Einwohner von Spitzbergen streiten über neues Wahlrecht | DW Reporter

für die arktische Inselgruppe Spitzbergen braucht niemand ein visesung aber sie ist norwegisches Hoheitsgebiet die Regierung will dass das hier eine Gesellschaft von norwegischen Familien wird Ausländer dagegen fühlen sich ausgegränzt der Bürgermeister und andere Politiker interessieren sich nicht für meine Probleme ich darf sie ja eh nicht wählen bleibt Spitzbergen eine offene Gesellschaft ein langer Weg hinunter in den permafostboden meas sletters arbeitet in Miene Nummer 7 auf Spitzbergen die letzte noch aktive norweg ze auf der Inselgruppe ich mache Sprengungen und arbeite im Bergbau ich habe mich sowohl in den Bergbau als auch in Spitzbergen und seine Menschen verliebt ursprünglich komme ich aus Mittelnorwegen Mia fing 2020 als Praktikantin an seit Z Jahren ist sie jetzt festes Team Mitglied sie ist die einzige Frau unter sonst nur männlichen Bergleuten ich bin ein neugieriger Typ das ist in Spitzbergen gut sein soll hatte ich schon gehört das wollte ich ausprobieren und was ich gehört hatte stimmte erst wollte ich nur drei Wochen bleiben daraus wurden dann sechs dann fuhr ich nach Hause und packte meine Sachen und zog her Sicherungsarbeiten im Berg Mia verstärkt die Decke die Arbeitssprache im Bergwerk ist norwegisch die meisten Bergleute sind selbst Norweger dazu kommen Arbeiter aus anderen nordischen Ländern die die Sprache gut verstehen oberhalb des Bergwerks im Ort ist anders sehr international meistens spreche ich norwegisch fast all meine Freunde sind Norweger ich kenne aber auch internationale Leute da reden wir dann viel Englisch Essen bestellen geht hier fast gar nicht auf Norwegisch um Englisch komme ich gar nicht rum und das ist okay so have speak English okay Kohle und Bergbau waren lange das Symbol für long Bean doch die Kohle steckt in der Krise deshalb setzt Spitzbergen jetzt auf Tourismus also unter Tage war ich noch nicht aber bei den [Musik] Grubenwagen Valeria kam vor 4 Jahren nach Spitzbergen zunächst arbeitete sie als Reiseleiterin in den russisch geprägten Bergbausiedlungen und pamiden 2021 zog sie ins eher norwegisch geprägte Longin Valeria arbeitet auch hier in der Tourismusbranche und würde sich gerne in die Gesellschaft [Musik] integrieren ich versuche norwegisch zu lernen das ist ja auf Spitzbergen einfach sinnvoll ich gucke Filme auf Norwegisch und finde dass Skandinavien einen sehr interessanten Filmmarkt hateria ist russien mit ukra ihre Heimat ist im Südosten der Ukraine ihre Mutter lebt bis heute dort im Moment wohnt Valeria in der Wohnung eines Freundes es fällt ihr schwer eine dauerhafte Unterkunft in Longen zu finden Unterstützung der Behörden bekommt sie dabei nicht ich kann nicht glauben dass es in der ganzen Stadt nicht irgendeine Ecke gibt in der ich mit meinen Hunden wohnen kann vor allem da ich meine mietezahlen kannine steuern also habe ich mich ans lcalst gewendet das ist sowas wie das Büro des örtlichen Bürgermeisters den sagte ich ich bin Russin mit ukrainischem Pass und kann nicht in das eine und nicht in das andere Land zurück ich habe dann den Assistenten des Bürgermeisters getroffen der mir regungslos zuhörte und dann sagte das ist die brutale Realität sie müssen zurück aufs Festland gehen wenn Sie hier keine Wohnung finden norwegische Industrieunternehmen können Ihren Mitarbeitern Wohnraum anbieten während nicht Norweger bei steigender Nachfrage selbst aktiv werden müssen das Leben für Ausländer in der Stadt war früher einfacher sagt Elizabeth porn die ursprünglich aus Seattle USA stammt sie lebt seit 7 Jahren auf Spitzbergen betreibt eine Kunstgalerie und setzt sich für die Rechte von Ausländern ein born hat in den vergangenen Jahren beobachtet dass die Zahl der Ausländer in longy bien gestiegen ist inzwischen Sie mehr als ein Drittel der über 2000 Einwohner aus viele haben Angst dass der Ort weniger norwegisch wird als früher klar hier war ja mal ein Kohlebergwerk das von einem norwegischen Unternehmen betrieben wurde jemand anderes als Norweger konnten hier gar nicht wohnen als die norwegische Regierung beschlossen hat den Tourismus als Ersatz für den Kohlebergbau zu fördern war er glaube ich nicht klar dass mit dem Tourismus auch eine große Zahl von nichtnwegern kommen würde der 1920 unterzeichnete spitzbergenvertrag räumt Norwegen die Hoheitsrechte über die Inselgruppe ein und gewährleistet gleichzeitig den gleichberechtigten Zugang zu den Ressourcen und eine faere Behandlung für alle Beteiligten so wurde eine einzigartige internationale Gemeinschaft auf den Inseln gefördert heute arbeitet die Mehrheit der nicht Norweger auf Spitzbergen im mektor aus Sorge vor zu vielen Ausländern auf der Inselgruppe haben die norwegischen Behörden bereits vor zi Jahren deren Wahlrecht eingeschränkt das passive und das aktive um den Gemeinderat zu wählen oder sich zur Wahl zu stellen muss man jetzt zunächst dre Jahre lang auf dem Festland gewohnt haben die norwegischen Behörden sagen dass so sichergestellt würde dass Kandidaten sich mit der Politik und Gesellschaft in Spitzbergen auseinandergesetzt haben die Reaktion darauf dieser Stille Protest in der Galerie von Elizabeth hier sollen die nicht Norweger zu Wort kommen die aufgrund ihrer prekären Lage Angst haben zu sprechen oder sonst nicht in der Lage sind sich zu äußern wenn man den Leuten das Wahlrecht wegnimmt ist es doch klar dass sie sich hier nicht wohlfühlen ich glaube dass Norwegen longierbü gern norwegisieren würde aber mit der Art und Weise wie sie es tun haben auch manche Norweger ein Problem man kann kein Ort norwegisieren in dem 40% der Bevölkerung die Sprache nicht sprechen und norwegisch Unterricht gibt es ja auch nicht terwi der Bürgermeister von Long wurde letzten Herbst gewählt als der Ausschluss der Ausländer von der Wahl schon in Kraft war trotz des speziellen politischen Status vonit dass die Inselgruppe Teil Norwegens bleibt wenn auch ein ungewöhnlicher die Menschen kommen nach longbin um zu arbeiten wenn man hierherkmt muss man auch selbst für sich sorgen das gilt ja nicht nur für Ausländer auch für Norweger wir haben hier weniger Rechte als auf dem Festland selbst als Norweger das gehört zur Wahrheit dazu möchte dass wir eine norwegische Familiengesellschaft sind aber die Zugezogenen sind größtenteils nicht Norweger das heißt nicht dass Ausländer nicht willkommen sind die Regierung will bloß dass das Verhältnis besser ausgeglichen ist und das schlägt sich in der Politik nieder da gehören manche harte Entscheidungen dazu die Regeln in Norwegen sind eigentlich sehr liberal aber offenbar will Norwegen diese Art von Liberalität hier nicht haben weil sie das Gefühl haben dass sie mehr Kontrolle haben müssen über die sehr offene Gemeinschaft hier ich werfe Norwegen gar nichts vor aber ich glaube dass sie mit dem was sie hier machen eher genau das Gegenteil erreichen was sie wollen einem Jahrhundert hat der spitzbergenvertrag das Zusammenleben geregelt nicht Norweger finden inzwischen aber dass ihre Rechte eingeschränkt werden und berufen sich auf den spitzbergenvertrag der Diskriminierung verbietet die Lokalzeitung swalb Posten verfolgt das Thema aufmerksam unter den nicht norwegischen Einwohnern von Long haben sich Frustration und kummerbreit gemacht Mens wohnen hier schon ziemlich lange waren Teil der lokalen Demokratie waren im lokalstüre Norwegen und longeraben das sind für sie Gemeinschaften von denen sie ein Teil sein wollen sie wollen Teilhabe und die Norwegische Demokratie gefällt ihnen doch Norweger und nichtnweger leben eher nebeneinander her als wirklich zusammen vor allem in politischer Hinsicht das Bürgermeisterbüro der Bürgermeister selbst eigentlich überhaupt kein Politiker hier kümmert sich darum ob ich eine Wohnung habe oder nicht die haben schlicht kein Interesse daran meine Probleme zu lösen weil ich se eh nicht wählen kann elisab plant weiterhin für die nichtnweger auf Spitzbergen zu kämpfen auf ihre Probleme hinzuweisen obwohl sie die Arktis mag hat sie sich entschieden aus longben wegzuziehen und zu ihrer Familie zurückzukehren [Applaus] keiner bleibt hier für immer das ist kein Ort an dem man ewig leben kann ich habe eine vierjährige Enkelin und mein Sohn hat mir gesagt dass ich in Ihrer Nähe sein muss wenn ich sie kennenlernen will Fotos von mir auf dem Schneemobil zu schicken ist nicht genug ich werde nächstes Jahr wegziehen ganz bestimmt Valeria hofft auf Spitzbergen eine Unterkunft zu finden würde aber notfalls auch auf das europäische Festland ziehen mir als Zukunft ist ungewiss denn die mene soll nächstes Jahr geschlossen werden Norwegen steigt aus der Kohle auf Spitzbergen [Musik] aus ich habe schon gedacht vielleicht nach Australien oder Grönland zu gehen weil ich den Bergbau wirklich mag ich will der Branche treu bleiben aber zu Not arbeite ich auch wieder als Mechanikerin auf dem Festland ja das Leben auf Spitzbergen sagt nicht jedem zu monatelang scheint die Sonne dann monatelang Dunkelheit die arktische Kälte und doch lebt hier eine internationale Gemeinschaft wegen der einzigartigen Natur und der guten Arbeitsmöglichkeiten ohne Visum das neue Wahlrecht erschwert ihr zusammenleben [Musik]

Spitzbergen – schneebedeckte Berge, einzigartige Tierwelt. Die Einwohner waren bisher international gemischt, doch das könnte sich bald ändern.
Für Spitzbergen braucht niemand ein Visum. Die arktische Inselgruppe ist zwar norwegisches Hoheitsgebiet, aber jeder hat freien Zugang zu dem Archipel. So ist in den vergangenen hundert Jahren eine einzigartige internationale Gemeinschaft entstanden. Ursprünglich lebten auf Spitzbergen vor allem Bergarbeiter, die in den Kohleminen beschäftigt waren. Aber in den vergangenen Jahren ist die Zahl der Ausländer in der Hauptstadt Longyearbyen deutlich gestiegen und macht inzwischen mehr als ein Drittel der über 2.000 Einwohner aus. Es gibt Jobs im Tourismus, aber auch Künstler und Wissenschaftler zog es in den hohen Norden. Doch jetzt fühlen sich Ausländer zunehmend ausgegrenzt. Aus Besorgnis über deren wachsende Zahl schränkten die norwegischen Behörden ihr Wahlrecht ein. Nun formiert sich Protest – auch seitens der Nicht-Norweger, die aufgrund ihrer prekären Situation Angst haben, ihre Stimme zu erheben.

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#Norwegen #Wahlrecht #Spitzbergen

10 comments
  1. 6:40 Wait! Indem man 3 Jahre auf dem Festland lebt, setzt man sich mit der Politik und der Gesellschaft auf Spitzbergen auseinander? Klingt "logisch". Schließlich setze ich mich auch schon seit Jahren mit der Politik und der Gesellschaft auf Sylt auseinander, einfach dadurch dass ich hier in Süddeutschland lebe.
    Junge, wenn ihr schon lügt, liebe norwegischen Behörden, dann lasst euch doch wenigstens etwas glaubhafteres einfallen.🤦‍♂

  2. Zuerst einmal ist hier jeder gar nichts oder besser alles andere bevor man etwas ist was sich der ein oder anderen Sprache bedient um wieder alles andere zu sein.
    Das Grundproblem ist wenn keiner etwas abgeben will und aus diesem Grund eine Sprache vor das Loch durch welches man auf die Welt schaut schiebt um hier martialische Gesetzmäßigkeiten und damit einen gigantischen Kontrollmechanismus aufzubauen, wozu dann noch schleichende Veränderungen im Zusammenhang mit der Benennung verschiedener Lokalitäten oder der Umgebung an sich kommt. Würde ich nach England gehen um zu sagen das wir jetzt dort alles in Deutsch benennen würden sich alle wahrscheinlich sofort auf die Hirsche in Schottland auf die Hinterbeine stellen und in London würden alle in Ohnmacht fallen.
    Ich könnte auch in Norwegen wohnen um dort irgend etwas mitzumachen nur würde ich sicher nicht versuchen dort alles zu verändern weil ich es gut finde wenn die einen Dinge so machen und andere etwas anders um hier etwas die Spannung in den Köpfen zu halten. Die Gleichmacherkommunisten kennen wir schon und die damit einher gehende Langeweile.

  3. Tja, nach dem man Inseln wie Spitzbergen oder auch Grönland ausgebeutet hat, heute wirtschaftlich nicht mehr so viel zu holen ist, muss man natürlich möglichst rechtlose Leute haben. Die haben im wahrsten Sinne des Wortes dann "nichts mehr zu melden".

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