Russland hat seinen Vormarsch in der Ukraine nach eigenen Angaben beschleunigt. Das sagte Verteidigungsminister Andrej Belousow beim Besuch eines russischen Kommandopostens in der Ukraine, wie aus einem vom Verteidigungsministerium in Moskau verbreiteten Video hervorgeht. Bei der Visite verlieh Belousow Tapferkeitsmedaillen an russische Soldaten.
+++ 09:01 Putin rühmt neue Rakete nach “Test”-Angriff auf Dnipro +++
Nach dem Einsatz einer neuen Hyperschall-Mittelstreckenrakete durch Russland sagt das ukrainische Parlament seine geplante Sitzung aus Sicherheitsgründen ab. Kremlchef Putin droht mit weiteren Einsätzen dieses Raketentyps und rühmt die Fähigkeiten der neuen Waffe. Ein Video aus Dnipro soll den Angriff zeigen:
+++ 08:53 Tschechiens Außenminister trifft in Kiew ein +++
Der tschechische Außenminister Jan Lipavsky ist in Kiew angekommen, wie er bei X schreibt. Dort will er unter anderem darüber diskutieren, wie sich die internationale Hilfe für die Ukraine in den kommenden Monaten besser ausrichten lässt.
+++ 08:34 Russland soll Nordkorea Flugabwehrraketen geliefert haben +++
Nach südkoreanischen Angaben hat Russland seinem engen Verbündeten Nordkorea im Gegenzug für nordkoreanische Soldaten Flugabwehrraketen geliefert. Es sei festgestellt worden, “dass Ausrüstung und Flugabwehrraketen zur Verstärkung des schwachen Luftabwehrsystems Pjöngjangs an Nordkorea geliefert” worden seien, erklärt der Nationale Sicherheitsberater Südkoreas, Shin Won-sik. Ukrainischen, südkoreanischen und westlichen Regierungsangaben zufolge entsandte Nordkorea mehr als 10.000 Soldaten nach Russland, die im Kampf gegen die Ukraine eingesetzt werden sollen. Zudem vereinbarten beide Länder einen Verteidigungspakt, der dem jeweils anderen im Angriffsfall militärischen Beistand zusichert.
+++ 08:05 Kasachstan erhöht nach “Eskalation in der Ukraine” seine Schutzmaßnahmen +++
Der Russland nahestehende kasachische Präsident Kassym-Schomart Tokajew hat angesichts der “Eskalation in der Ukraine” “dringende Maßnahmen” zum Schutz der zivilen und militärischen Infrastruktur seines Landes angeordnet. Tokajew habe den Regierungschef, die Präsidialverwaltung, die Leiter sämtlicher Sicherheitsdienste (Armee, Spezialkräfte, Polizei, Staatsanwaltschaft) und lokale Vertreter angewiesen, dringende Maßnahmen zu ergreifen, um die wichtigsten zivilen und militärischen Objekte im Zusammenhang mit der Eskalation der Situation um die Ukraine zu schützen”, erklärt sein Sprecher bei Facebook. Er erinnert zudem daran, dass Kasachstan Moskau und Kiew immer wieder zu Verhandlungen aufgerufen habe, um den Krieg “zwischen zwei slawischen Völkern” zu beenden.
+++ 07:30 Russland versorgt Nordkorea im großen Stil mit Öl – trotz Sanktionen +++
Russland hat Nordkorea seit März schätzungsweise mehr als eine Million Barrel Öl geliefert. Das zeigt eine Auswertung von Satellitenbildern durch die britische Forschungsgruppe Open Source Centre, über die die BBC berichtet. Bei dem Öl handelt es sich um die Bezahlung für die Waffen und Truppen, mit denen Nordkorea Russland in seinem Krieg gegen die Ukraine unterstützt, wie Experten dem Sender sagten. UN-Sanktionen, die Nordkorea an der Weiterentwicklung von Atomwaffen hindern sollen, verbieten die Lieferungen eigentlich. Auf Bildern ist demnach zu sehen, dass mehr als ein Dutzend nordkoreanischer Öltanker in den vergangenen acht Monaten insgesamt 43 Mal an einem russischen Terminal leer ankamen und beladen wieder abfuhren.
+++ 06:54 Hochrangiger nordkoreanischer General soll verletzt worden sein +++
Bei einem ukrainischen Angriff in der russischen Region Kursk ist gestern ein hochrangiger nordkoreanischer General verwundet worden. Das berichtet das “Wall Street Journal” unter Berufung auf westliche Geheimdienstberichte. Es ist demnach das erste Mal, dass ein hochrangiger Offizier aus Nordkorea Opfer des Kriegs gegen die Ukraine wurde. Das Land hat in Kursk Truppen zur Unterstützung Russlands stationiert.
+++ 06:34 Sumy meldet “enorme Explosionen” – Tote und Verletzte +++
In der Stadt Sumy in der Nordostukraine jenseits der Grenze zur russischen Region Kursk sind nach Behördenangaben mindestens zwei Menschen bei russischen Angriffen getötet worden. “Mehrere enorme Explosionen haben sich in Sumy ereignet”, erklärt der stellvertretende Bürgermeister Sumys, Artem Kobsar, bei Telegram. Mindestens zwei Menschen seien gestorben. Die Luftabwehr sei noch aktiv, Bewohner sollten sich von Fenstern fernhalten. Die regionale Militärverwaltung meldet, eine Wohngegend sei von einer russischen Drohne getroffen worden. Die Behörde bestätigt die zwei Toten und erklärt, es seien weitere zwölf Menschen verletzt worden.
+++ 06:16 Moskau meldet Einnahme von Ort in Donezk +++
Das russische Verteidigungsministerium teilt mit, das ostukrainische Dorfes Dalne in der Region Donezk durch seine Streitkräfte eingenommen zu haben. Der ukrainische Generalstab bestätigt bisher nicht, dass sich Dalne in russischer Hand befindet.
+++ 05:42 USA erwägen Änderung ihrer Atom-Doktrin +++
Das US-Verteidigungsministerium stellt angesichts neuer Bedrohungen mögliche Änderungen an der amerikanischen Atomwaffen-Strategie in Aussicht. Der zuständige Vize-Minister Richard Johnson verweist unter anderem auf verbesserte nukleare Fähigkeiten Chinas und Russlands. Um wirksame nukleare Abschreckung sicherzustellen, könne eine Anpassung der zuletzt 2022 aktualisierten Atom-Strategie notwendig werden, sagt er bei einem Auftritt in Washington. Russland hat erst kürzlich seine Atom-Doktrin verändert. In der neuen Fassung heißt es, dass Moskau die Aggression eines Staates, der selbst keine Atomwaffen hat, aber von Atommächten unterstützt wird, als deren gemeinsamen Angriff auf Russland wertet.
+++ 04:46 Wegen russischer Raketen: Ukrainisches Parlament lässt Sitzung ausfallen +++
Das ukrainische Parlament verschiebt aus Sicherheitsgründen eine für Freitag geplante Sitzung. Dies berichtete der öffentliche Rundfunk Suspilne unter Berufung auf Insider. “Für den 22. November war eine Sitzung der Werchowna Rada (Parlament) geplant, in der auch Fragen an die Regierung gestellt werden sollten, aber diese wurde aus Sicherheitsgründen abgesagt”, so Suspilne. Die Abgeordneten seien angewiesen worden, ihre Familien aus dem Kiewer Regierungsviertel fernzuhalten. Die Verschiebung sei eine Reaktion auf Wladimir Putins Erklärung, die ukrainische Stadt Dnipro mit einer neuen Hyperschall-Mittelstreckenrakete angegriffen zu haben, so der Sender.
+++ 03:47 Ausgeliefertem Belarussen droht Todesstrafe +++
Einem belarussischen Mann droht nach seiner Auslieferung aus Vietnam nach Angaben der Opposition die Todesstrafe oder eine langjährige Haftstrafe. Der oppositionelle Koordinierungsrat berichtet, Wassil Werameitschyk sei vergangene Woche in Ho Chi Minh festgenommen worden. Am Tag darauf sei er in die belarussische Hauptstadt Minsk gebracht worden. Oppositionschefin Swetlana Tichanowskaja teilt mit, die Lage von Werameitschyk sei “sowohl alarmierend als auch unerträglich”. Sie ruft Länder auf, keine Personen an Belarus auszuliefern und belarussischen Bürgern im Exil zu helfen. Nach Behördenangaben wird Werameitschyk Terrorismus vorgeworfen – wegen seiner Beteiligung an einer Gruppe belarussicher Freiwilliger, die an der Seite ukrainischer Soldaten gegen Russland kämpfen.
+++ 02:47 Rumänien kauft US-Kampfjets +++
Angesichts des russischen Angriffskrieges in der Ukraine schließt Rumänien mit den USA einen Vertrag über den Kauf von 32 Kampfjets vom Typ F-35. “Leider zeigt die derzeitige geopolitische Lage, wie dringend notwendig glaubwürdige Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeiten sind”, sagt Rumäniens Regierungschef Marcel Ciolacu bei der Unterzeichnung des Vertrags. Voraussichtlich Anfang der 2030er Jahre sollen die Jets geliefert werden. Die Kosten werden auf umgerechnet knapp 6,2 Milliarden Euro geschätzt. Die Entscheidung zum Kauf der Kampfjets werde “einen bedeutenden Beitrag zu unserer kollektiven Sicherheit leisten”, sagt die US-Botschafterin in Rumänien, Kathleen Kavalec.
+++ 01:28 Laut Polen sind russische Vorwürfe zu US-Raketenbasis haltlos +++
Das Außenministerium in Warschau weist Vorwürfe Russlands zur neuen US-Raketenbasis in Polen entschieden zurück. Auf dem Stützpunkt befänden sich keinerlei Atomraketen, sagt ein Ministeriumssprecher. Die Basis sei zur Verteidigung und nicht für Angriffe gedacht. Drohungen Russlands würden lediglich ein Argument dafür liefern, die Luftabwehr Polens und der NATO zu stärken. Die russische Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa hatte zuvor erklärt, die neue US-Basis werde die nukleare Gefahr insgesamt erhöhen und stehe auf der russischen Zielliste für eine mögliche Zerstörung, falls dies notwendig werden sollte. Der Stützpunkt in Redzikowo in der Nähe der Ostseeküste wurde vor gut einer Woche in Dienst gestellt. Er ist Teil des umfassenderen NATO-Raketenschilds “Aegis Ashore” zur Abwehr ballistischer Raketen mit kurzer und mittlerer Reichweite.
+++ 00:12 Nordkoreas Machthaber Kim warnt vor Atomkrieg +++
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat den USA Provokationen und Schüren der Spannungen vorgeworfen. Das Risiko eines Atomkriegs auf der koreanischen Halbinsel sei nie so groß gewesen wie heute, zitiert die staatliche Nachrichtenagentur KCNA Kim am Abend. Dieser habe in einer Rede bei einer Militärausstellung in Pjöngjang erklärt, er habe versucht, mit der Regierung in Washington zu verhandeln. Das Ergebnis habe lediglich die “aggressive und feindliche” Politik der USA gegen Nordkorea unterstrichen. Nordkoreanische Soldaten sollen auf russischer Seite im Ukraine-Krieg im Einsatz sein. Die USA und andere westliche Staaten haben dies scharf kritisiert.
+++ 23:11 Pentagon: Oreschnik-Rakete basiert auf Interkontinentalrakete +++
Das Pentagon geht davon aus, dass Russlands neue ballistische Mittelstreckenrakete auf dem Modell der russischen Interkontinentalrakete RS-26 basiert. Nach US-Erkenntnissen kam die neue Rakete erstmals auf dem Schlachtfeld in der Ukraine zum Einsatz. Russischen Angaben zufolge war sie nicht mit nuklearen Sprengköpfen bestückt – was technisch aber vermutlich möglich wäre. Der russische Präsident Wladimir Putin bestätigte den Einsatz einer neuen Mittelstreckenrakete mit der Bezeichnung Oreschnik. Eine solche Rakete traf nach seinen Angaben am Morgen die südukrainische Großstadt Dnipro. Daraufhin gab es zunächst Spekulationen und Annahmen, wonach es sich um eine Interkontinentalrakete gehandelt haben könnte.
+++ 22:10 Selenskyj fordert internationale Reaktion +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht in dem Einsatz einer russischen ballistischen Rakete größerer Reichweite eine “deutliche und schwere Eskalation”. “Die Welt muss reagieren”, schreibt er auf X. Bislang seien entsprechende Maßnahmen ausgeblieben.
+++ 21:40 US-Regierung: Neue Rakete dient zur Einschüchterung +++
Bei dem Einsatz einer experimentellen Mittelstreckenrakete gegen die Ukraine handelt es sich nach Darstellung eines Vertreters der US-Regierung lediglich um einen russischen Einschüchterungsversuch. Russland verfüge “wahrscheinlich nur über eine Handvoll” dieser Raketen, sagt ein US-Regierungsvertreter. Russland versuche mit dem Einsatz dieser Rakete nur Aufmerksamkeit zu erregen, in diesem Konflikt werde sie aber keine entscheidende Rolle spielen. Die USA hätten die Ukraine und enge Verbündete in den vergangenen Tagen über einen möglichen Einsatz der neuen Waffe informiert.
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