Cicero: Musikalisches Ausnahmetalent | DOKU | NDR Doku

Untertitel: Norddeutscher Rundfunk 2023 * Wasserplätschern * * Vibrieren * * Vibrieren * * Vibrieren – Tonleiter hoch und runter * * Vibrieren – Tonleiter hoch und runter * Hey … Schöne Show! Viel Spaß! Rock the house! So, wen hab ich noch nicht? Hey … Ganz viel Spaß. Jetzt aber. * Husten und Stimmengewirr * ♪ Klavierklänge ♪ * Jubel * ♪ Swingklänge ♪ ♪ Bläserklänge ♪ ♪ Schmissige Big-Band-Klänge ♪ * Jubel und Applaus * * Roger Cicero! * ♪ When you walk my way ♪

♪ Eugen und Roger Cicero: “Misty” ♪ ♪ Then a thousand violins Begin to play ♪ Das wird’s nicht so schnell geben, so einen Typen. Ein Virtuoser an der Stimme, das war im Studium schon klar! Die Stimme erkennst du von Tausenden raus. The unique selling point, sagt der Ami.

Wenn du das erreichst, die Identität … Dass du von Hunderten … Du wusstest sofort, das ist der Roger. ♪ That you are leading me … ♪ ♪ Jazzige Klavierklänge ♪ ♪ But it’s just What I want you to do And don’t you notice How hopelessly I’m lost That’s why I’m following you ♪

♪ Sanfte Klänge ♪ Eugen Cicero war ein unglaublich eleganter Pianist. Wenn man innerhalb von anderthalb Sekunden erkennt, das ist Eugen Cicero, der da spielt: Dann hat er so viel mehr geschafft als viele andere Jazz-Pianisten. Er war auch so ‘n Virtuose, am Klavier eben. Und einer, der Jazz und Klassik zusammengebracht hat.

Fantastische Technik. Unglaublich. Es klang so, als ob der Steinway um seine Hände gebaut worden wäre. Eugen Cicero: That’s the one. ♪ Dynamische Klavierklänge ♪ ♪ Look at me I’m as helpless as a kitten up a tree And I feel that I’m just clinging to a cloud I can’t understand

Oh, I get misty from holding your hand ♪ Beide Künstler, würde ich sagen, Vater und Sohn, haben da neue Türen aufgestoßen und äh … … wirklich Bedeutendes gemacht. Ja, Roger … … hatte einen enormen Respekt für seinen Vater. Sein Vater war hier. Für ihn gab es so einen Knackpunkt.

Was ihn immer belastet hat, dass sein Vater mal gesagt hat: “Roger, das, was du machst … Du singst, das ist kein Instrument. Das hat nicht die gleiche Wertigkeit wie Klavier spielen. “Aber wenn du Sänger werden willst, dann musst du ein Star sein. Du kannst ja nicht Sänger werden.

Als Sänger, entweder du bist ein Star oder du bist gar nichts.” Und leider hat Eugen die wunderbaren Zeiten von Roger nicht mehr erlebt. Ich kenne Roger als einen sehr positiven und äh … … optimistischen Menschen. Diese Periode war eine schwarze Periode für Roger, als er seinen Vater verloren hat.

Er schlief den ganzen Tag, hat viel getrunken. Und was auch immer. Genützt, um nicht das Weh zu fühlen. Denke ich. ♪ Roger Cicero/Julia Hülsmann: “I cannot see” ♪ ♪ You see I cannot see Your lifetime I must guess How many times for my far sake ♪ Er musste einen Neustart machen.

Ich denke, dass Amsterdam mit diese negative Spirale, wo er reingezogen ist wegen dem Tod seines Vaters … Ich habe ihm auch angeraten, wieder nach Deutschland zu gehen und einen frischen Start zu machen. But I guess Guessing hurts Mine – got so dim ♪ Roger wurde mir als Sänger ans Herz gelegt

Von einem Pianisten in Hamburg: “Kennst du den? Roger Cicero, den musst du dir anhören. Der ist jetzt in Hamburg, der ist tierisch!” Da sagte ich: Cicero? Ist das … Wieso Cicero? “Ja, das ist der Sohn von Eugen Cicero.” Ich sag: Das gibt’s doch nicht! Eugen Cicero, das war das Idol meiner Jazz-Jugend!

♪ Schmissige Klänge ♪ * Applaus * ♪ Schmissige Klänge und Gesang ♪ Ich hab Roger kennengelernt, als er in Angie’s Nightclub gearbeitet hat. Er hatte wenig Geld, wie wir alle. Er hatte damals keine Familie. Er hatte keine Statussymbole. Überhaupt keine, nicht den Hauch – fand das blöd. Ihn interessierte nur Musik.

♪ Stevie Wonder, interpretiert von Roger Cicero: “Isn’t she lovely” ♪ Viele Sekretärinnen, die nach Feierabend dahin getigert waren, um den süßen Bengel, attraktiven jungen Mann singen zu hören. Du hast von 11 bis 4 Uhr morgens gespielt. Da hatte man ‘ne Art Schichtdienst. Da wurd auch mal gewechselt: Ich kann morgen nicht, kannst du?

Das war das Schöne. Man wusste nie, mit wem man singt. Da lernen sich Musiker kennen. Da kommt dann jemand, der hat ‘n Konzert gegeben, ein berühmter Typ, aftershowmäßig. Man lernt sich kennen und das ist der nächste Kontakt. Es muss solche Orte geben. Für meinen Geschmack gibt es viel zu wenige Orte,

Wo dieses Livemusikmachen betrieben wird. Das war große weite Welt. Aber es war auf der anderen Seite auch ein Job. Man geht ins Angie’s und spielt da. Wir haben das nicht gewertet als kleinen schmutzigen Club. Es war ‘ne Möglichkeit, vor Publikum Musik zu machen und Geld zu verdienen.

Da muss es sehr abgegangen sein – in verschiedener Hinsicht. So, das war wie es ist, wenn ein Nachtclub bis tief in die Nacht auch aktiv ist. Natürlich ist so ‘n Ort immer so einer, wo man viel verdrängen kann. Nach außen hin immer: Hey, keep smiling, Küsschen links, Küsschen rechts.

Noch mal einen trinken und so … Da sieht man dann schon, dass dahinter noch was anderes steht. Ja, da ging es auch um … … generell um Alkohol und Drogen und so. Was da im Einzelnen war, keine Ahnung. Jedenfalls, Roger hat dann ja irgendwann auch eine unglaublich gute Kurve gekriegt.

Und plötzlich ist er aufgewacht und hat gedacht, auch wegen dem Tod von Eugen: Das Leben ist kurz, was will ich eigentlich? Als ich gesehen hatte, er macht nicht mehr Angie’s, und er trinkt keinen Alkohol mehr, macht intensiv Yoga. Er hatte so diese neue Mantra: “Mein Körper ist mein Tempel.”

Er fing an, sehr gut zu essen … … und weg waren die Zigaretten. Das war auch ein Riesen-Ding, weil er rauchte eine nach der anderen. Das ist für einen Sänger auch nicht so gut. Da kam die Soulounge. Das war einer der Allerbesten. Den konntest du überall einsetzen, ein unfassbarer Handwerker.

Roger kam zu dem ersten Auftritt der Soulounge, dem Projekt, was ich gemacht habe. Unser Keyboarder sagte: “Ist auch ‘n guter Sänger.” Und ich habe gesagt: Wer bist du? Hast du Lust mitzumachen? “Ja klar.” Singst du auch so Stevie Wonder? “Ja.” Wir haben alle zwei Monate diesen Auftritt gemacht.

Da hab ich gesagt: In zwei Monaten kommst du vorbei. Und dann kam er vorbei. ♪ Soulounge: “Time Train” ♪ ♪ Grooviger Gesang ♪ ♪ Soulounge: “Time train” ♪ ♪ Every day of my life On the time train ♪ Ich erinner mich an Roger, dass ich seine Parts übernahm,

Weil er öfter nicht da war. Aber immer, wenn er da war, war er jemand, der neben dir stand und sagte: “Alter, du singst das tierisch!” Er hatte auch die Großzügigkeit, mich als jungen Nachwuchskünstler ins richtige Licht zu rücken. Er hat einem auf die Schulter geklopft.

Das ist ‘ne wahnsinnige Motivation für ‘nen jungen Musiker. Roger war der Chorleiter bei der Soulounge. Weil es irgendwann sich entwickelte, dass die Sänger locker ‘ne zweite Stimme dazu sangen. Da dachte man: Wie ist das denn? Da kommen tolle Sachen zusammen. Wir haben später mit Lamont Dozier von Holland-Dozier-Holland …

Da hatte er das auch total super vorbereitet und Esther und Astrid damals dann angeleitet. Als ich Roger kennenlernte, hatte ich eigentlich das Gefühl, dass er nicht das Bedürfnis hatte, sich in die erste Reihe zu begeben. Im Gegenteil. Ich hatte sogar das Gefühl, dass er ein extrem guter Teamplayer war,

Der seine Position und seine Fähigkeiten gut einschätzen konnte. Roger hatte das Glück, dass man ihn eingeladen hat. Er wurde angerufen. Er gehörte zu den Musikern, der war gefragt als Sänger. Deswegen hat er seine Jobs hier und da und überall gehabt. Ein Riesen-Applaus für Roger Cicero! Viel Spaß! ♪ Schmissige Big-Band-Klänge ♪

Ich hab gesagt, ich mach meine eigene Bigband. Und hab Roger damals gefragt, ob er Lust hätte, da als Sänger dabei zu sein. ♪ Heaven I’m in heaven And the cares That hung around me through the week Seem to vanish Like a gambler’s lucky streak When we’re out together dancing Cheek to cheek ♪

Lutz hat da ein paar Jazz-Standards arrangiert – so zwischen Straight-ahead-Jazz und Soul. Da waren noch keine eigenen Stücke dabei. ♪ Schmissige Big-Band-Klänge ♪ Und Roger war im Grunde erst mal, weil er zu der Zeit nicht der wahnsinnige Crooner und Entertainer war … Das war alles Lutz’ Rolle noch.

Von der Orgel und vom Flügel aus, im Glitzeranzug, spaßige Storys erzählen und das Entertainment zu machen. Roger stand wie ein Solist da und war eben dran, wenn gesungen werden musste. ♪ Groovige Klänge ♪ Das war anfangs noch ‘n bisschen klamaukig. Wir haben viel Quatsch gemacht.

Ich hab noch Bilder im Kopf, dass er das geil fand. Aber er hat auch zu mir rüber geguckt und dachte: Was ist das für ‘n Typ? ♪ Fetzige Klänge ♪ Ich war es gewohnt, dass Rampensäue-Sänger … Gerade in großen Locations … Das war Roger überhaupt nicht. Das war er ganz und gar nicht.

Als Musiker hat er seine Stimme eigentlich so benutzt und so präsentiert auf der Bühne, wie ich meine Posaune spiel. ♪ Bip, Bip, Babab Bababab Bubububu Babab ♪ Weil er sehr klar die Konturen seiner Gesangsfarbe gut mitverfolgen konnte. Diesen klaren Ausdruck in der Stimme … Das hat mich sehr, sehr fasziniert. Von Anfang an.

Ich hab mich da immer gerne drauf eingelassen. Egal, was Lutz sich da ausgedacht hat, weil man wusste immer, das wird ein Riesen-Spaß. ♪ Laute Big-Band-Klänge und Gesang ♪ Das war musikalisch dieses Berühmte “Liebe auf den ersten Blick”. ♪ Lautes Finale ♪ Jazz war für Roger die Musik mit den …

… meisten Möglichkeiten der Ausgestaltung. Klassische Musiker, die haben ihr Blatt vorm Kopp, die spielen das, was da steht. Interpretieren das auch im Rahmen dessen, was der Dirigent vorgibt. Aber die haben nicht die Freiheit, andere Noten zu spielen. Bei Jazz ist das genau wie bei den alten Gambisten, dass du …

… ja den Bass bekommst. Oder die Melodie. Und die nach deiner Fantasie, nach deinem Können und deiner Kreativität auszierst. Die Noten sind so wie die Verkehrszeichen in Italien. Also nur Empfehlungen. Rot – nein, komm, kein Problem. Nicht links abbiegen – komm, fahr. Es geht darum: Was hörst du eigentlich?

Du musst spielen können, was du hörst. Jazz ist die freieste Musik, die es gibt. Freiheit, Freiheit. Freiheit. Freiheit! Freiheit, basiert auf festem Grund. Nich? ♪ Stars on Black Sea: “Pillars of Stars” ♪ * Eugen Cicero spielt, eigentlich heißt er Ciceu. Er ist Rumäne, 26 Jahre jung, konnte mit vier Jahren schon Klavier spielen.

Ist mit zehn öffentlich aufgetreten. Er gründete mit 18 ein Jazz-Quintett, übersiedelte später von Bukarest nach München. * ♪ Eugen Cicero: “Prelude in E Minor, Op. 28 No. 4” ♪ ♪ Lebhafte Jazzklänge ♪ In Berlin war das, plötzlich war er da. ♪ Lebhafte Jazzklänge ♪

Es hieß dann immer: “Ja, aber der spielt auch Jazz.” Jazz war im Kommunismus ja strengstens verboten. Das war ja dekadente, westliche Kultur. Die man um Gottes Willen nicht pflegen durfte und schon gar nicht in der Öffentlichkeit spielen durfte. Und es war so ‘ne Art Geheimnis um ihn.

♪ Eugen Cicero: “Prelude in E Minor, Op. 28 No. 4” ♪ Das Zenner, das war das berühmte Ausflugslokal. Da war diese Band mit Eugen Cicero, die damals kleinen unbekannten Rumänen. Das war für die damals sicherlich schon ein Ausflug nach dem Westen, weil wir waren ja doch, die DDR war der Westen des Ostens.

Eugen ist quasi mit der Combo, mit der er im Cafe Zenner spielte, mit einem Tagesvisum nach Westberlin rüber. Die waren dann drüben in Westberlin. Und wie man mir erzählt hat, saßen sie da in einem großen Hotel und … … haben plötzlich gesagt: Wollen wir wirklich wieder zurück?

Und hiermit drohten ihm mehrere Jahre Haftstrafen und so, wenn er zurückgekehrt wäre. Nach seiner Immigration hatte Eugen eine schwierige Zeit. Keiner kannte ihn, er sprach die Sprache nicht, und er spielte in obskuren und grässlichen Kneipen. Er konnte viele Jahre seine Familie nicht sehen.

Seine Mutter so fast 20 Jahre nicht, bis Ende der 80er-Jahre. Und von Berlin ist er, durch diese Rumänen, vermute ich, ist er nach München gekommen und hat da versucht, Fuß zu fassen. Die nächste Station für ihn war die Schweiz. Da hat er diesen Werner Schmidt kennengelernt oder der hat ihn irgendwo entdeckt.

Und Werner Schmidt hat ihn nach Zürich geholt und da gab’s immer entweder das Kindli oder die Widderbar. Die Schmids, ich weiß nicht, ob ihr das kennt vom Hotel Kindli, die hatten ein Orchester in Zürich. Und Eugen hat dort am Anfang der 60er-Jahre zwei Jahre gespielt. Als Pianist.

Eines Tages habe ich auch in Zürich gespielt, in einem Jazzclub. Und ein Freund sagte: “In Kloten draußen ist heute Nacht eine Jamsession in einem Club.” Ich weiß nicht mehr, wie der Club hieß. “Hast du nicht Lust, mitzufahren?” Und ich sag: Ja, okay. Ich bin mitgefahren. Und wir sind in diesen Club gekommen.

Das war ‘ne richtige Jazzclub-Atmosphäre, ein bisschen duster und so. Und da saß er am Piano und hat alleine gespielt und per Zufall war ein Schlagzeug da. Und ich fragte ihn, ob ich ein bisschen mitspielen kann. Dann haben wir gespielt, mindestens zwei Stunden haben wir zusammen gespielt.

Es war gar kein Bassist dabei, ich weiß es nicht genau. Am Schluss war ich so begeistert und da habe ich gesagt: Hättest du Lust, mit mir Aufnahmen zu machen für eine Plattenfirma? Dann hat er mich groß angeschaut, wie wenn er sagen wollte, das gibt’s doch gar nicht. Ich hab gesagt:

Ich hab Beziehungen zu einer Plattenfirma. Das war damals die Schallplattenfirma Saba. Und da kam dieses mit dem Brunner-Schwer. Die haben die Saba-Firma verkauft an irgend ‘ne amerikanische Firma. Sie hatten viel Geld und der eine von den Brüdern, der hat diese MPS-Musikproduktion Schwarzwald gegründet. Und hat Jazz gemacht.

Jedenfalls hab ich Hans Georg Brunner-Schwer angerufen, weil ich auch dort seit drei Jahren Haus-Schlagzeuger war. Da hab ich ihn gefragt: Herr Brunner-Schwer, ich hab einen jungen Pianisten. Er spielt super, und ich möchte Ihnen diesen Musiker empfehlen. Und dann hat er gesagt: “Wie spielt er?” Da hab ich gesagt: Der spielt fantastisch.

Er hat die Technik wie Oscar Peterson. Er hat gesagt: “Okay.” Und dann hab ich gesagt: Herr Brunner-Schwer, wir nehmen drei Titel auf. Und pro Titel zahlen Sie uns 60 Mark. Wenn’s Ihnen nicht gefällt, hören wir nach drei Titeln auf. Dann sind wir ins Studio gegangen. Und dann haben wir einen Titel gespielt.

Und dann hat der Georg Brunner-Schwer gesagt: “Ihr nehmt auf so viel ihr wollt.” Dann haben wir in einer Nacht 21 Titel aufgenommen! Von morgens um zehn bis nachts um zwei. Und dann ging’s zur Auszahlung: 21-mal 60 Mark. Ohne Mehrwertsteuer, die gab’s noch nicht.

Das war für mich so viel Geld – das gibt’s gar nicht. Das waren ja – wie viel sind das jetzt? 1260 Euro, äh Mark. 1260 Mark – und die …. … Cash. ♪ Eugen Cicero: “Little Niles” ♪ ♪ Eugen Cicero: “Little Niles” ♪ Ich kam in Villingen an mit zwei Kindern.

Und eine Freundin von mir, die war zu Saba-Zeiten hier, und die hatte gesagt: “Du, können wir dich ab und zu holen zum Dolmetschen?” Weil sie war ganz affin in Französisch, aber Englisch war ‘n bisschen holprig. Da hat sie gefragt, ob ich interessiert wäre. Bin ich interessiert? Aber ja!

Und ja, dann hatte ich eben hier die Möglichkeit, alle Größen auch wieder zu erleben. Als dann Eugen Cicero kam, das war für mich … … die Offenbarung. Also Klassik so wunderbar in Jazz, in fast ähm … … freundlichen, also auch für Nicht-Jazz-Liebhaber. Die haben dann gemerkt: Mensch, da ist ganz was Neues.

Und er konnte das wunderbar. Er hat gleich alle begeistert, und ich muss sagen: Im Verkauf der LPs lag er vor Oscar Peterson. Und der Eugen hat eine Verhandlung geführt mit dem Herrn Brunner-Schwer. Er hat dann einen Vertrag bekommen über fünf Jahre mit einem Vorschuss. Soll ich den Vorschuss sagen? Das waren 40.000 Mark!

Und dann haben wir – das war übrigens die erste hier – “Cicero in Town”. Und in derselben Nacht haben wir die aufgenommen: “Rokoko-Jazz.” Ja, Rokoko-Jazz war sicherlich ein Eye-Opener, ein Türöffner in jeder Hinsicht. Es war ‘ne Goldene, es war über eine Million verkauft weltweit. Das war, was man heute einen Kassenschlager nennt.

Es war ‘ne Musik- und ‘ne Aufnahmequalität, die war überdurchschnittlich. Ich glaube sogar, ohne den Brunner-Schwer … Das ist der beste Start, den Eugen hätte haben können in Deutschland. Weil der Brunner-Schwer wollte auch Geld verdienen. Wer will das nicht? Aber er hat die Jazzmusiker in der Freiheit selten beschnitten.

Der hat die immer machen lassen, was sie wollen. Und es gab noch Jacques Loussier mit Play Bach. Aber die hatten ein verhältnismäßig kleines Repertoire damals. Eugen hat immerhin in kurzer Zeit … … 50 oder 70 Platten oder Aufzeichnungen gemacht. Und war ja … Alexa! Spiel doch mal Eugen Cicero!

* (Alexa) Zufällige Wiedergabe von Eugen-Cicero-Songs * ♪ Eugen Cicero: “Fantasia in D Minor” ♪ Alexa! Aus! Modern Times. Und das spricht auch für ihn. Dass er in Alexa auf Zuruf … Das hab ich nicht reinprogrammiert. * (Alexa) Was kann ich für dich hinzufügen? * Danke, es ist alles okay.

* (Alexa) Danke zur Einkaufsliste hinzugefügt. * ♪ Eugen Cicero: “Fantasia D Minor” ♪ ♪ Schnelle lebhafte Jazzklänge ♪ Die Lilli war eine Balletttänzerin. Er hatte sie als Tänzerin sozusagen mitgebracht. Oder sie ihn? Die zwei haben sich verliebt. Und das war für ihn sicherlich eine großartige Zeit. Und für jeden Musiker, wenn er glücklich verliebt ist, spielt er umso besser.

♪ Eugen Cicero: “Fantasia D Minor” ♪ Und mit 25, soweit ich weiß, wurde er sehr reich in Westberlin. Und er erzählte mir, ja, hatte immer die neusten Mercedes-Modelle, Coupe-Modelle. Er hat sehr, sehr gerne schöne und gute Autos gefahren und sagte: Ja, man konnte die ja 20 km lang fahren in Westberlin:

10 km in eine Richtung und dann 10 zurück. Er war bekannt wie ein bunter Hund. Es schien, wie wenn’s ihm sehr gut gefällt, und er wohnte in einer wunderbaren Villa. Wahnsinnig komfortabel. Und hat uns aufgetischt, dass uns die Augen übergingen an Delikatessen. Und in Berlin eine Riesen-Nummer.

Er wurde dann registriert als eine wichtige Persönlichkeit. Ich hab das nämlich damals auch gefragt: Wo kriegt der die Villa her? Das war dann schon für Familienplanung vorgesehen und dann kam schon bald Roger und da wurde die Taufe gefeiert. Gibt’s schöne Fotos mit seinem Sohn im Garten.

Und da sieht man zufriedene Leute, die ein gutes Leben haben und wo man sagen kann: Man wünscht ihm, dass es so bleibt. ♪ Billy Joel interpretiert von Roger Cicero: “Just the way you are” ♪ ♪ Don’t imagine You’re too familiar And I don’t see you anymore

I would not leave you In times of trouble We never could have come this far I took the good times I’ll take the bad times I’ll take you Just the way you are Don’t go trying some new fashion Don’t change the color of your hair Ah ah ah ah ah

You always have My unspoken passion ♪ Roger hatte sich eigentlich mit diesem Jazz-Musiker-Sein … Was immer ein bisschen am Rande ist, weil es weder Lobby noch großes Publikum dafür gibt, weil’s ‘nen gewissen Anspruch hat. Man muss es mögen. Ähm, das war immer ‘ne kleinere Flamme. Und er hatte damit schon seinen Frieden gemacht.

Es war nicht so, dass er unzufrieden gewesen wäre, weil er wusste, dass er das kann. Alle Leute im Jazzbereich haben ihn geschätzt. Aber nicht so, dass man das Gefühl hatte, er nimmt’s ernst. Und ich dachte, wann macht er endlich seine eigene Platte? Ich wusste, dass er das alles kann.

Und dann kam die Laeiszhalle mit Joja Wendt, mit dem ich lange gearbeitet habe. Oder wir lange gearbeitet haben. Da sagte Joja: “Mensch, ich hab da heute Abend – Überraschung, nicht schimpfen – es kommt noch ein Künstler.” Roger Cicero, meine Damen und Herren. Und der Zufall wollte es, dass das ein Abend war,

Wo die ganze Branche saß. Der Top A&R-Mann von Universal saß da und meine Managerin. Die ganze Branche, der Polydor-Chef saß da, der ehemalige. Der Branchen-Anwalt, der auch der Anwalt von Andre Rieu, Dieter Bohlen, Udo Lindenberg war. Alle Top-Leute saßen im Publikum, als Roger auf die Bühne kam. ♪ Prince interpretiert von Roger Cicero:

“How come you don’t call me” ♪ Er hatte diesen Auftritt mit Joja Wendt. Und Joja Wendt wurde zu der Zeit auch von Karin Heinrich gemanaged. Er hatte da unseren Song “How come you don’t call me” gesungen. Das war bei uns das absolute Highlight.

Da geht er in die Kopfstimme, was nur Frauen singen können. Wo wir beide nebeneinander saßen, uns anschauten und dachten: Geil! ♪ Now you’re gone Oh Baby (Kopfstimme) What I wanna know baby If what we had was good Tell me how come You don’t call me Anymore? Oh Baby ♪ Dann bin ich hingegangen und hab gesagt: Wieso bist du noch kein Star? Das ist sensationell!

Dann lachte er, ja, das hat er schon mal gehört. Und dann habe ich ihm meine Visitenkarte gegeben: “Pass auf, wenn du mal professionelles Management haben möchtest, meld dich gerne.” Er steckte die Karte ein und dann haben wir monatelang nichts gehört von ihm. ♪ Why can’t you Just pick up the phone

You know I don’t like to be alone How come you don’t call me baby Come on, call me, Mama I say How come you don’t call me How come you don’t call me ♪ ♪ Tosender Jubel und Applaus ♪ Dann hat er sich gemeldet. Drei oder vier Monate später. Da rief er an und kam ins Büro. Wir haben überlegt, wir müssen was machen, was der Markt nicht hat. Dann hast du gesagt:

Was ist mit der Idee, Bigband mit deutschen Texten? Dann schaute er uns mit großen Augen an und sagte: Mit deutschen Texten? Frank kam damit: “Ich hab am Wochenende einen Film gesehen. Mit Mel Gibson. Da lief ‘n Swing-Song. Und da sagte Mel Gibson, das sei Männermusik.” Und Frank sagte: “Wir müssen Swing machen.”

Es ging dann darum, wenn wir dieses Projekt angehen, brauchen wir Leute, die da mitarbeiten. Und wir brauchen vor allen Dingen gute deutsche Texte. Irgendwann rief Karin uns an und sagte: “Ich hab da jemanden. Roger Cicero.” Matthias hat sich mit ihm im Peer Studio getroffen und hat ihn da singen lassen auf irgendeine Nummer.

Ich konnte an dem Tag nicht und sagte: Ja, also der ist ‘n guter Sänger. Ja klar, aber ich weiß nicht … Das klang für mich mittelspannend. Ich fand das gut. Es war technisch sehr gut, aber ausdrucksmäßig war ich nicht so richtig zufrieden. Dann hab ich gesagt:

Das war’s dann jetzt, weil wir finden keinen. Wir haben sowieso auch keine Big Band. Das wird alles zu groß und zu teuer. Das kriegen wir nicht gewuppt. Dann kam das berühmte Konzert im Mojo Club. Dann haben wir die dahin eingeladen und gesagt: “Wenn ihr ihn gesehen habt, gibt es keine Fragezeichen mehr.”

Frank und ich sind da hin und dachten, ist ja super. Sind dahin, Roger kam … … auf die Bühne, in seinem karierten Hemd. Und rockte diesen ganzen Laden. Und plötzlich war das ein anderer Mensch. Er ist auf der Bühne förmlich aufgeblüht. Das war seine Welt.

Mit zehn Leuten war er da, aber er ist aufgefallen ist. Dann hab ich zu Matthias gesagt: Meinst du den da? Als dann das Management auf mich zukam, in meiner Funktion damals bei Warner, und gesagt hat: “Wir haben da eine Idee, was hältst du davon?” Da war für mich klar:

Den Sänger kenne ich, den braucht ihr mir nicht verkaufen, der ist grandios! Es geht um das Konzept. Trägt er das Konzept oder wie wird dieses Konzept umgesetzt? Das war die Frage. Wir haben damals zu Roger gesagt: Wenn wir das zusammen machen, müssen wir alle am gleichen Strang ziehen.

Dann darf zwischen uns kein Blatt Papier passen. Dann müssen wir eine Sprache sprechen. Und sag alle deine Jobs ab! Dann haben wir drei uns komplett auf dieses Projekt fokussiert. Wir hatten aus irgendeinem Grund die Möglichkeit, ein Budget von Warner Music … Karin hatte eine Connection gemacht.

… zu bekommen und Roger hatte einen Riesen-Vorteil. Er hatte eine Bigband. Und dazu noch einen Arrangeur. Er nimmt wieder auf heimlich. ♪ Spritzige Big-Band-Klänge ♪ Dann gab’s die ersten Noten aufs Pult, von Lutz geschrieben, die Arrangements. Wir haben uns alle ein bisschen gewundert: Was wird das denn jetzt?

Man wusste überhaupt nicht, wo das alles hinführt. Teilweise dachte man, ja, Swing mit deutschen Texten, bescheuerte Idee, ein bisschen so. Wenn man in ein Studio kommt und hört Roger singen, den man bisher nur kannte mit “No moon at all” … Und “Cheek to cheek” und so weiter, und dass er plötzlich singt:

“Kein Mann für eine Frau.” ♪ Ich bin kein Mann Der seinen Vorgarten harkt Der seine Puschen unterm Schaukelstuhl parkt Und sich Zierpflanzen hält Dafür ist mir die Welt zu bunt ♪ Dann kommt das einem blöd vor. Deutsch und Swing? Das passt überhaupt nicht.

Ganz viele Leute in der Band haben gesagt: “Das wird nix.” Parallel dazu haben wir einem alten Freund und Kollegen auch die Titel geschickt. Es gab damals ein neues Label in Deutschland: Starwatch. Ein TV-Label aus der ProSiebenSat.1-Gruppe. Das Prinzip von Starwatch ist, die nicht verkaufte Sendezeit einem Künstler zur Verfügung zu stellen.

Dadurch entstehen … Das ist so Win-win. Die haben die Sendezeit nicht verkaufen können und bewerben nun ein Produkt, an dem sie beteiligt sind. Im März 2006 haben wir unser erstes kleines Konzert mit dem deutschen Text-Repertoire gespielt. Im Stage Club in Hamburg. Meine Damen und Herren,

Bitte begrüßen Sie mit einem herrlichen Applaus Roger Cicero! ♪ Spritzige Big-Band-Klänge ♪ Das war noch ein relativ langer Weg bis zu den ersten großen Shows. Es ist groß angelegt. Wenn du A sagst, musst du auch B sagen. Wir hatten zwar im Kopf, wie das später aussehen sollte,

Aber die Jungs sahen aus wie sie aussahen. Die hatten zum Teil Hawaiihemden an, Holzknöpfe an den Hemden. Zu dieser Musik gehört Stil. Stil, Qualität, Ausdruck. Wir haben uns sorgsam mit sehr guten Leuten umgeben, die mit Roger und uns die visuelle Umsetzung machten. Und so wurde der Hut geboren.

Da ist ‘n schmaler Grad zwischen Kostümierung, Maskerade, ist klar. Und ich weiß tatsächlich nicht ganz genau, wie Roger sich anfangs damit gefühlt hat. Er musste das auch erst mal für sich verarbeiten. Ich guckte irgendwann an mir runter und kein Kleidungsstück gehörte noch mir: Schuhe, Gürtel, Anzug, Krawatte und Hut.

♪ Super, super, super, super Das ist bestimmt kein Trick ♪ Aber es war schon klar, das ist jetzt Pop. Das ist ganz was anderes. Das ist nicht mehr wie im Jazz, dass man sich selber ausdrückt und abends so auf die Bühne geht, wie man gerne möchte. Das ist ‘n Produkt, ‘ne Show.

Es gab eine Zugabe, die es allen leichter machte. Es gab eine Nummer, die es vorher nicht gab. ♪ Ich bin ein Sammler, ein Jäger ♪ Dann der Refrain und so. Das ist ein Titel, der viel gesellschaftlich aussagt. Postfeministische Männer-Traumata als Thema interessiert diese Zielgruppe. Die Leute bei Warner sind durchgedreht,

Von der Poststelle bis zur Chefetage. Von daher war die Richtung plötzlich klar. Mit einer Lead-Nummer, was immer super ist. In dem Fall war mir klar, man redet nicht über ‘ne Single. Weil es war schon deutlich, dass das nicht der Stoff ist, nach dem das Radio schreit. Aber eine Nummer, die das alles erklärt.

♪ “Zieh die Schuh aus” ♪ ♪ Ich bin ein Sammler, ein Jäger Ein guter Ernährer Ein Schrauber, ein Dreher Ein Ganz-Frühaufsteher Ein Broker, ein Seller Ein Intellektueller Ein Helfer, ein Heiler Im Grunde ein Geiler Bin ein Schöpfer, ein Macher Beschützer, Bewacher Ein Forscher, ein Retter Adretter Jetsetter Gestählter Don Juan

Ein Bild von einem Mann So steh ich vor dir und höre dann: Zieh die Schuhe aus! Bring den Müll raus! Pass aufs Kind auf! Und dann räum hier auf! Geh nicht spät aus! Nicht wieder bis um eins! Ich verstehe, was du sagst Aber nicht, was du meinst ♪ ♪ Spritzige Bläserklänge ♪

♪ Ich bin ein Dichter, ein Denker Ein Richter, ein Henker Ein Sänger, ein Lover Der Typ aufm Cover Bin ein Stürmer, ein Spieler Das Vorbild so vieler Ein Meister, ein Sieger ♪ Es wurde immer größer. Und es kamen immer mehr Fans hinzu. Ein paar Monate später hieß es,

Dass wir in der Köln-Arena spielen sollen. Aber dass diese Leute kommen, um zu sehen, was wir sowieso schon jahrelang gemacht haben. Bis auf, dass deutsche Texte gesungen wurden, was sehr, sehr wichtig ist, um die vielen Menschen zu erreichen. Aber dieses Gefühl, in dieser Gruppe zu sein, ist wirklich schon …

♪ Spritzige Big-Band-Klänge ♪ Auf der ersten Tournee war der Band von heute auf morgen ganz wichtig, dass wir ‘ne eigene Autogrammkarte haben. Weil es zu der Zeit auch Leute gab, die im Foyer von so ‘ner Arena: “Wo ist die Band?” Das war tatsächlich auch für uns als Bandmitglieder interessant, dass man plötzlich merkte:

Da stehen Leute, die warten auf uns. Und dann war es aber auch, das dauerte gar nicht so lange, vielleicht zwei Wochen auf der Tournee. Und dann war es uns alles zu anstrengend. Und waren total froh, dass Roger, der Künstler, der macht das schon … Dann hatten wir noch irgendwann 4000 Autogrammkarten.

Die hat dann keiner unterschrieben. Es ging wirklich alles sehr schnell. Und dann waren wir dauernd im Fernsehen und Roger war in jeder Frauenzeitschrift. Irre, völlig verrückt. Videodreh, Fernsehsendung, Videodreh, Einkleiden. Bei sonst wem, Tiger of Sweden, was weiß ich. Bekloppt, unvorstellbar. Vorher definitiv unvorstellbar gewesen. ♪ Schon in der Schule ♪ * Gelächter *

CD lief super. Wir haben in Windeseile Gold gemacht. Aber das Entscheidende bei ‘ner Künstlerkarriere ist: Wie hältst du die am Leben? Das ist der Kerngedanke hinter einer Karriereplanung. Ja, das hat man nicht so häufig tatsächlich. Dass es alles auch relativ schnell funktioniert und dann die nächsten Schritte überlegt werden.

Wie machen wir’s noch größer? Da bekam ich einen Anruf von Karin, da hieß es: “Du, äh, Roger soll beim ESC mitmachen, beim Song Contest.” Es ging zu dem Zeitpunkt nicht so sehr darum, da hinzufahren, um zu gewinnen. Es ging darum, dass wir ‘ne tolle Möglichkeit hatten,

Diesen neuen Plot zu haben, viel PR zu haben. Das war der Plan dahinter. Vorgesehen war, dass die Gruppe, ich glaube Monrose hießen die, die eine Casting-Gruppe war aus Popstars. Dass die gewinnen, weil die auch schon populärer waren und man da die ganze kommerzielle Hoffnung reingelegt hat. Dann passierte es aber,

Dass parallel zum ESC Vorentscheid Germany’s Next Topmodel lief. Was den Monrose die komplette Fanbase … … weggesogen hat. ♪ Super, super, super Das wird ‘n super Gig Super, super, super ♪ Mein Gefühl, an das ich mich erinnere, ist: Aha, alles klar, da machen wir mit. Ohne Hintergedanken.

Und ‘n bisschen mit: Das wird nix. Plötzlich stehen wir da und dann sagen die: “Ihr seid’s!” ♪ “Frauen regiern die Welt” ♪ Dann kam dieser ganze Bohei in Finnland, in Helsinki. ♪ Und schon öffnen sich Tasche und Herz Und dann kaufst du ‘nen Ring und ‘nen Nerz Ein lasziver Blick

Und schon ändert sich deine Politik Kein Boss und kein Actionheld Kein Staat und kein Mafiageld Frauen regiern die Welt ♪ Das war für ihn ‘ne große Herausforderung. Weil das ging dann schon in einen Bereich der Präsentation, die wir alle vom Eurovision Song Contest kennen.

Wo es nicht mehr um Musik geht, sondern um diese: Und jetzt schalten wir rüber zu … Dann müssen alle aufstehen und hehe in die Kamera machen. War nicht sein Ding. ♪ “Frauen regiern die Welt” ♪ ♪ How they talk and while They are making us think That we’re kings

Guess who is really Pulling the strings Just a glance, one move ♪ Aber da hat er auch eisern gesagt: “Okay, wie schön, dass ich diese Möglichkeit von Popularität angeboten bekomme, ja, werd ich machen. Wir saßen vor so einem Bildschirm ohne Kommentar, in diesem Greenroom. Und … Das war dann mein Abend da.

Ich bin an die Bar und hab gesagt: Germany, twelve beers. They told me, beer is finished. * Stimmengewirr * * … go to Russia! * * Jubel * Dann haben wir diese Position, das war nicht so lustig … Wir waren Viertletzter oder was. Das war nicht schön,

Weil wir alle in dem berühmten Greenroom saßen. Und natürlich wurden wir immer etwas kleiner. Auf der anderen Seite habe ich auch schon schnell zu ihm gesagt: “Roger, es war sensationell – daran ändert sich nichts. Egal, ob du auf 1 oder auf 19 bist. Ganz egal.”

Was wir nicht geahnt haben, ist, dass da plötzlich in Deutschland Dinge abgingen, die wir nicht vorhergesehen haben. Dass es so ‘ne Art Solidarisierung gegeben hat: Wir lassen uns nicht von irgendwelchen Osteuropäern unseren Geschmack vorschreiben. So wird aus so ‘ner Enttäuschung dann doch noch mal ‘n Aha-Erlebnis.

Was für alle echt überraschend war und wo man sagen muss: Umso mehr, es hat Roger noch mal wieder deutlich weitergebracht. Der ESC mit allem. Sowohl für ihn persönlich als auch in der Wahrnehmung. Da war er bei allen angekommen. ♪ Eugen Cicero: “Und Bach?” ♪ ♪ Schnelle, dynamische Klänge ♪

♪ Eugen Cicero: “Und Bach?” ♪ ♪ Eugen Cicero: “Und Bach?” ♪ ♪ Spritzige Big-Band-Klänge ♪ Und der Eugen ist erst später … … so zu dieser Bigband … … unter der Leitung von … ♪ Dynamische Big-Band-Klänge ♪ * Summen * Da haben Sie Eugen Cicero am Klavier

Und spielt die Tanztitel, die Paul Kuhn dirigiert hat. So ‘ne Samstagabend-Show geht nicht los mit bisschen Schlagzeugspielen, sondern mit peng! 8 Uhr, hau drauf! ♪ Schmissige Big-Band-Klänge ♪ Und beim Spielen, der hat fabelhaft Noten gelesen, der konnte prima vista das sofort spielen. Ich hab einmal ‘ne Situation gehabt, da hab ich gesagt:

Eugen, wir nehmen das am Montag auf. Dann haben wir nicht mehr drüber nachgedacht und am Montag kam er, und ich hab gesagt: Hast dir’s angeguckt? “Nee, leg mal hin!” “Okay, wir können aufnehmen!” Moment, das ist nicht einfach – chromatischer Walzer oder so wat! “Das mach ich schon!”

Der hat zweimal aufgenommen und dann war’s drauf! Er war ein sehr guter Pianist und Notenleser. Paul ist ein wunderbarer Mensch und im Herzen, von ihm, war er ein Jazz-Musiker. Da gibt es noch andere Musiker, die im Herzen Jazz-Musiker sind. Aber wenn du in die Professionalität gehst, dann musst du auch …

Dann machst du Sachen, um Geld zu verdienen. Das hätte er alles nicht tun sollen, er hätte seinen Weg gehen sollen. Ich hab ihm immer gesagt: Eugen, mach das mit mir und dem Niels-Henning Orsted Pedersen. Du hast ein wunderbares Trio. Spiel deine Masche. Du kannst ein Weltstar werden!

Aber er ist dann andere Wege gegangen. So, Getränke gibt’s da drüben. Er hätte einfach das, was er kann … Seine wunderbare Ausdrucksweise als Pianist im Jazz und mit Klassik verbunden … Hätte er weitermachen müssen. Und nicht auftreten in der Gaststätte Zum blutigen Daumen, sondern in einer … … in Konzertsälen!

Er hätte nur ein Management gebraucht. Und als Pianist mit seinem Können … … gibt es oder gab es Manager. Es ist nur erstaunlich, dass er ja wirklich, wie Charly Antolini sagt, ein Weltklasse-Pianist war. Er hatte mit seiner Art zu spielen ein Alleinstellungsmerkmal! Sie konnten Eugen Cicero engagieren, und es gab keine Alternative, nicht?

Und trotzdem hat es nicht genügt, ihm einen finanziellen und wirtschaftlichen Erfolg zu bescheren. Er fing an, zu viele Erfrischungen zu sich zu nehmen. Das war schade, schade, schade! Kein Mensch kann sich vorstellen, was in so einem Menschen vorgeht. Wenn man jeden Abend spielen muss, dass die Leute was von dir erwarten.

Dass du noch besser spielst oder noch schneller. Ich war in der glücklichen Situation: Ich konnte noch mit einigen Jazzmusikern arbeiten, die diese Musik erfunden haben. Und wenn man mit denen spricht und über die 60er-Jahre und 50er-Jahre spricht und über Drogen spricht:

Dann sagen nicht Wenige von denen, dass es nicht etwa großes Leid war, zumindest nicht nur großes Leid. Sondern auch das allgemeine Gefühl, der Musik und der Kunst, tatsächlich etwas näherkommen zu können. It’s an extension of the mind, irgendwie. Du hast selbst in der Hand, dass sich etwas ändert.

Aber man muss ganz vorsichtig da rangehen. Es ist stärker wie einer. Es ist eine Versuchung ohne Ende. Man hat Erfolg. Ich bin ein Star. Ich bin doch jemand. Das ist eine Droge. Und man muss mit dieser Droge umgehen können. Das ist nicht leicht. Die Versuchungen, sei mit Alkohol, Frauen et cetera, et cetera.

Das ist … Da kann man leicht zugreifen. Das ist das ganz Schwere in diesem Job. Und … Auch dass du … … wenn du auf diesem Niveau bist, öffentlich gefeiert wirst. Aber danach bist du einsam – in der Regel. Wenn du nicht das Glück hast, dass du einen Lebenspartner hast,

Der am gleichen Strang zieht und dich irgendwann auffängt. Ich kann mir vorstellen, bei der großen Sensibilität, die er hatte, dass er es da nicht einfach mit sich hatte. In dieser Zeit hat er sich mit allen gestritten. Er verließ den Sender und hat sich von seiner Frau scheiden lassen.

Ich weiß, dass Eugen … in Berlin ausgezogen ist, mit Sack und Pack. In einen BMW reingepackt, was ging und ansonsten alles zurückließ. Schlussendlich ist er dann nach München und hat leider auch schwere Zeiten dort erlebt mit Alkohol-Abstürzen. Darunter hatte nicht nur er zu leiden, sondern alle, viele andere Menschen auch.

Das war sicherlich nicht einfach für Roger. Zumal der Vater auch in der Zeit, wie wir jetzt gehört haben, schon in München war. Und die Aufgabe der Erziehung mehr oder weniger übers Telefon ging oder ab und zu ein Besuch in Berlin. Aber nur im Rahmen von ‘nem Konzert. Es war schwierig.

Der Vater war viel abwesend und wenn er da war, war er mit anderen beschäftigt. Nach dem Weggang aus Berlin hat Eugen ein chaotisches Leben geführt. Er hat getrunken und Drogen genommen. Dann hat er sich wieder gefangen. Und wenn er sich wieder gefangen hatte

Und gespielt hat, dann hat er wieder gespielt wie ein Gott. Wie ein Weltmeister. ♪ Eugen Cicero: “Sunny” ♪ ♪ Melancholisch anmutende Klänge ♪ Eugen wollte nach Brasilien auswandern. Er hat Station in Zürich bei seinem ehemaligen Freund Werner Schmidt gemacht. Dort lernte ich ihn kennen. Diese erste Zeit in Zürich, da ging es aufwärts.

Da war er auch wieder voller Elan und hat auch gespielt und war voller Pläne. ♪ “Sunny” ♪ Ja, die Beziehung hat ihm sehr viel Aufschwung gegeben. Er hatte wieder Mut zum Leben, was er vorher nicht hatte. Da hat er probiert zu verschwinden – das hat aber nie geklappt. Ja, er war sehr positiv.

Und nach meiner Scheidung war es möglich, dass wir zusammenwohnten. Das gab ihm sehr viel Stabilität. Das war schon hier in meinem Haus. Und er hat so, wie soll ich sagen, fast ein bisschen Heimat, Wurzeln, hier haben können. Das war ein sicherer Hafen. ♪ Eugen Cicero: “Sunny” ♪

Dann durfte Roger auch kommen, und dann kam er öfters. Die Ferien hat er oft bei uns verbracht. Er spielte Gitarre, er sang, meine Töchter sagten dann immer: “Roger schreit schon wieder.” Ich weiß noch, da war er so 14. Da kam er und sagte: “Angelique, ich weiß jetzt, was ich machen möchte.

Ich will Musik machen.” ♪ Eugen Cicero: “Sunny” ♪ ♪ Lebhafte Klänge ♪ Es hat sich einiges ergeben über diesen Manager, den Wim Wigt in Holland. Timeless Records, Wigt – Eugen hatte immer ‘ne Verbindung auch mit Holland. Durch unseren japanischen Kontakt mit Makoto Kimata … Der hat angefangen, über Eugen zu reden.

Und weil wir schon viel für ihn in Europa machten, hat er uns gefragt, um Kontakt mit Eugen aufzunehmen. Daraus ist ein intensiverer Kontakt entstanden. Nach dem Moment, dass wir mit ihm gesprochen haben, hat er Platten gemacht, Konzerte gemacht. Hatte er Concertgebouw-Auftritte. Wir haben Festivals für ihn gebucht, er war wieder in Japan.

Alles ist aufwärts gegangen für ihn und das war sehr schön, dass wir das machen konnten. He? Ja. Ja. Eugen Cicero, wir alle kennen Sie aus der Zeit: Als Sie noch beim Sender Freies Berlin mit der SFB Big Band Paul Kuhn viele Konzerte gaben. Zuletzt sahen wir Sie bei der Goldenen Kamera.

Aber in der Zwischenzeit waren Sie von der Bildfläche verschwunden. Wo waren Sie denn? Ja, da war ich ein bisschen, etwa nicht in Berlin. Und außerdem dann habe ich die falschen Mittel zur Verstärkung zu mir genommen. So Molle und Klare und so, was ich hier gelernt habe,

Es war auch nicht das Wahre … Sprich Alkohol? Ja, das war nicht das Wahre. Jetzt ungefähr fast vier Jahre bin ich ein sehr großer Anhänger aller Arten Säfte und so, aber auch Natur müssen sie sein. Darauf ein “Happy Birthday”, was? Ja, könnte man machen. Stichwort Happy Birthday:

Wir haben hier ein Geburtstagskind bei uns, der Junior Roger Cicero. Er wird heute 15 Jahre, Glückwunsch, Roger! ♪ “Happy Birthday” ♪ ♪ Happy Birthday, lieber Roger Happy Birthday to you ♪ ♪ Groovige Gitarrenklänge ♪ Man will das Eisen schmieden, solange es noch heiß ist. Es war auch ‘n Demand da.

Dann haben wir am zweiten Album gearbeitet. Wir wussten, das soll im Herbst 2007 rauskommen. Dann gab’s irgendwann ‘n bisschen Stress. Dann gab’s aber da bei dem zweiten Album die ersten kleineren Diskussionen, über Texte und über Inhalte. Das ist aber auch normal. Es hatte sich was rauskristallisiert, was mit “Männersachen” so deutlich anfing.

Was dann ein bisschen so dieser Ritt war zwischen … Eigentlich so ‘ne Art Macho-Karikatur. Das war er privat überhaupt nicht. So was von gar nicht. Da kam für ihn auf einmal die Herausforderung: Ich muss jetzt auf der Bühne so tun, als wäre ich der Typ, der den Müll nicht runterträgt.

Und das war nicht mehr authentisch. Er hat mit Fortschreiten … Mit jeder weiteren Veröffentlichung hat er erkannt, dass er sich auch einbringen kann und will in das, was erzählt wird. Das war für mich als Textdichter auch wichtig. Da kamen die ersten Texte mit rein, die er so ‘n bisschen,

Nicht ganz alleine geschrieben hat, aber initiiert hat. Wo die Verbindungen zu seinem Vater waren, wo’s nachdenklicher wurde. Aber hat mich auch alles nicht gewundert, weil Roger natürlich … Da sind Situationen, dann ist es schwierig zu Hause. Dann ist ‘n Kind … dann hat man ein Kind.

Das ist ja bei keinem Sänger, den ich je begleitet habe, sind die Texte gleich geblieben, als die Familie plötzlich da war. Erst beim dritten Album merkten wir: Okay, musikalisch ist das Thema … … Swing, Bigband-Swing nicht unendlich ergiebig. Irgendwann ist das Repertoire auch erschöpft und man ist ein bisschen alle.

Es fehlen natürlich auch die Impulse und auch, es ist so ‘n bisschen … Es war bei uns die Luft raus, bei Frank und mir. Es war anstrengend, es fehlten neue Ideen und bei Roger war der Wunsch nach Veränderung. Vielleicht war das eben das, wo sie gesagt haben:

Wir haben das alles erreicht mit dem Projekt innerhalb dieser Jahre. Wir haben Riesen-Hallen gehabt, wir haben Platin gehabt. Wir haben Eurovision gehabt, Wir wollen endlich auch mal ins Radio. Man kann’s auch mal anders sehen, das Album, was so erfolgreich war und die Tour, die so erfolgreich war:

Das war, als wir noch durchaus Jazz spielen durften, durchaus anders waren als die anderen, frech waren. Aber es ist der Künstler selbst, der auf der Bühne steht und der alles verkörpert und alles abliefern muss. Auch wenn da zig Beteiligte mit dabei sind.

Er steht da mit seinem Namen, und er als Mensch steht dafür. Das verstehe ich auch, dass man sagt: “Mir ist nicht mehr danach, ich möchte Dinge ausprobieren.” Du willst schon mindestens so gut sein wie deine letzte Platte oder so erfolgreich sein wie deine letzte Platte.

Wenn du das geschafft hast, ist ein Rückschritt einer, der nachweislich einer ist. Ja, sicher. Aber was man klarstellen muss, ist: In einer erfolgreichen Karriere geht man auch mal einen kleinen Schritt zurück. Da meine ich, was die Verkaufszahlen angeht. Man muss sich öffnen, weiterentwickeln,

Um dann auch im Nachhinein zwei Schritte nach vorne zu gehen. Es gab nur die Idee, wir machen was Neues und wie das dann aussieht, das muss sich entwickeln. Das hatte er hinter sich. Er hatte konzeptionelle drei oder vier Jahre hinter sich und wollte was machen, was ausm Bauch kommt.

Was ausm Bauch kommt, kann man nicht durchdenken. Deswegen war’s auch gut, die Tinseltown-Geschichte zu machen. Weil man da spontan viele Sachen ausprobieren könnte. Zehn Songwriter oder wie viel am Werk waren. Kannst du da reinhoppen, da reinhoppen und sagen: Das gefällt mir, das nicht. Dadurch entsteht erst ‘ne Vision, was man will.

Das ist das Kapitel von der Geschichte, wo ich auch vor so ‘ner Entscheidung stand. Das vierte Album war nicht nur ‘n Produzenten-Wechsel, sondern das war das erste Album, wo Lutz nicht mehr dabei war. Das hat bedeutet, dass dieser typische Sound, den diese Arrangements den Songs aufgedrückt haben …

Das gab’s plötzlich nicht mehr, das Element. Nur aber ab diesem D-Moll. Da hab ich auch ein E. Ja, total! Das war mit Roger nicht einfach, das ist es mit niemandem. Aber den Mut zu haben, sich mit drei Leuten hinzusetzen und zu sagen: Was machen wir heute? Ja, ein Lied. Nicht mehr, nicht weniger.

Bitte ein Lied. “Roger, bitte, hast du ‘ne Idee? Worum kann’s gehen?” ♪ Was ist geschehen? Ab wann hab ich die Fehler übersehen? ♪ Das war dieses Album, das in Tinseltown entstanden ist. Wo wir jetzt gerade hier sind, in Köln, hier stand Roger in dem Aufnahmeraum und hat fleißig gesungen.

Er hatte hier sein erstes Pop-Album, wo er selber gesagt hat, er geht in die Richtung Pop. ♪ Na, na, na, de, we Oh, oh, oh, oh, eh ♪ Das ist geil, das klingt super. Ich hatte da echt Respekt vor und auch ‘n bisschen Angst.

Als ich die Big Band sah, dacht ich: Was mach ich mit denen? Als die Bläser kamen zur ersten Platte, da dachte ich, ich spinne. Das ist, ich weiß nicht, wie groß die Section ist – fürs Studio, das hab ich noch nicht oft gemacht.

Dann sind sie auf der eins weg, dann ist das ganz frei. Dann baut sich das schon di, di, di, di, di … Es war ‘ne Spektrum-Erweiterung. Man konnte Roger auch in anderen Phasen hören. Das wurde sehr autobiografisch, die Texte. Da hat er Texte geschrieben, die verarbeitenden Charakter hatten.

Das kam auch bei vielen Leuten gut an. Dass sie sagten: Das kenne ich auch, das ist nicht weit weg. ♪ Big-Band-Sound ♪ ♪ Wir wurden Teil der gleichen Clique Sommerabende am See Tauschten schüchtern Augenblicke im Sonnenuntergangsklischee Sie reden vom Scheitern Sie reden viel zu oft davon Hast sie alle ruiniert ♪

Das nimmt Fahrt da raus. Das ist Beginn, Refrain. ♪ Wird mir vorgeschlagen Ohne Sport zum Waschbrettbauch ♪ Ansatz halten, das ist strittig. Wir hatten uns verabredet für ‘ne zweite CD. Das war klar, wir machen ‘n nächstes Album. Ja. Nee. Aber vielleicht hat er nich gemerkt, dass er auch ‘ne Pause brauchte.

Ich hab mir echt Sorgen gemacht, als ich gehört hatte von dem Zusammenbruch, den er da hatte im Herbst. Und wo er drei Monate Pause machen sollte. Drei Monate scheinen vielleicht für jemanden, der wirklich Feuer unterm Hintern hat … … ist es schwierig, drei Monate nichts zu machen.

Aber von außen gesehen mit all dem, was er vorher gemacht hat, sind drei Monate nichts. Manchmal dachte ich, ich wünschte, dass er eine Verschnellung weniger, wie im Auto ein bisschen langsamer fahren. (seufzt) Ja. Als ich am Rande diese Meldung kriegte, dass er Konzerte abgesagt hat oder sich ‘ne Auszeit nimmt oder so:

Da hab ich im tiefsten Herzen gewusst, das muss mehr sein. Dafür kenn ich ihn wirklich genug, und da muss mehr dahinterstecken. Da hat wahrscheinlich die Natur, seine Natur, Alarm geschlagen. Es ging um Burnout und so. Das war für jeden völlig verständlich. Der hat nur gepowert. Wann war das denn? War das nach …?

Ja, nach der “In diesem Moment”-Tour war das. Wenn man mal eine Krankheit hat, macht es auch Sinn, ein bisschen zu reflektieren. Und Roger war auch jemand, der gerne sich besonnen hat, sich die Zeit genommen hat, nach innen geguckt hat. Der hat auch meditiert, viel Yoga gemacht.

Dann gab’s erst mal ‘ne längere Auszeit, Erholung. Ein bisschen vielleicht auch zu viel gemacht. Dann haben wir uns wieder getroffen mit sehr, sehr positiver Energie. Und noch klarer war: “Ich möchte ‘ne Platte machen, die ganz eng an mir dran ist.” Er hat auf einmal gemerkt,

Dass seine Idee von Familie sich nicht unbedingt manifestiert. Dass seine Idee von Kindererziehung, das für ihn ein wichtiges Thema … Sein Verhältnis zu seinem Sohn Louis war für ihn wahnsinnig wichtig. Aber er hat auch seine Grenzen gemerkt. Solche Themen waren wahnsinnig präsent. Auch Gesundheit, Leben, wie schnell Dinge zu Ende sein können.

Das war irgendwie schon fast wie ‘ne Vorhersehung oder Self-fulfilling prophecy, drüber nachzudenken: “Wenn es morgen zu Ende wär”, wie der eine Titel heißt. Solche Themen, “Was immer auch kommt” heißt die Platte. Ich find’s nach wie vor ‘n bisschen spooky. Ehrlich gesagt fand ich am schönsten seine letzte Trio-Platte,

Die auf dem kleinen Label entstanden ist. Wo man das Gefühl hatte, dass er das gemacht hat, was ihm am Herzen lag oder wo er herkam. * Pfeifen * Nach der großen Tour zum vierten Album wollte Roger wieder Jazz machen. So wie … Also Jazz-Jazz. Wo improvisiert wird, wo Englisch gesungen wird.

Dann hat Roger ‘ne Liste gemacht von – weiß nicht – 15 Songs. Die haben wir dann bei RW im Studio so umgebaut, dass man die live spielen konnte. Eigentlich mehr so Popsongs. Ein Lied von Bob Marley, ein Lied von James Taylor, ein Lied von Nick Drake. Da war kein einziger Jazz-Song dabei.

Kein einziger! Kein einziger Standard, nichts. Das waren alles Popsongs, die er gerade gehört hatte. So in seiner Playlist. Damit haben wir uns dann hier getroffen und einfach gemeinsam so … ausprobiert. Da hat jeder reihum gesagt: Wie wär’s, wenn wir so und so? Dann sind die Arrangements dafür entstanden, in gemeinsamer Arbeit.

Was viel Spaß machte. Es war auch schön, dass uns da keiner …. Es war keiner im Hintergrund, der uns sagt: “Ja, ihr macht das, aber das soll so und so sein. Es war ein Parallelprojekt, was gar nichts mit der … … Deutsch-Swing- oder Deutsch-Pop-Sache zu tun hatte.

♪ Roger Cicero: “Keep it loose, keep it tight” ♪ ♪ Sometimes we forget where we got Who we are and who we are not I think we got a chance now To make it right Keep it loose And keep it tight I’m in love with a girl who’s in love with the world

Though I can’t help but follow I know someday She’s bound to go away To live over the rainbow ♪ Dieses “Ah! Endlich wieder die Umgebung, in der ich mich wohlfühle. Wieder mit Käppi, nicht mit Hut. Das war ab da auch wirklich ‘n Roger, wie ich ihn seit zwölf Jahren nicht gesehen hatte.

♪ Who they are And who they are not There’s so much more in love Than black and white ♪ Da hat Roger oft drüber gesprochen, dass ihm das so wehgetan hat: Dass sein Vater nie die Freiheit hatte, auf zwei Ebenen zu arbeiten, die Roger wirklich genossen hat. Dass er sagen konnte:

Hier ist das Projekt. hier geh ich arbeiten. Das mach ich so gut ich kann, und da ist das andere. Das ist nicht besser oder künstlerischer, sondern das ist das andere, wo man kein Geld verdient. Das war für ihn ‘n absoluter Luxus. Den hatte Eugen nie. Also war sehr unfrei und sehr unglücklich.

Es gab wie ein Sichfangen, ein Bergauf, aber es blieb auch auf diesem Level. Es war nicht der große Durchbruch. Eugen wollte nicht jeden Tag spielen. Das hätte er von seiner physischen Konsistenz nicht gekonnt. Er hatte ein Angebot von USA, von einem bekannten Manager, der ihn dort auf Tour nehmen wollte.

Da hat Eugen nicht zugesagt. Da sagte er: “Das tötet mich.” Ich weiß, dass der Eugen mit Shirley Bassey gespielt hat. Er hat mit Hildegard Knef gespielt. Und er hatte mal mit ‘ner Enkelin von Gershwin einen Auftritt. Aber das waren alles punktuelle, zeitlich begrenzte Sachen, die sich nicht fortgepflanzt haben in ein stabiles Verhältnis.

Aber warum? Warum? Weil er sein Geschäft nicht gut genug organisiert hatte, und keine … … guten Kontakte hatte. Und dann auch nicht zuverlässig war. Ja. Er lebte lieber mal eine Gala im Monat und das war’s dann. Oder mal ein Jazzclub, wo man länger spielt.

Da haben wir gespielt vor Leuten, das war nicht die Öffentlichkeit, sondern das waren geladene Gäste. Die mussten’s gut finden, weil man geladen war. Aber tatsächlich für die Öffentlichkeit, die Leute zu ziehen, das haben wir nie gemacht. Eugen hat auch gesagt: Mit jedem Konzert, was er gibt, er gibt alles.

Und das war immer wie ein Stück seiner Lebensenergie. Mir gegenüber hat er oft gesagt: “Ich werde früh sterben.” Wenn ich an ihn und seine Musik denke, kommt mir nur in den Sinn: Die Erinnerungen, die ich hab, wo er für mich hier zu Hause gespielt hat und ich getanzt hab.

Ich hab das geliebt, wenn er spielte. Sobald er aufgehört hat, hab ich seine Hände wieder aufs Klavier getan. Das ist das, was mir blieb mit Eugen. ♪ Schlussakkord ♪ (lacht) * Klatschen * Danke schön. Jetzt kommt die jüngere Generation, um mich aufzulösen. Oder wie heißt das? Abzulösen. Roger Cicero aus Hilversum.

* Jubel und Applaus * Danke schön. Wir haben vorhin eine Duke-Ellington-Nummer gespielt, und hier im Saal sind noch einige Duke-Ellington-Fans. Deswegen spielen wir ein Stück von Erroll Garner: “Misty”. ♪ Erroll Garner: “Misty” ♪ ♪ Look at me I’m as helpless As a kitten up a tree

And I feel like I’m clinging to a cloud And I can’t understand I get misty From holding your hand And when you walk my way Then a thousand violins begin to play ♪ Eugen hat sich sehr liebevoll um Roger gekümmert. Roger wusste das. Und hat mit Sicherheit Eugen auch sehr, sehr geliebt.

Ich hoffe, er hatte auch die Gelegenheit in der letzten Zeit, ihm das oft genug zu sagen. Obwohl, der Eugen wusste das ganz sicher. Das hätte ich ihm gewünscht, auf jeden Fall, dass er das noch mitkriegt, weil er war stolz auf seinen Sohn.

Und dass sich das so gelohnt hat, das hätt ich ihm gegönnt, dass er das noch mitkriegt. Das tat mir unglaublich leid. Die ganze Welt kriegt das mit. Nur der, für den man’s gerne gemacht hätte oder dem man’s gerne gezeigt hätte, kriegt’s nicht mit. Die Zeit war vorbei.

Ihm ging es physisch, gesundheitlich manchmal nicht mehr so gut. Er hat sich vielleicht Sorgen gemacht: Wie geht’s weiter? Ja … Wo bleib ich? Was mach ich? Er spürte erste Anzeichen vom kommenden Alter. Ich weiß, das weiß ich aber auch nur aus dem Mund von Roger, dass Eugen ihn anrief und sagte:

“Du, komm noch mal, ich werd auch nicht mehr jünger.” Es war dann tatsächlich so, dass Roger kam. Und zwar genau so, dass es gepasst hat. Eugen musste nach Hamburg an dem Freitag, und die waren ‘ne ganze Woche zusammen. Vater und Sohn. Er ist aufgewacht und ja, sein Vater lebt nicht mehr

Und er wusste nicht, was zu tun war. Hat angerufen. Und war in totaler Panik und total unerwartet. Roger rief uns an und war völlig verzweifelt, dass sein Vater – den hat er gefunden … Und was soll er jetzt machen? Und wusste auch nicht. Und ich habe die Nummer gewählt und da angerufen.

Da war Roger am Telefon. Aber er konnte nicht sprechen. Es ist so, bei allem kommerziellen Erfolg, ist es viel ehrliches Herzblut bei ihm in der Musik gewesen. Gerade die Sache mit seinem Vater ist ihm sehr nahe gegangen. Das hat er, wie alle, die ein Elternteil früh verlieren, nicht verwunden.

Das ist ‘ne Sache, die bleibt dann. ♪ Ich hätt so gern Noch Tschüss gesagt Noch ‘nen letzten Song Mit dir gemacht Eine Handvoll Jazz Am Klavier Ich hätt dich gern In den Arm genommen Noch ‘nen letzten Ratschlag angenommen Ein letztes “Mach’s gut, mein Sohn!” An deinen goldenen Händen

Lernte ich laufen, schwimmen und Fahrrad fahren Oh, ich hab ihn oft kopiert Deinen Verführercharme Natürlich war’s nicht immer einfach Wir haben oft und manchmal laut diskutiert Du hast auch im Leben Gerne viel improvisiert Ich hätte noch so gern Tschüss Gesagt ♪ * Tosender Jubel und Applaus * ♪ You might forget your manners

You might refuse to stay Hence all the best ♪ Bitte einsteigen. ♪ That I can do is pray ♪ Ich glaube, dass die Sinatra Platte ‘n Lebenstraum war, den er sich erfüllen wollte. Das war mit Abstand auch das schwierigste Programm für Roger, um das als Person auszufüllen.

Das hab ich bei keiner Tour erlebt, dass es so gedauert hat, um sich reinzufinden. Roger kämpfte sich da rein. Na ja, er hatte Lust, aber er hatte auch Skrupel. Das war schon … Das war schon ambitioniert, aber gut. Wir haben jeden Tag ‘ne Stunde über Skype gearbeitet.

Da war er auch hin- und hergerissen, dass er das mochte und schätzte, aber einerseits bisschen im Zwiespalt war: Kann ich diesen Platz ausfüllen? Mit der DVD war eh klar, da wird großes Kino gefahren, und da wird richtig Geld in die Hand genommen. Das hat viel gekostet.

Ich fand trotzdem, dass Roger sowohl bei den Sinatra-Aufnahmen als auch bei den Sinatra-Konzerten angeschlagen gewirkt hat. Er sah nicht gut aus, und ich hatte immer so ‘n bisschen das Gefühl, mach mal ‘n bisschen langsam. Du bürdest dir ganz schön viel auf. Es war große Anspannung.

Ich hab ihn am Abend nach der Show im Mehr!-Theater getroffen, und er war irgendwie … Er war durch den Wind. Es hat … Es hatte ihn wahnsinnig angestrengt irgendwie. Er hatte Schwierigkeiten, sich die Texte zu merken. Da gab’s auch einige Gespräche, wie man diese Präsenz während der Show verbessern kann.

Wie verhalte ich mich gegenüber den Leuten? Welche Gesten mach ich? ♪ It’s the wrong time and the wrong place Though your face is lovely it’s the wrong face It’s not her face But such a lovely face And that’s alright with me Dear, it’s alright Dear, it’s alright Yeah, that’s alright with me ♪

♪ Schwungvolle Bläserklänge ♪ ♪ Schwungvolle Bläserklänge ♪ ♪ Schlagzeugsolo ♪ ♪ Schlagzeugsolo ♪ ♪ You can’t say how happy I am Now we met I’m strangely attracted to you There’s someone I’m trying so hard to forget Don’t you want to forget someone, too? It’s the wrong game and the wrong chips

Though your lips are tempting they’re the wrong lips They’re not her lips But they’re such tempting lips That if some night you’re free Dear, it’s alright Yes, it’s alright It’s alright with me ♪ Es gab so viel da drinnen, was noch rauskommen … … wollte oder könnte. Ja. Ja.

Ich weiß das sehr genau noch, das hat sich in mir eingebrannt, dieser Tag im März. Und dann hab ich diesen Nachruf geschrieben. Es gibt so Momente, wo mich das immer wieder einholt. Wo mich auch Roger einholt. Ein Stück im Radio, ja, wo es mich voll erwischt, sofort ein Film abläuft.

Komischerweise ist es immer “In diesem Moment”. Wenn man solche Songs noch mal hört, dann haben die ‘ne ganz andere Wirkung – durch das, was passiert ist. Dann bin ich einfach aus dem Haus raus. Und ist die Mühlbachstraße und hab mich nach rechts gedreht

Und bin die Straße langgelaufen, bis sie geendet hat in Küsnacht. Ich war fünf Stunden unterwegs, bis nach Küsnacht und wieder zurück. Auch mit meinem Papa, also ich glaub auch genau wegen dieser Situation. Die hat mich unglaublich stark gemacht und auch geöffnet. Und sehr … Ich bin sehr früh erwachsen geworden durch das.

In dieser Situation, ich glaub, es war Februar …. Eugen starb im Dezember. Bis Februar konnte ich nichts machen. Eine Zeit lang bin ich nicht aus dem Haus rausgekommen, weil ich damit nicht umgehen konnte. Über die Zeit kam’s dann. Am meisten hab ich’s realisiert, als ich mit der Band wieder zu tun hatte.

Ich hatte ein Projekt und hab die gefragt. Ich wusste, die sind jetzt auch verwaist. Ja, ‘ne verwaiste Band. Da haben wir uns getroffen, mit ein paar von den Leuten und hatten auch das Gefühl: Können wir das so machen? Ähm … Ich ähm … Um damit abzuschließen,

Will ich lieber dieses Buch zumachen und beiseite legen. Es tut weh, ja. Das Schöne daran ist, meine Motivation, mich hier hinzusetzen und in die Plastiklinsen zu gucken, ist: Ist vielleicht zum kleinen Teil Ego. Aber ich glaub daran, dass wir andere am Leben erhalten können, wenn wir an sie denken.

Für mich war ganz klar gesetzt: Mit Roger spiele ich, bis ich nicht mehr auf die Bühne komm. So lang spielen wir mit Sicherheit, vielleicht sogar noch länger. ♪ Improvisierter Jazz-Gesang und groovige Klavierklänge ♪ ♪ Improvisierter Jazz-Gesang und groovige Klavierklänge ♪ ♪ Improvisierter Jazz-Gesang und groovige Klavierklänge ♪

♪ Improvisierter Jazz-Gesang und groovige Klavierklänge ♪ ♪ Improvisierter Jazz-Gesang und groovige Klavierklänge ♪ ♪ Improvisierter Jazz-Gesang und groovige Klavierklänge ♪ ♪ Improvisierter Jazz-Gesang und groovige Klavierklänge ♪ * Jubel und Applaus * ♪ Nick Drake, interpretiert von Roger Cicero: “From the morning” ♪ ♪ Melancholische Klaviermusik ♪ ♪ Ruhiger Gesang ♪

♪ Ruhige Klavierklänge und ruhiger Gesang ♪ ♪ A day once dawned And it was beautiful A day once dawned from the ground Then the night she fell And the air was beautiful Then the night she fell All around ♪ ♪ Ruhige Klavierklänge ♪ ♪ Look, see the days The endless coloured ways

And go play the game that you learnt From the morning From the morning From the morning ♪ ♪ Dynamisches Klavierspiel ♪ ♪ And now we rise And we are everywhere And now we rise from the ground And see she flies And she’s everywhere And see she flies From the ground

So look, see the days See the endless coloured ways Go play the game That you learnt From the morning From the morning From the morning ♪ ♪ Ruhige Klavierklänge ♪ ♪ Ruhige Klavierklänge ♪ ♪ Roger Cicero: “From the morning” ♪ ♪ Ruhige Klänge ♪ * Applaus * ♪ Ruhige Klavierklänge und Gesang ♪

♪ Ruhiger Gesang ♪ ♪ Ruhige Klavierklänge ♪ ♪ And now we rise And we are everywhere And now we rise From the ground And see she flies And she’s everywhere And see she flies All around So look, see the days See the endless coloured ways And go play the game That you learnt

From the morning From the morning From the morning From the morning From the morning ♪ ♪ Ruhige Klavierklänge ♪ Copyright Untertitel: NDR 2023

Eugen und Roger Cicero waren nicht nur Vater und Sohn, vor allem waren sie außergewöhnliche Künstler. Während Eugen in den 1960er-Jahren als Klaviervirtuose Berühmtheit erlangte und mit Starsängerinnen wie Ella Fitzgerald oder Shirley Bassey auftrat, füllte Roger Jahre später als einer der begnadetsten Sänger Deutschlands riesige Konzerthallen.

Diese und weitere Dokus findet ihr auch in der ARD Mediathek: https://www.ardmediathek.de/dokus

Spätestens seit seinem Auftritt beim Eurovision Song Contest 2007 war Roger Cicero weit über die Grenzen von Deutschland populär. Posthum wurde ihm der wichtigste deutsche Jazzpreis ECHO Jazz verliehen. Dass der Sänger aus einer musikalischen Familie stammte, wissen nur Musikfans.

Eugen Cicero (1940 – 1997) galt in seiner rumänischen Heimat bereits mit sieben Jahren als musikalisches Wunderkind. Nach der Flucht wurde der Pianist Mitte der 1960er-Jahre auch im Westen berühmt, sein erstes Album weltweit über eine Million Mal verkauft.

Die Lebensgeschichten von Eugen und Roger Cicero sind untrennbar miteinander verwoben und weisen faszinierende Parallelen auf: Genialität gepaart mit einer beispiellosen Leidenschaft, das Überwinden von Grenzen, der Balanceakt zwischen kommerziellem Erfolg und künstlerischer Integrität und schlussendlich der tragische Ausgang, der die Musikwelt bis heute erschüttert.

In diesem berührenden Dokumentarfilm offenbaren Kai Wessel, Katharina Rinderle und Tina Freitag die einzigartige Vater-Sohn-Beziehung zweier Ausnahmetalente. Engste Wegbegleiter und namhafte Zeitzeugen beleuchten zwei Genies, die es immer wieder auf die Bühne zurücktrieb.

Außergewöhnliche Konzertmomente lassen die schmerzliche Lücke, die ihr früher Tod hinterließ, umso deutlicher werden. Eine emotionale Hommage an zwei strahlende Persönlichkeiten voller Widersprüche, Humor und Inspiration. So frei und überraschend wie ihre Musik.

Mehr dazu: https://www.ndr.de/fernsehen/Cicero-Zwei-Leben-eine-Buehne,sendung1354844.html

Erstausstrahlung: 19. März 2024

#ndr #doku #cicero

4 comments
  1. Kaum zu glauben:Roger Cicero ist bereits seit 8 Jahren tot.Gestorben am 24.März 2016 an den Folgen eines Hirnschlags.
    Und trotzdem bleibt er auch heute noch vielen in guter Erinnerung,denn der Sänger ist und bleibt unvergessen.
    Er wird mir weiterhin sehr fehlen und seine wunderbare Musik. ❤

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