Gazprom hat schnell neue Abnehmer für das nicht mehr an die OMV gelieferte Gas gefunden – teilweise über Zwischenhändler und teils über die Börse. Laut einer mit russischen Gas-Exporten vertrauten Quelle ist die Nachfrage groß, da russisches Gas günstiger ist als Alternativen. Die OMV könnte ebenfalls verstärkt über die Börse zukaufen, so Johannes Mayer von der E-Control. Christoph Dolna-Gruber von der Energieagentur fügt hinzu, dass ein Großteil dieses Gases indirekt von Gazprom stammen könnte. Die genaue Herkunft des an der Börse gehandelten Gases sei allerdings nicht nachverfolgbar.

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Russisches Gas wird weiterhin in signifikanten Mengen in die Slowakei, nach Ungarn und Tschechien geliefert. Besonders die Gasflüsse von der Slowakei nach Tschechien haben seit dem 1. Oktober stark zugenommen und machen inzwischen 74 Prozent der tschechischen Gasimporte aus. Auch kleinere Mengen gehen nach Italien und Serbien.

Händler vermuten, dass dieses Gas aus Russland stammt und über die Turkstream-Pipeline oder die Ukraine geliefert wird. Aufgrund voller Speicher in anderen Ländern könnte es kostengünstiger nach Tschechien verkauft werden als westliches Gas.