Branchenkenner nennen sie nur das „ABCD“ des Agrarhandels: Vier verschwiegene Großkonzerne, die den weltweiten Handel mit Getreide, Ölsaaten und Eiweißfrüchten beherrschen.
Die Rede ist von den Unternehmen ADM (Archer Daniels Midland), Bunge, Cargill und Louis Dreyfus. Zusammen halten sie einen Anteil von geschätzt 50 bis 60 Prozent am internationalen Handel mit Agrarrohstoffen wie Weizen, Soja oder Mais.
Eine wissenschaftliche Studie für den Agrarausschuss des EU-Parlaments warnt jetzt, dass die Rohstoffhändler ihre starke Marktposition und ihre detaillierten Marktkenntnisse für exzessive Spekulationen missbrauchen könnten – zulasten der Landwirte und Verbraucher. Die Studie fordert die Politik auf, mehr Markttransparenz zu schaffen und eine Übergewinnsteuer zu prüfen.
Die ersten Reaktionen von deutschen Abgeordneten sind gemischt. Der Agrarausschuss des EU-Parlaments wird voraussichtlich am 2. Dezember über die Untersuchungsergebnisse diskutieren.