Nachwuchsmangel? Ein Dachdecker-Chef geht neue Wege | Die Nordreportage | NDR Doku

Er ist ein junger Chef, der gerne neue Wege geht: Der 31-jährige Zimmerermeister Bastian Westmann führt ein Unternehmen mit 25 Mitarbeitenden mit Spezialisierung auf Dachbau. Das Besondere: Während viele Handwerksbetriebe unter Nachwuchsmangel leiden, rekrutieren Westmann und sein Team erfolgreich Azubis im Dachdecker- und Zimmererhandwerk. Derzeit bildet Westmann in seinem Betrieb in Isernhagen bei Hannover sieben Lehrlinge aus, im August kommen noch einmal drei dazu.

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Die “rechte Hand” an Westmanns Seite ist Büroangestellte Nicole Droll. Neben Finanzbuchhaltung kümmert sie sich ums Personal. Bei den vielen Azubis kann das auch mal eine Wohnungssuche oder Hilfe bei Schulproblemen sein. “Zuckerbrot und Peitsche war gestern. Heute suchen sich nicht mehr die Betriebe ihre Azubis aus, sondern die Azubis den Betrieb”, sagt sie. Die Dachbauer versuchen, die Nachwuchskräfte mit der Aussicht auf eine Festanstellung, dem Einsatz moderner Technik, Nachhaltigkeit und einem Miteinander auf Augenhöhe zu überzeugen.

Die Herausforderung dabei: den Nachwuchs bei ihren Bauaufträgen so einzusetzen, dass auch die Kundschaft zufrieden sind. Und Aufträge hat Westmann reichlich: Das Geschäft brummt. Der junge Chef muss oft seine Pläne über den Haufen werfen: “Wenn wir alle am Limit arbeiten, ruft meist noch die alte Dame an, bei der es durchregnet. Wir wollen ja möglichst niemanden im Stich lassen.”

Fachkräfte werden überall dringend gesucht. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks schätzt, dass aktuell rund 250.000 Stellen im Handwerk unbesetzt sind. “Ohne uns Handwerker wird die Energiewende allerdings kaum funktionieren”, sagt Bastian Westmann. Der Unternehmer hofft, dass er Nachahmer findet und künftig mehr Betriebe neue Wege bei der Nachwuchssuche gehen. “Unsere Investition in die Zukunft kostet Zeit und Geld. Aber sie lohnt sich!”

“Die Nordreportage” begleitet den Chef der Dachbaufirma und sein Team auf die Baustellen und bei ihrem Einsatz für die Nachwuchskräfte.

Mehr dazu: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/die_nordreportage/Nachwuchsmangel-Nicht-mit-mir,sendung1464450.html

Erstausstrahlung: 14. August 2024

#ndr #doku #handwerk

33 comments
  1. Welche Erfahrungen habt ihr mit dem Handwerk gemacht? Könntet ihr euch vorstellen, in einem Handwerksbetrieb zu arbeiten? Schreibt es uns in die Kommentare! ⚙🪚🛠
    Diese und weitere Dokus findet ihr auch in der ARD Mediathek: https://www.ardmediathek.de/dokus

  2. Habe Dachdecker gelernt und lohnt sich einfach nicht viel zu wenig Geld für die harte zum teil auch gefährliche Arbeit. Bin danach in die Industrie und verdiene für leichtere Arbeit fast das doppelte.

  3. Ich hab über 10 Jahre als dachsecker Geselle gearbeitet die letzten Jahre davon als Vorarbeiter. Toller Job man kommt viel herum aber es gibt auch viele Gründe die dagegen sprechen weder kann man bis 68 auf einem Steildach arbeiten noch wird der Beruf gut genug bezahlt. Hautkrebs, Verbrennungen Verletzungen oder wie ich auch erlebt habe nach einem Sturz Querschnitssgelähmt mit Anfang 40 sind die Schattenseiten dieses Jobs. Ich bin dafür das alle handwerksberufe mit 60 in Rente gehen dürfen ohne Abschläge das würde vll was bringen mehr Nachwuchs zu ermutigen und das Handwerk langfristig wieder zu stärken.

  4. Das traurige mit den Solarmodulen ist, dass mittlerweile vermutlich der preis auf ein drittel gefallen ist. Bezahlt wird aber natürlich der alte.

  5. Jetzt mal Butter bei die Fische 😂 wer hat den nun den Transporter gerammt ?? 😂😂

    Respekt an den Chef , cooler Typ 👍🏼 bin auch schon 20 Jahre als Dachdecker tätig und wäre froh über so ein Chef 😉😉

  6. Der größte Gegner von Unternehmern ist der Staat, Bürokratie,hohe Steuern und Auflagen machen es Selbständigen extrem schwer und schrecken potentielle Unternehmer ab.

  7. finde es bemerkenswert wie er immer wieder versucht dem Zuschauer zu vermitteln wie hart und anstrengend doch sein Job ist. Die Wahrheit ist eher so, dass er 30% der Zeit gemütlich von Baustelle zu Baustelle fährt, 30% im klimatisierten Büro mit Kaffeemaschine und Co. sitzt und 30% mit Leuten schnackt und das bei einem Geschäftsführergehalt von vermutlich 12-20.000 €.

  8. Cooler Chef, coole Chefinnen: Wir waren alle mal jung… Bei mir wurde damals monatlich Geld abgezogen, weil ich den Bulli (netterweise für meinen privaten Umzug zur Verfügung bekommen) kaputt (Zu Eng die Kurve genommen 😢) gefahren habe. Aber ich habe es überlebt.

  9. Es gibt kein Nachwuchsproblem, es gibt ein Vergütungsproblem…wer will den für das Geld arbeiten. Der Ausländer tut es, weil er keine andere Wahl hat.

  10. 👍👍👍👍👍
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  11. 11:40 Das geht gar nicht. Scheisse kann immer passieren, aber wenn etwas passiert muss man auch dazu stehen. Gibt ja idr keinen Ärger. Natürlich wird etwas dazu gesagt, aber das muss man dem geschädigten, in dem Fall dem Chef, auch zugestehen. Ärger gibts eigentlich nur wenn man etwas nicht sagt.

  12. Es heißt weiterhin in korrekten Deutsch "die Mitarbeiter" und nicht "die Mitarbeitenden".
    Vielleicht mag man bei den öffentlich-rechtlichen Sendern sich mal wieder auf den Bildungszweig und den Wunsch der Hörer besinnen. Wäre eigentlich ganz cool.

  13. In Wien werden 22 Dachdecker gesucht, no Front, aber das ist doch Fehlinformation. Sollte es nicht heißen "Regionaler Fachkräftemangel"?

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