Hamburg – Es ist Samstagabend in Mümmelmannsberg. Plötzlich hallen Schüsse durch die Dunkelheit! Erschrockene Anwohner alarmieren die Polizei. Die Einsatzkräfte finden zwei schwerstverletzte junge Männer (20, 22) vor – einer überlebt nicht.
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Am U-Bahnhof Mümmelmannsberg in Hamburg war eine Gruppe von Männern gegen 22.36 Uhr in Streit geraten. Mindestens einer von ihnen zog eine Waffe. Dann peitschten Schüsse durch die Straße Große Holl. Zwei Personen sackten zusammen. Blut strömte aufs Pflaster. Ein Notarzt und die Polizei eilen herbei.
Der 20-jährige Angeschossene war so schwer verletzt, dass er noch vor Ort reanimiert werden musste. Er hatte zwei Beinschüsse erlitten und offenbar war eine Hauptschlagader verletzt. Der Mann verlor Unmengen an Blut, wurde ins Krankenhaus gebracht. Dort starb er später, wie die Staatsanwaltschaft auf BILD-Anfrage bestätigt.
Polizisten besprechen das Vorgehen. Ein Lichtmast leuchtet den Tatort aus
Foto: Lars Ebner
Ein zweiter Mann erlitt ebenfalls eine Schusswunde, auch er ist verletzt, kam in eine Klinik. Über seinen Zustand ist zurzeit nichts bekannt.
Die Polizei suchte sofort nach möglichen Tätern, aber diese verschwanden in der Dunkelheit. Spezialisten des LKA sicherten Spuren am Tatort, befragten mögliche Zeugen. Einer von ihnen hatte einen Schock erlitten, musste behandelt werden.
Der Tatort wird aus allen Winkeln fotografiert
Foto: Lars Ebner
Auch ein Polizeihund wurde eingesetzt. Der Fußweg zwischen Kandinskyallee und Lietbargredder wurde gesperrt. Die Suche dauerte bis in die Morgenstunden, doch sie blieb vergebens.
Was war das Motiv für die tödliche Auseinandersetzung in der Großsiedlung, die in den 70er-Jahren aus dem Boden gestampft wurde? Ging es um Drogen? Streit in der organisierten Kriminalität? Sind verfeindete Clans aneinandergeraten?
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Die Staatsanwaltschaft hat den Fall übernommen und hat bislang nichts über die Hintergründe der Bluttat verlauten lassen. BILD erfuhr: Es ging um einen Streit in der örtlichen Drogenszene.
Die Polizei bittet Zeugen, die etwas beobachtet haben, sich umgehend zu melden.