Berlin – Aus dem Wunder der Weihnacht werden Wunden, die nie verheilen.
Die schrecklichen Bilder sind bis heute in unseren Gedächtnissen gegenwärtig: Die Todesfahrt von Magdeburg erinnert sofort an den Terroranschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz, als ein Islamist vor acht Jahren auf dem Weihnachtsmarkt 13 Menschen tötete.
Immer wieder erschütterte blutiger Terror im Advent nicht nur Deutschland. Eine Chronologie.
Seit 2014 starben mehr als 20 Menschen bei Anschlägen auf Weihnachtsmärkte
▶︎ 20. Dezember 2024, Magdeburg: Der in Deutschland lebende Arzt Taleb A. (50) aus Saudi-Arabien rast mit einem Leihauto 400 Meter weit über den Weihnachtsmarkt von Magdeburg. Vier Menschen sterben, mehr als 200 werden verletzt.
▶︎ 11. Dezember 2018, Straßburg: Gegen 20 Uhr tötet ein Krimineller (29) mit islamistisch-fanatischen Motiven innerhalb von 10 Minuten fünf Menschen mit Kopfschüssen nahe dem Christkindelsmärik und verletzt zehn weitere schwer. Zwei Tage später stirbt er bei einem Schusswechsel mit der Polizei.
Die Polizei patrouilliert in der Innenstadt von Straßburg nach dem Anschlag von 2018
Foto: REUTERS
13 Tote bei Terroranschlag auf Breitscheidplatz
▶︎ 19. Dezember 2016, Berlin: Islamist Anis Amri (23) fährt mit einem gestohlenen Lkw in den gut besuchten Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Er tötet zwölf Menschen, ein Ersthelfer stirbt später an den Folgen seiner schweren Verletzungen. Amri wird Tage später auf der Flucht in Italien erschossen.
Der Tunesier Anis Amri steuerte am 19. Dezember 2016 einen polnischen Truck in den Weihnachtsmarkt
Foto: picture alliance / Michael Kappe
▶︎ 5. Dezember 2016, Ludwigshafen: Wegen mutmaßlicher Anschlagspläne auf den Weihnachtsmarkt wird ein 12-Jähriger festgenommen. Der Deutsch-Iraker soll eine selbst gebaute Nagelbombe in einem Rucksack am Rathaus deponiert haben, die jedoch nicht detoniert. Er wird ein Jahr in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht.
Lesen Sie auchIslamisten in Paris festgenommen
▶︎ November 2016, Paris: Französische Behörden nehmen eine Islamisten-Gruppe fest, die offenbar einen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt auf den Champs Élysées geplant hat. Die Dschihadisten wollten offenbar am 1. Dezember zuschlagen.
▶︎ Dezember 2014, Nantes: In Westfrankreich steuert ein Betrunkener einen Lieferwagen in eine Menschenmenge auf einem Weihnachtsmarkt. Er tötet einen Passanten (25) und verletzt neun Menschen. Der Mann kommt erst in die Psychiatrie und nimmt sich später im Gefängnis das Leben.
Tatort Nantes: Die französische Polizei im Dezember 2014 am Anschlagsort auf dem Weihnachtsmarkt
Foto: REUTERS
Giftanschläge auf Berliner Weihnachtsmärkte
▶︎ Dezember 2011, Berlin: Ein Unbekannter bietet Besuchern auf Berliner Weihnachtsmärkten Glühwein in Pappbechern an, den er mit einer giftigen Substanz aus der Gruppe der K.-o.-Tropfen versetzt hat. Mehrere, der mindestens zehn Opfer müssen im Krankenhaus behandelt werden. Die mysteriösen Giftanschläge werden nie aufgeklärt.
▶︎ Dezember 2000, Straßburg: Islamisten wollen auf dem Straßburger Weihnachtsmarkt mit einem zum Sprengsatz umgebauten Schnellkochtopf ein Blutbad anrichten. Der Anschlag der sogenannten Frankfurter Zelle wird nur knapp vereitelt. Vier Männer werden im März 2003 zu Haftstrafen von zehn bis zwölf Jahren verurteilt.