An einer christlichen Schule im US-Bundesstaat Wisconsin sind mindestens drei Menschen durch Schüsse getötet worden. Unter den Toten sei auch die mutmaßliche Täterin, teilte die Polizei mit. Zudem gebe es sieben Verletzte, sagte eine Sprecherin der Polizei der Stadt Madison. Zuvor hatte die Polizei von fünf Toten gesprochen.
Als mutmaßliche Täterin identifizierte die Polizei eine Schülerin. “Die Schützin wurde nun als 15-Jährige
identifiziert”, sagte Polizeichef Shon Barnes. “Sie war
Schülerin an der Schule, und es gibt Hinweise darauf, dass sie an einer
selbst zugefügten Schusswunde starb.” Die Polizei habe nicht geschossen. Weitere Angaben zu der mutmaßlichen Täterin sowie zu einem möglichen Motiv gab es nicht.
Bei den weiteren Toten an der Abundant Life Christian School in Madison handelt es sich nach Angaben der Polizei um eine Lehrperson sowie um ein Mitglied der Schülerschaft. Polizeichef Barnes zufolge sind zwei der Verletzten, beides Schüler, in kritischem Zustand.
Die Polizei sei kurz nach 11 Uhr am Vormittag (Ortszeit) gerufen worden und sperrte Straßen um den Tatort ab. Ermittler des FBI waren am Ort, um die lokalen Strafverfolgungsbehörden zu unterstützen. Ein Vertreter der Sicherheitsbehörden, der anonym bleiben wollte, sagte der Nachrichtenagentur AP, die Angreiferin habe nach ersten Erkenntnissen eine Pistole des Kalibers neun Millimeter genutzt.
“Trauriger, trauriger Tag”
“Heute ist ein trauriger, trauriger Tag – nicht nur für Madison, sondern für das ganze Land”, sagte Barnes. Der Gouverneur von Wisconsin, Tony Evers, dankte bei X den Ersthelfern, die schnell reagiert hätten. Er bete für die gesamte Schulgemeinschaft.
Die US-Regierung teilte mit, US-Präsident Joe Biden sei über die Situation in Madison in Kenntnis gesetzt worden. Man sei in Kontakt mit den Behörden dort, um je nach Bedarf Unterstützung zu leisten. Biden forderte den Kongress in einer Reaktion auf den Vorfall auf, bestimmte Waffenbeschränkungen zu verabschieden. “Wir können niemals sinnlose Gewalt akzeptieren, die Kinder und ihre Familien traumatisiert und ganze Gemeinschaften auseinanderreißt”, sagte er.
Die Schule bat über ihren Facebook-Account um Gebete und teilte mit, dass man weitere Informationen veröffentlichen werde, sobald sie verfügbar seien. Medienberichten zufolge besuchen rund 390 Schüler vom Kindergarten bis zur zwölften Klasse die Schule.
Schusswaffen sind in den USA leicht erhältlich und in großem Stil im Umlauf. Größere Attacken, etwa an Schulen, in Supermärkten, in Nachtklubs oder bei großen Veranstaltungen, führen regelmäßig zu Diskussionen über eine Verschärfung des Waffenrechts – bislang ohne jeden Erfolg. Eine substanzielle Verschärfung der Waffengesetze in den USA wird seit Jahren von Republikanern verhindert.
Der oberste Gesundheitsbeamte der USA erklärte die Waffengewalt im Juni zur nationalen Gesundheitskrise. Nach Behördenangaben sterben jedes Jahr Tausende Menschen an Verletzungen, die durch Schusswaffen verursacht wurden – sei es durch Fremd- oder Eigenverschulden. Bei Kindern und Jugendlichen gehören Waffenverletzungen zu den häufigsten Todesursachen.
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