Koblenz (Baden-Württemberg) – Neue Aufgaben für Deutschlands Elite-Kämpfer.

Der neue Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte (KSK) trimmt den Eliteverband der Bundeswehr für besondere Aufgaben zur Verteidigung im Nato-Bündnis. „Das ist für den gesamten Verband jetzt ganz klar der Schwerpunkt“, sagt Brigadegeneral Alexander Krone.

Der KSK-Verband hat Heimatkaserne in Calw in Baden-Württemberg

Der KSK-Verband hat Heimatkaserne in Calw in Baden-Württemberg

Foto: Marijan Murat/dpa

Der mehr als 1500 Soldaten zählende Militär-Verband nimmt für geänderte Anforderungen der Landes- und Bündnisverteidigung nun auch eigenen Strukturen in den Blick. Ein Aufgabenfeld ist dabei die KSK-Reserve.

„Wir müssen die Reserve immer mitdenken, weil Kriege länger dauern könnten, wie wir an den aktuellen Beispielen sehen. Wir werden die Ausbildung fortsetzen müssen und brauchen weiter Nachwuchs für die Einheiten.“

► Zudem werden in dem Verband, der seine Heimatkaserne in Calw in Baden-Württemberg und damit im Südwesten hat, seit geraumer Zeit auch Vor- und Nachteile eines zweiten Standortes abgewogen, beispielsweise im Osten in Deutschland.

Verteidigungsminister Boris Pistorius spricht bei der Nato-Übung „Arctic Defender 2024“ auf der Eielson Air Force Base bei Fairbanks im US-Bundesstaat Alaska mit Kommando-Soldaten des KSK

Verteidigungsminister Boris Pistorius spricht bei der Nato-Übung „Arctic Defender 2024“ auf der Eielson Air Force Base bei Fairbanks im US-Bundesstaat Alaska mit Kommando-Soldaten des KSK

Foto: Kay Nietfeld/dpa

Die Zeit der großen Auslandseinsätze vorbei

In der gänzlich veränderten Sicherheitslage nach dem Großangriff Russlands auf die Ukraine geht es nun darum, sogenannte Hochwertziele von strategischer oder operativer Bedeutung bekämpfen zu können und Schlüsselinformationen für die strategische und operative Führungsebene zu gewinnen.

Krone: „Wir haben jetzt den Auftrag, das ganze KSK für Nato- und Bündnisverpflichtungen vorzusehen; in mehreren Gruppierungen, in abgestufter Verfügbarkeit und teilweise auch eingebunden in die regionale Zuordnung durch die Nato.“

Brigadegeneral Alexander Krone, der neue Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte, trimmt den Eliteverband der Bundeswehr für besondere Aufgaben zur Verteidigung im Nato-Bündnis

Brigadegeneral Alexander Krone, der neue Kommandeur des Kommandos Spezialkräfte, trimmt den Eliteverband der Bundeswehr für besondere Aufgaben zur Verteidigung im Nato-Bündnis

Foto: Kay Nietfeld/dpa

Operationen in der Tiefe gegen „Hochwertziele“

Dabei haben die Spezialkräfte zwei Aufträge, die nach den Worten Krones aufeinander aufbauen können. „Das eine ist der Beitrag zum Lagebild im Bereich der strategischen Aufklärung. Dies erfolgt im Schulterschuss mit unseren Partnern aus den anderen Nationen“, sagt der General.

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Diese Aufgaben standen immer in der Auftragsbeschreibung des KSK. Jetzt kommen Szenarien auf den Tisch, bei denen Spezialkräfte Ziele markieren und Angriffe einweisen oder Ziele bekämpfen. Im Sommer wurde dies in Alaska beim Manöver „Arctic Defender 2024“ geübt.

Krone: „Das ist auch eine Unterstützung von Luftstreitkräften, für die hochleistungsfähige Flugabwehrsysteme eine große Bedrohung sind.“