11.12.2024
Ukraine-Krieg im Liveticker
+++ 08:04 Russland angeblich offen für weiteren Gefangenenaustausch mit den USA +++
Russland ist nach eigenen Angaben offen für die Teilnahme an einem weiteren Gefangenenaustausch mit den Vereinigten Staaten. Dies sagt der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow in einem Interview mit NBC News. Nach dem umfangreichsten Gefangenenaustausch zwischen den USA und Russland im August sei Russland “definitiv bereit, einen Gefangenenaustausch in Erwägung zu ziehen”, sagt Rjabkow dem Sender und fügt hinzu, dass ein solcher “ein gesunder Schritt nach vorn sein könnte, insbesondere zu Beginn der nächsten (US-)Regierung”. Russland wird seit Langem beschuldigt, politisch motivierte Urteile unter anderem gegen US-Bürger zu fällen.
+++ 07:36 Tusk: Ukraine-Verhandlungen könnten in diesem Jahr beginnen +++
Polen will nach der Übernahme der EU-Ratspräsidentschaft im Januar 2025 die diplomatischen Anstrengungen für ein Ende des Krieges koordinieren. “Unsere EU-Ratspräsidentschaft wird unter anderem mitverantwortlich dafür sein, wie die Situation in den Verhandlungen aussieht, die im Winter dieses Jahres beginnen könnten”, sagt der liberalkonservative Ministerpräsident Donald Tusk in Warschau. Er kündigt eine Reihe von Treffen mit ausländischen Politikern an. Der französische Präsident Emmanuel Macron werde am Donnerstag in Warschau erwartet. Der polnischen Nachrichtenagentur PAP zufolge könnte Tusk noch diese Woche auch Selenskyj treffen. Und zu Beginn der polnischen EU-Ratspräsidentschaft soll der britische Premierminister Keir Starmer nach Warschau kommen. Außerdem wird Tusk in die norwegische Hauptstadt Oslo reisen, um sich eng mit den skandinavischen Ländern abzustimmen.
+++ 07:08 DIHK: Deutsch-ukrainischer Handel dürfte neuen Höchststand erreichen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz und der ukrainische Regierungschef Denys Schmyhal eröffnen heute Mittag in Berlin das diesjährige deutsch-ukrainische Wirtschaftsforum. Zu der Veranstaltung der Deutschen Industrie- und Handelskammer und des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft werden auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und weitere hochrangige ukrainische Vertreter erwartet. Zwei Diskussionsrunden beschäftigen sich mit zentralen Themen der Zusammenarbeit: dem Energiesektor und der Verteidigungsindustrie. Die Ukraine erzielte nach einem starken Einbruch ihrer Wirtschaft im Jahr 2022 wegen des russischen Angriffs im vergangenen Jahr wieder ein leichtes Wachstum erzielt. Auch in diesem Jahr dürfte es auf ein Plus hinauslaufen. Der deutsch-ukrainische Handel dürfte nach Angaben der DIHK dabei einen neuen Höchststand erreichen.
+++ 06:38 Kiew: Russen töteten mindestens 109 Kriegsgefangene in diesem Jahr +++
Allein in diesem Jahr haben russische Truppen Angaben aus Kiew zufolge bislang mindestens 109 ukrainische Kriegsgefangene getötet. Dies berichtet der ukrainische Ombudsmann Dmytro Lubinets in einem Interview mit ukrainischen Fernsehsendern, wie The New Voice of Ukraine schreibt. Es sei gelungen, Verletzungen der Rechte ukrainischer Kriegsgefangener offiziell zu dokumentieren, so der Ombudsmann. “Dazu gehören leider auch Hinrichtungen und Erschießungen aus nächster Nähe. Allein für das Jahr 2024 bestätigen wir, dass die Russen 109 ukrainische Kriegsgefangene exekutiert haben.” Dabei ist 109 nur die Zahl offiziell dokumentierte Fälle. 2022 bis 2023 wurden laut Lubinets insgesamt 177 solcher Fälle dokumentiert. Der Ombudsmann weist auch darauf hin, dass ukrainische Nachrichtendienste und Strafverfolgungsbehörden regelmäßig über zahlreiche Verletzungen der Rechte von Kriegsgefangenen durch russische Behörden berichten.
+++ 06:07 Raketenangriff auf südwestrussische Hafenstadt +++
Nach einem Raketenangriff wird in der südwestrussischen Hafenstadt Taganrog ein Industriegebiet beschädigt. “Nach vorläufigen Informationen wurde niemand verletzt”, teilt der amtierende Gouverneur, Juri Sljusar, über Telegram mit. Sljusar zufolge haben 14 Autos Feuer gefangen, aber er gibt keine Details darüber bekannt über weitere Treffer und die Größe des Angriffs. Von Seiten der Ukraine gibt es bislang keine Stellungnahme.
+++ 05:41 Im Osten und Süden: Kiews Generäle zählen 200 russische Sturmangriffe +++
Militärisch bleibt die Lage für die Ukraine schwierig. Der Generalstab in Kiew berichtet von knapp 200 russischen Sturmangriffen entlang der Front im Osten und Süden des Landes binnen 24 Stunden. Im Gebiet Charkiw im Osten herrschte Luftalarm. Die ukrainische Luftwaffe warnt vor russischen Gleitbomben, die von Flugzeugen abgeworfen werden.
+++ 04:34 Angriff auf Klinik in Saporischschja: Zahl der Toten steigt auf vier +++
Bei einem russischen Raketenangriff auf eine Klinik in der südukrainischen Stadt Saporischschja werden nach jüngsten ukrainischen Angaben mindestens vier Menschen getötet. Der Gouverneur der Region Saporischschja, Iwan Fedorow, erklärt bei Telegram, 19 weitere Menschen seien verletzt worden. In einem früheren Beitrag sprach Federow von mindestens zwei Toten. Der Angriff habe “zivile Infrastruktur” im Stadtzentrum von Saporischschja getroffen, erklärt der Gouverneur. Die Privatklinik sei dabei “zerstört” worden. Weitere Opfer könnten noch unter den Trümmern liegen.
+++ 02:47 Medwedew reist nach China +++
Der hochrangige russische Sicherheitsbeamte Dmitri Medwedew ist zu zweitägigen Gesprächen mit der chinesischen Führung in Peking eingetroffen, berichten russische Nachrichtenagenturen. Der Besuch von Medwedew, dem stellvertretenden Vorsitzenden des mächtigen russischen Sicherheitsrates, ist Teil der Vertiefung der Beziehungen zwischen Moskau und Peking. Beide Seiten haben versprochen, ihre im Februar 2022 kurz vor der groß angelegten Invasion Russlands in der Ukraine verkündete “Partnerschaft ohne Grenzen” zu intensivieren.
+++ 01:34 Drohne zerstört IAEA-Fahrzeug am Atomkraftwerk Saporischschja +++
Eine russische Drohne hat ein Servicefahrzeug der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) auf dem Weg zum Kernkraftwerk Saporischschja getroffen und schwer beschädigt, berichtet der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. “Dieser Angriff hat deutlich gezeigt, wie Russland alles betrachtet, was mit internationalem Recht, internationalen Institutionen und Sicherheit zu tun hat”, schreibt Selenskyj auf Telegram und fordert eine entschlossene Reaktion der IAEA und der internationalen Partner. IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi verurteilt den Angriff als “inakzeptabel” und betont die entscheidende Rolle der Agentur bei der Verhinderung von Atomunfällen während des Krieges in der Ukraine.
+++ 00:32 Scholz findet Merz’ Besuch in Kiew “gut” +++
Kanzler Olaf Scholz lobt den Besuch des Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz in der Ukraine. “Es ist völlig in Ordnung, wenn der Oppositionsführer sich mit anderen unterhält über die zukünftige Politik. Und ich glaube, dass es auch gut war, dass er jetzt in der Ukraine gewesen ist”, sagt der SPD-Kanzlerkandidat in der ARD. Merz hatte am Montag Kiew besucht, am Dienstag in Warschau den polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk getroffen und dann mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron telefoniert.
+++ 23:36 Merz tauscht sich mit Polens Premier über Ukraine aus +++
CDU-Chef Friedrich Merz tauscht sich bei einem Besuch in Warschau mit Polens Regierungschef Donald Tusk über den Krieg in der Ukraine aus. Er habe mit Tusk “über die Bildung einer Kontaktgruppe gesprochen, um einen europäischen Weg zur Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine zu finden”, schreibt Merz bei X. “Polen kommt hierbei eine Schlüsselrolle zu.” Der CDU-Chef hatte am Montag den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Kiew besucht und diesem dabei erneut die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern zugesagt. Merz kündigt auch ein Gespräch mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron zu dem Thema an.
+++ 22:15 Kein Science-Fiction: Selenskyj preist ukrainische Drohnenentwicklungen +++
Die Ukraine setzt bei der Abwehr des russischen Angriffskriegs zunehmend auf weitreichende Raketen und Drohnen aus eigener Produktion. Bislang seien diese Begriffe Science-Fiction gewesen, “heute sind sie Realität”, sagt Präsident Wolodymyr Selenskyj in Kiew. Bei der Ehrung verdienter ukrainischer Wissenschaftler nennt er unter anderem die neue Drohne Paljanytsja mit Jetantrieb. Sie wurde Berichten zufolge im August erstmals eingesetzt. “Die Paljanytsja-Rakete ist in die Massenproduktion gegangen”, sagt Selenskyj. “Die Drohnenrakete Peklo hat ihren ersten Kampfeinsatz erfolgreich absolviert”, berichtet er weiter. Die Armee hatte vergangene Woche offiziell die erste Lieferung dieser Fluggeräte mit einer Reichweite von etwa 700 Kilometern bekommen. Außerdem berichtet Selenskyj von erfolgreichen Tests einer Rakete mit der Bezeichnung Ruta. Über deren Eigenschaften ist bislang nichts bekannt. “Die Langstreckenrakete Neptun wird für die Besatzer bald zur schrecklichen Realität werden”, so der Präsident.
+++ 21:27 Demografie-Problem gelöst? Russische Regionen zahlen Studentinnen Geld fürs Kinderkriegen +++
Mittlerweile zahlen elf russische Regionen Studentinnen ab dem kommenden Jahr 100.000 Rubel (1000 Euro) für die Geburt eines Kindes. Dies berichtet das Portal 7×7. So versucht der Kreml das seit vielen Jahren existierende Demografie-Problem anzugehen. Russen haben eine deutlich kürzere Lebenserwartung als viele europäische Staaten. Zunächst starben überdurchschnittlich viele Russen in der Corona-Pandemie, die russische Invasion in der Ukraine verschärft das Problem nochmals immens. So fallen nicht nur viele russische Männer im Krieg, sondern viele, vor allem junge, gut ausgebildete Russen, verließen zudem das Land, als im großen Stil Männer zum Krieg einberufen wurden. Die Prämie wurde bereits im Juli in der Republik Karelien eingeführt, dann folgten weitere Regionen, zuletzt Tomsk und Altai. Bedingungen für die Zahlung sind, dass die Frauen Vollzeitstudentinnen und zwischen 18 und 23 bzw. 18 und 25 Jahre alt sein müssen. Der Kreml hatte zuletzt den kinderlosen Lebensstil zur “extremistischen Ideologie” erklärt, die Norm müssten Familien mit drei oder mehr Kindern sein. 2023 hatte Russland eine Geburtenrate, die so niedrig ist wie seit knapp 20 Jahren nicht mehr (1,45 Kinder pro Frau).
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