ich arbeite in einer Kaffeerösterei, wir produzieren Kaffee. Damit der Taxifahrer nicht einschläft

Und eine gute Bremer Tasse Kaffee trinken kann. Ahmed Kamran stammt aus Pakistan. Wir haben den besten Tee auf der ganzen Welt. Teeland. Da kommt eine ganze Menge Tee aus Pakistan, Sri Lanka, Indien. Aber in Bremen trinkt man Kaffee. Ja. Ich trinke auch gerne Kaffee, manchmal Tee auch.

Ich würde Sie zum Kaffee einladen, aber dafür haben Sie keine Zeit. Nein, danke schön. Wenn Sie ganz lieb und nett sind, gehen wir ganz kurz auf Toilette. Wer muss denn zur Toilette? Ich. Wir haben eine Fahrertoilette, das könnte ich organisieren. Danke schön. Sie können hier halten. Hier? Ja.

Darf man parken? Da rechts ran. Seit drei Stunden ist Ahmed Kamran schon unterwegs. Auf die Toilette können Taxifahrer sonst nur an öffentlichen WCs oder Tankstellen. Vor dem Taxifahren hatte der 43-Jährige ein indisches Restaurant. Ja, das war richtig anstrengend. Bis 1 Uhr, 2 Uhr nachts, im Restaurant. Nach Hause, schlafen, wieder ins Restaurant.

Das Leben war sehr hart, keine Zeit für Familie. Deswegen habe ich entschieden, dass ich Taxi fahre, kein Restaurant mehr. Moin. Wollen Sie vorne oder hinten? Ich sitz lieber vorne. Okay, bitte schön. Die nächste Kundin kommt ebenfalls vom Arzt. So. Warten Sie. So. Wo wollen Sie hin? Nach Blockdiek muss ich. Okay. Alles klar.

Das ist ja heute furchtbar. Was auf den Straßen los ist, ist ganz fürchterlich. Heute war richtig Stau, ganze Stadt war dicht. Wegen dem Unfall auf Autobahn. Ja. Zu 90 % fährt Ahmed Kamran nach eigener Schätzung ältere Menschen. Dass die Taxen fahren, das ist schon wichtig. Damit wir überhaupt befördert werden können.

Wenn man nicht mehr Bus und Bahn fahren kann, dann fährt man mit der Taxe. Am Tag ist die meisten Touren, sind von Krankenhaus, von Arzt. Die meisten sind alte Leute und die sind ganz lieb und nett. Und … wie die Taxifahrer auch. Ja, wir versuchen immer zu helfen. Kein Problem.

Sie sind auch lieb und nett. Das muss ich auch sagen. Hier, rechte Seite, ne? Und einmal links. Dann bin ich vor der Tür. Bitte schön. Ja, danke schön. Acht Stunden dauert Ahmed Kamrans Schicht. Gut vier Stunden muss er noch fahren. Taxi, Legenhausen. Guten Tag. Taxiruf Richter. Guten Tag. Ich trag das so ein.

Alles klar. Danke. Seit 37 Jahren vermittelt Barbara Legenhausen in der Telefonzentrale in Bremen Aufträge an Taxifahrer. Das Ziel: In fünf Minuten soll das Taxi beim Fahrgast sein. Ich brauche eine Taxe, weil ich es meist eilig habe. Ich muss auch schnell ans Telefon gehen.

Eine Arztpraxis hat nicht Zeit, lange in der Leitung zu hängen, dann fällt die Arzthilfe aus, das geht nicht. Im Schnitt führt sie 300 Telefonate am Tag. Barbara Legenhausen ist 73. Wenn du über mehrere Stunden, 50 Touren die Stunde oder so annimmst: Dann weißt du, was du gemacht hast. Jedes Gespräch ist anders,

Die Lautstärke von jedem Gespräch ist anders. Dann muss man richtig …, jo. Wir haben Sonnabends eine Schicht von 17 bis nachts um zwei, da kann man flott 400, 500 Touren schreiben. Das merkt man schon, wenn man nach Hause geht. Aber ich liebe das, das ist schon in Ordnung. Trotz Bestell-App:

Gut 80 % der Anfragen bekommt die Zentrale immer noch telefonisch. Hallo, Frank. Ist gut, mache ich fertig. Danke. Tschüss. Einige kennst du eben. Einige kennst du von der Stimme und für einige musst du schreiben. Oder Sonderwünsche, der hat eine Mikrowelle und möchte einen Kombi, weil er noch mehr gekauft hat.

Das schreiben wir alles rein, dass es wenig Probleme gibt. Taxi-Ruf, Legenhausen. Guten Tag. Der Name “Taxi” kommt vom Taxameter. “Taxare” ist Latein und heißt abschätzen. Zurück bei Taxifahrerin Bärbel Janßen. Die Konkurrenz ist groß in der Nacht. Etwa 450 Taxis sind in Bremen offiziell registriert. Wir sind am Hauptbahnhof Ost.

Sind viele Taxen da, viele unterwegs, heute sowieso. 286 Taxen, konnte ich sehen, sind unterwegs. Wir haben hier so ein … So ein Display, wo das steht. 187 von 286 Taxen sind frei. Das heißt, dass gerade mal 100 Taxen, 101 Taxen, nee, 99 Taxen haben einen Fahrauftrag.

Wenn sie keinen Auftrag hat, hofft sie am Taxistand auf Gäste. Jetzt wartet sie bereits eine halbe Stunde. Bis zu 40 Taxis stehen hier schon mal Schlange. Hallo. * Hallo. * * Klingeln * Wir haben nix auf dem Zettel, es passiert nichts. Was hast du zusammengedreht? * Ja, auch nicht viel. * * Wenn du Einsteiger haben willst, Bahnhof Nord ist besser. * Und warum bist du hier? * Die Show ist da zu Ende und dann Halle sieben. *

Das Problem ist immer, dass wenn die Plätze voll sind, dann hast du keine Chance, dich dahinzustellen. Oha, warte mal eben. So, wir müssen los. Ich habe ‘ne Tour gleich. Bis später. * Bis nachher. * Tschüss. * Tschüss. * Die Zentrale hat Bärbel Janßen einen Auftrag vermittelt.

Zweimal wurde sie in ihren 23 Dienstjahren tätlich angegriffen. Einmal von einem Kunden, einmal sogar von einem Kollegen. So, das ist die Acht. Dann muss es auf dieser Seite sein. Ach, da, okay. Hallo, wo darf ich Sie hinbringen? * Piepton * Ja, gerne. In Bremen gibt es zwischen 19 und 5 Uhr

Einen vergünstigten Tarif für Frauen. Ich könnte auch mit der Straßenbahn fahren, aber ich bin nicht gerne alleine abends unterwegs. Auch nicht kurze Wege. Dafür sind wir da, dass wir die Leute sicher nach Hause bringen. Gehört ja mit dazu. Hinter dem Transporter können Sie mich rauslassen. Ja, hier so? Noch ein Stückchen.

Noch ein Stück. Hier ist gut. Okay. 8,90 Euro, bitte. 12 Euro. Ja, vielen Dank. Soll ich warten, bis Sie drinnen sind? Ja. Mache ich, kein Problem. Ich warte, bis Sie drinnen sind. Das gehört für mich dazu. Ich warte bei allen, bis sie drinnen sind. Das finde ich total wichtig.

Ich weiß dann, dass nichts passiert und dass es denen gut geht. Die paar Sekunden, bis sie drinnen sind, die kann man warten. Das mache ich schon. Jetzt ist mein ganzes Equipment runtergefallen, warte mal. Das ist der Nachteil an einem Gurt: Du kommst nirgendwo ran. Bis 2014 mussten sich Taxifahrerinnen und -fahrer nicht anschnallen.

Früher brauchten wir das nicht. Da konnten wir selber entscheiden. Da ging’s um unsere Sicherheit. Sie nahmen an, dass es besser wäre, wenn man keinen Gurt trägt. Damit man den nicht von hinten um den Hals legen kann. Aber mittlerweile bestehen alle … … wird darauf bestanden, dass man Gurt trägt.

Das ist ja auch okay. So. Dann anschnallen, genau. Taxifahren wird immer teurer. 2022 wurde der Tarif in Bremen zuletzt erhöht. Seitdem kostet eine Fahrt im Schnitt 14 Prozent mehr. Die Leute zahlen so viel Geld fürs Taxifahren, das ist viel Geld. Wenn ich eine Tour fahre,

Von hier bis zur Hamburger Straße und bezahle knapp 20 Euro. Oder bis zum Ende der Hamburger Straße oder zur Hohwisch und zahl dafür 20 Euro. Ja, das ist viel Geld. Das ist nicht zu unterschätzen. Mit der Straßenbahn zahlen Sie 2,85 oder 2,95 oder was das jetzt kostet.

So, das darf man, man muss das auch so sehen: Wenn jemand bereit ist, Geld auszugeben, um von A nach B zu kommen. Dass man den auch so gut wie möglich transportiert und auch die entsprechende Dienstleistung dahinter sieht. Weil sonst ist man fehl am Platz in dem Beruf. Copyright Untertitel: NDR 2024

Etwa 4.500 Taxis sind in Niedersachsen und Bremen unterwegs. Fast jedem Menschen sind die Fahrzeuge im typischen Farbton hellelfenbein bekannt. Doch die Branche kämpft mit Herausforderungen. Die Taxifahrerinnen und -fahrer haben unter der Coronapandemie gelitten: In Bremen hat sich die Anzahl der Fahrten halbiert. Noch immer ist nicht das Niveau an Fahrgastaufkommen wie vor der Pandemie erreicht.

Diese und weitere Dokus findet ihr auch in der ARD Mediathek:

https://www.ardmediathek.de/dokus

Ahmed Kamran fährt tagsüber mit seinem Taxi durch die Hansestadt. Vor allem ältere Menschen sind auf ihn angewiesen. Die Fahrt zum Arzt oder zur Apotheke ist für viele von ihnen nur mit dem Taxi möglich. Bärbel Janßen dagegen ist nur nachts mit ihrem Großraumtaxi unterwegs. Sie fährt das Partyvolk zwischen Kneipen und Clubs hin und her und hofft auf großzügiges Trinkgeld.

In Oldenburg steht Deutschlands größte Firma für Taxi-Umbau. Hier entstehen in Serie aus normalen Autos moderne Taxis. Denn im Taxi steckt jede Menge Technik: von der Videoüberwachung bis zum stillen Alarm. In der Taxizentrale in Bremen gibt es einmal im Monat eine Schulung für Neulinge. Sie lernen hier den Umgang mit Taxameter, Funkgerät, App und natürlich den Fahrgästen. Der Andrang ist groß. Etwa 20 Schülerinnen und Schüler unterrichtet Ausbilder Siawash Hakam jeden Monat. Übrigens: das Wort Taxi kommt von Taxameter, taxare ist Latein und heißt abschätzen.

“Die Nordreportage” begleitet Menschen im Norden, für die ein Taxi weit mehr ist als nur ein einfaches Fortbewegungsmittel.

Mehr dazu:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_nordreportage/Taxi-Fahrdienst-mit-Kloenschnack,sendung1408878.html

Erstausstrahlung: 04.03.2024

#ndr #doku #taxi

3 comments
  1. Mercedes hat glaube ich aufgehört mit den Taxis bauen etc.
    Wie viele Stunden arbeitet ein Taxifahrer effektiv (also nicht nur die Zeit mit Fahrgästen) und was verdient man circa als Angestellter und als Selbstständiger?
    Das meiste Geld macht man ja mit Krankenfahrten, oder?

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