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Israel geht von 2.000 getöteten Hisbollah-Kämpfern seit Beginn der Kämpfe mit der Miliz im Oktober 2023 aus. Die Armee meldet den Tod eines mutmaßlichen Hamas-Kommandeurs und UNRWA-Mitarbeiters. Die Entwicklungen im Liveblog.
Berichten der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur zufolge sind bei einem israelischen Luftangriff auf ein Mediengelände im Südosten des Libanons drei Mitarbeiter getötet worden.
Der in Beirut ansässige, Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Majadin berichtete, unter den Toten seien zwei seiner Mitarbeiter – ein Kameramann und ein Fernsehtechniker. Der Hisbollah-Sender Al-Manar erklärte, sein Kameramann sei bei dem Luftangriff in der Region Hasbaja ebenfalls getötet worden
Mehr als drei Wochen nach Beginn der Bodenoffensive im Libanon haben die israelischen Streitkräfte die Schiiten-Miliz Hisbollah nach eigener Einschätzung bereits empfindlich geschwächt. “Wir haben die Befehlskette der Hisbollah gründlich zerschlagen”, sagte Generalstabschef Herzi Halevi nach Militärangaben bei einer Lagebesprechung. Nun bestehe die Möglichkeit, dass die Kampfhandlungen beendet werden könnten.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Angesichts eines geplanten israelischen Vergeltungsschlags arbeitet das iranische Militär einem Medienbericht zufolge bereits mehrere mögliche Antwortszenarien aus. Sollten die israelischen Streitkräfte den Iran massiv angreifen und beispielsweise auch die Öl- und Nuklearanlagen des Landes ins Visier nehmen, werde die Reaktion heftig ausfallen, berichtete die US-Zeitung The New York Times unter Berufung auf vier iranische Beamte, darunter zwei Mitglieder der Revolutionsgarden.
In einem solchen Fall könnte der Iran bis zu 1.000 ballistische Raketen auf Israel abfeuern, die Angriffe verbündeter Milizen in der Region ausweiten und den Schiffsverkehr im Persischen Golf und der Straße von Hormus stören. Sollte Israel allerdings nur begrenzte Angriffe auf wenige Militäreinrichtungen und Waffenlager fliegen, würde der Iran möglicherweise auf eine Reaktion verzichten.
03:49 Uhr
Das israelische Militär geht von 2.000 getöteten Hisbollah-Kämpfern seit Beginn der Kämpfe mit der libanesischen Schiitenmiliz im Oktober 2023 aus. Das Militär machte keine Angaben dazu, wie die Zahl ermittelt wurde. Es war deshalb nicht möglich, sie unabhängig zu bestätigen. Etwa 1.200 seien getötet worden, nachdem Israel am 30. September dieses Jahres seine Bodenoffensive im Südlibanon begonnen habe, teilte das Militär mit. Die Zahl der bei den Gefechten mit der Hisbollah seit dem vergangenen Jahr getöteten israelischen Soldaten liege bei 56.
Das libanesische Gesundheitsministerium hat bislang mehr als 2.590 Tote durch israelische Bombardements und die Bodenoffensive vermeldet. Frauen und Kinder sollen etwa ein Viertel der Toten ausmachen. Zur Zahl der getöteten Kämpfer hat das Ministerium keine gesonderten Angaben gemacht.
Die USA wollen laut US-Außenminister Antony Blinken keinen langwierigen israelischen Militäreinsatz im Libanon. Zu Beginn der Bemühungen um neue Gespräche über einen Waffenstillstand und ein Geiselabkommen im Gazastreifen sagte Blinken zudem, er hoffe, dass der Iran eine deutliche Botschaft erhalte, dass jeder weitere Angriff auf Israel seine eigenen Interessen gefährde. Israel hatte Vergeltung für einen iranischen Raketenbeschuss am 1. Oktober geschworen.
Ein Mitarbeiter des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge (UNRWA) ist im Gazastreifen von israelischen Streitkräften getötet worden. Wie die Vereinten Nationen mitteilten, wurde sein als den UN zugehörig gekennzeichnetes Fahrzeug getroffen. Der stellvertretende UN-Sprecher Farhan Haq sagte zu Journalisten, auch der Bruder des Mannes sei zu Tode gekommen. Zudem seien drei Passanten leicht verletzt worden.
Die israelische Armee teilte mit, der UNRWA-Fahrer sei ein Kommandeur der Hamas gewesen, der sich am Großangriff der Terrororganisation auf Israel am 7. Oktober 2023 beteiligt habe. Das Palästinenserhilfswerk bestätigte, dass sich der Name des Mannes auf einer Liste mit 100 Mitarbeitern der Einrichtung befand, die laut Israel dem militärischen Flügel der Hamas angehören, und die dem UNRWA im Juli zugeschickt wurde.
Bei israelischen Angriffen auf zwei Dörfer im Ostlibanon sind nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministerium mindestens zwölf Menschen getötet worden. Das Ministerium meldete sieben Tote, darunter drei Kinder, im Dorf Al-Chodr in der Region Baalbeck-Hermel sowie fünf Tote im Dorf Halanija in derselben Region.
Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete indes, dass Israel nach Evakuierungsaufrufen erneut südliche Vororte der libanesischen Hauptstadt Beirut aus der Luft angegriffen habe.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
US-Außenminister Blinken ist optimistisch, dass die Verhandlungen zur Waffenruhe zwischen Israel und Hamas in den kommenden Tagen weitergehen. Im Gazastreifen gab es bei einem Angriff mindestens 17 Tote.