El Ghazi kündigt Vertrag mit Mainz 05 und steht vor Wechsel zu Cardiff City – Rechtsstreit schwelt weiter

by Ubergold

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  1. Paukenschlag bei Mainz 05: Anwar El Ghazi hat seinen bis 2025 laufenden Vertrag beim Fußball-Bundesligisten am Mittwoch zum 1. August fristlos gekündigt. Das teilte der Anwalt des Fußballers, der Trierer Arbeits- und Sportjurist Alexander Bergweiler, unserer Redaktion auf Anfrage mit. „Anwar El Ghazi hat sich nunmehr dazu entschlossen, seinerseits das Arbeitsverhältnis mit Mainz 05 fristlos zu kündigen. Aufgrund des Zahlungsverzuges von Mainz 05 sieht er sich dazu berechtigt“, sagt Bergweiler.

    Der Anwalt begründet die Entscheidung weiter: „Das Arbeitsgericht Mainz hat den FSV Mainz 05 verurteilt, den Kläger weiter zu beschäftigen und die Lohnansprüche des Klägers von November 2023 bis Juni 2024 zu begleichen.“ Diese beliefen sich auf 1,5 Millionen Euro. Bergweiler betont: „Dies ist trotz Fristsetzung nicht passiert. Mainz hat zudem den Kader bekannt gegeben, der mit in das Trainingslager fährt. Auch hier wurde Anwar El Ghazi nicht berücksichtigt.“

    Hintergrund der Kündigung ist aber wohl auch der Wunsch von El Ghazi, schnell zu einem neuen Verein zu wechseln. Medien in den Niederlanden und England berichten, dass der 29-jährige Fußballer einen Vertrag bei Cardiff City unterschreiben will. Nach AZ-Informationen befindet sich El Ghazi bereits beim Medizincheck. Der walisische Club spielt in der zweithöchsten englischen Liga.

    Mit der Kündigung verzichtet El Ghazi aber nicht auf ausstehende Forderungen gegenüber Mainz 05. Diese belaufen sich nach dem Urteil des Mainzer Arbeitsgerichts, das eine Kündigung gegen El Ghazi wegen Posts mit anti-israelischen Inhalten einkassierte, auf 1,5 Millionen Euro. Dazu überlegt die El-Ghazi-Seite, auch Ansprüche auf das Juli-Gehalt geltend zu machen, das sich nochmal zusätzlich auf 150.000 Euro belaufen würde. Ausgeschlossen soll nach AZ-Informationen auch nicht sein, Schadensersatz einzufordern, falls El Ghazi in Cardiff weniger verdient als in Mainz.

    Der Rechtsstreit zwischen Anwar El Ghazi und Mainz 05 geht damit auf vielen Ebenen weiter. Klar ist bislang von Mainz 05, dass man gegen die vor Gericht erstrittenen Ansprüche von El Ghazi in die Berufung gehen will. Allerdings warten alle Seiten noch auf eine schriftliche Begründung des Urteils, die noch nicht vorliegen soll. Das Arbeitsgericht Mainz hob die Kündigung gegen El Ghazi im Juni auf und begründete das damit, dass der Fußball-Bundesligist eine Zwei-Wochen-Frist vom strittigsten Post (El Ghazi hatte Mitte Oktober einen Beitrag mit der Parole „From the river to the sea, Palestine will be free“ geteilt und schnell wieder gelöscht) bis zur Kündigung habe verstreichen lassen. Dem widerspricht Mainz 05.

    Dazu soll im Oktober eine so genannte Vollstreckungsabwehrklage beim Arbeitsgericht Mainz verhandelt werden, in der sich der Bundesligist gegen die 1,5 Millionen Euro an fälligen Zahlungen zur Wehr setzt, die El Ghazi noch an ausstehenden Gehältern bekommen soll. Dazu will Mainz 05 selbst Schadensersatz vom Offensivspieler verlangen und beruft sich auf dessen Marktwert, der im Zuge der Posts um gut fünf Millionen Euro auf drei Millionen Euro gesunken ist.

    Nun fühlt sich El Ghazi offenbar trotz des Rechtsstreits berechtigt, den bis zum 30. Juni 2025 laufenden Vertrag zu kündigen. Und ablösefrei zu Cardiff City zu wechseln. Wie Mainz 05 darauf reagiert, ist bislang offen.

  2. Mainz ist mit der ganzen Situation sehr sehr unglücklich umgegangen.

  3. Ich wäre so froh ihn einfach aus dem Verein zu haben, aber wird wahrscheinlich nicht das letzte sein was wir von ihm gehört haben da der Rechtsstreit noch weiterläuft.

    Naja besser als nichts.

  4. Reisende soll man nicht aufhalten. Gut, wenn er weg ist.

  5. Er und wahrscheinlich auch noch Mazraoui. Zwei Antisemiten weniger in der Bundesliga🤚

  6. Es gibt natürlich immer 2 Seiten. Aber aus meiner Sicht hat sich Mainz hier unterm Strich ein Eigentor geschossen weil man sich in der moralischen Überlegenheit wähnte.

  7. gut für Mainz, sowas will man echt nicht im Verein haben

  8. Gut für El Ghazi, auch sehr starkes Statement seinerseits auf Instagram

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