Die Holzskulptur zeigt die ersten Takte der „Ode an die Freude“ und steht als Symbol für Dynamik, Eleganz und Innovation. Denn sie verbindet traditionelle Holzbauarchitektur mit modernster Ingenieurskunst. Für die Konstruktionstechnik der Skulptur zeichnet Johann Moser von BWM Designers & Architects, der Architekt des Österreich-Pavillons, gemeinsam mit Peter Bauer vom Ingenieursbüro für Tragwerksplanung werkraum ingenieure (Statik), verantwortlich.
Die Konstruktion folgt einer geodätischen Bandkonstruktion. Geodäten sind jene Linien auf einer gekrümmten Fläche, entlang derer sich Bänder – wie in diesem Fall Holzlamellen – ohne Widerstand biegen lassen. Diese Eigenschaft wird genutzt, um die Spiralform mit geringem Kraftaufwand und ohne komplexen 3D-Fräsungen zu erreichen. Dadurch können komplexe Tragwerksstrukturen mit einfachem Aufwand gestaltet werden. Die Besonderheit der Konstruktion ist zudem, dass sie dem Prinzip „Schrauben statt Leimen“ folgt. Damit wird nicht nur eine CO2-Reduktion im Bau ermöglicht, sondern auch, dass die einzelnen Komponenten der Spirale demontierbar und wieder zusammenbaubar sind. Die Kombination dieser beiden Eigenschaften sei laut Unternehmen bisher einzigartig und leiste einen erheblichen Beitrag zur Wiederverwendbarkeit von Holzbauwerken. Seit August dieses Jahres entstanden in den Holzwerkshallen in Horn insgesamt zwölf vorgefertigte Bandelemente.
Für den finalen Aufbau der Holzspirale am Expogelände ist das japanische Bauunternehmen Shinohara verantwortlich. Neben dem für den Bau verwendeten heimischen Fichtenholz, wurde auch die Holzspirale als erstes transnationales Gesamtprojekt mit dem PEFC-Zertifikat für nachhaltige Waldbewirtschaftung und Holzbearbeitung ausgezeichnet.
Quelle: WKO