Es wird offenbar die erste Reise von UN-Generalsekretär António Guterres nach Russland seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine. Nach Angaben des Kremls wird Guterres dabei auch zu einem bilateralen Gespräch mit Präsident Wladimir Putin zusammenkommen.
Das Treffen der beiden Politiker werde am Donnerstag am Rande des Gipfeltreffens der sogenannten Brics-Gruppe in Kasan im Südwesten Russlands stattfinden, kündigte am Montag ein Kreml-Sprecher in Moskau an.
Nach Angaben des Kremls soll es bei dem Treffen zwischen Guterres und Putin „neben den Aktivitäten der UNO“ auch um „aktuelle Themen auf der internationalen Agenda“ gehen, darunter „die Krise im Nahen Osten und die Lage in der Ukraine“.
Bisher keine offizielle Bestätigung des Treffens
Guterres’ Vize-Sprecher Farhan Haq bestätigte das Treffen zunächst nicht. Auf die Frage, ob Guterres beabsichtige, noch in dieser Woche nach Kasan zu reisen, sagte Haq zu Journalisten: „Details zu seinen zukünftigen Reisen werden zu einem späteren Zeitpunkt mitgeteilt.“
Das am Dienstag startende Brics-Gipfeltreffen ist der offizielle Anlass für die Reise von Guterres nach Russland. Der UN-Generalsekretär hatte in der Vergangenheit die russische Offensive in der Ukraine immer wieder stark kritisiert.
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Das ukrainische Außenministerium erklärte, ein Treffen Guterres’ mit Putin bringe „die Sache des Friedens nicht voran“ und „schädigt den Ruf der Vereinten Nationen“. „Der UN-Generalsekretär lehnte die Einladung der Ukraine zum ersten globalen Friedensgipfel in der Schweiz ab. Er hat jedoch die Einladung des Kriegsverbrechers Putin nach Kazan angenommen“, gab das Ministerium im Onlinedienst X an.
Die Brics-Gruppe – benannt nach Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika – setzt sich nach eigenen Angaben für die Anerkennung einer multipolaren Weltordnung mit wirtschaftlichem und politischem Gleichgewicht ein. An dem dreitägigen Treffen in Kasan sollen auch Chinas Präsident Xi Jinping und der iranische Präsident Massud Peseschkian teilnehmen. Erwartet werden zudem der indische Regierungschef Narendra Modi und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. (AFP)