UKRAINE-KRIEG: NATO-Murks – Warum der Westen seine Rüstungsindustrie nicht in Gang bekommt

Aber wenn man mal schaut, wer da, wem gegenübersteht, Russland? Kein kleines Land, ja, der Ukraine, aber andererseits auch einem Pakt, einem westlichen Militärbündnis von 32 Staaten. Und wie wir reden im dritten Jahr dieses Krieges immer noch davon, dass wir nicht liefern können, dass wir voraussichtlich liefern im nächsten Jahr. Da läuft doch irgendetwas schief, da läuft gewaltig schief! Das erste ist, dass der Westen sehr träge und sehr langsam reagiert hat, mit Großaufträgen die eigene Rüstungswirtschaft anzukurbeln. Wir sind natürlich kein totalitäres System wie das russische, wo der Präsident befiehlt, und dann springt die Wirtschaft sofort auf Kriegswirtschaft um. Das dauert natürlich im Westen, mit Budget, Gesetzgebung etc. alles länger und das dauert natürlich länger, wenn man mit Privatunternehmen redet. Oder es ist anders, wenn man Privatunternehmen redet. Im Gegenzug zu einer verstaatlichten Rüstungsindustrie. Aber die ganzen Großaufträge, die Israel zu Kriegsbeginn eigentlich hätte regnen sollen, die kommen jetzt daher. Die Franzosen haben Großaufträge im Frühling für ihre Flieger Abwehrsysteme getätigt. Die Bundesregierung hat im Dezember 2023 den ersten Großauftrag für Patriots herausgehauen. Für Munition für Artilleriemunition kommen jetzt viele große Aufträge daher. Das hätte alles 2022, am besten im März, erfolgen sollen. Dann wären wir in der Produktion, dann wären wir im Hochfahren. Dann wären wir eben auch bei den ganzen Zulieferbetrieben, die für so ein komplexes Waffensystem zuarbeiten, die alle oder die in den meisten Fällen Klein- und Mittelbetriebe sind, die eben nicht auf Vorrat irgendwas produzieren können. Vor allen Dingen teure Sub-Komponenten. Dann wären die schon in einer anderen Situation, in Masse zu produzieren. Aber wie gesagt, das ging bei uns alles spät und wir laufen jetzt dieser Zeit hinterher. Das heißt natürlich auf der anderen Seite natürlich nicht, dass man die Flinte ins Korn werfen muss. Es ist leider Gottes ein sehr langer Krieg und er wird auch noch einige Jahre dauern. Und wenn der Westen konsequent das macht, von dem er redet, da ist ja leider auch ein Delta, dann hat er natürlich auch die Chance, vor die Kurve wiederzukommen. Aber mal schauen.

UKRAINE-KRIEG: NATO-Murks – Warum der Westen seine Rüstungsindustrie nicht in Gang bekommt

Im WELT Interview erläutert der Militärexperte Gustav Gressel, warum die NATO-Staaten der russischen Kriegswirtschaft so wenig entgegensetzen können. Im dritten Jahr des Krieges zwischen Russland und der Ukraine zeigt sich die Trägheit des Westens bei der Lieferung von Rüstungsgütern. Während Russland schnell auf Kriegswirtschaft umstellt, verzögert sich im Westen die Produktion aufgrund von Bürokratie und Abhängigkeit von Privatunternehmen. Großaufträge für Rüstungsgüter, die 2022 erfolgen sollten, werden erst jetzt umgesetzt. Die Bundesregierung bestellte im Dezember 2023 Patriot-Raketen und Artilleriemunition, während Frankreich bereits im Frühling investierte. Klein- und Mittelbetriebe, die Sub-Komponenten herstellen, haben Schwierigkeiten, die benötigten Mengen zu liefern. Der Krieg wird noch Jahre dauern, aber der Westen hat die Chance, aufzuholen, wenn er konsequent handelt.

#ukrainekrieg, #rüstungsindustrie, #westen

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