Dazu stellte ein Sprecher des MDR heute klar, dass es sich um eine zwischen den Tagesthemen und der Staatskanzlei fest vereinbarte Schalte in die Live-Sendung gehandelt hat – und nicht wie fälschlicherweise dargestellt, um einen “dreisten Vorgang” (WELT). Vielmehr haben die Kollegen der anderen Medien vor Ort von der vereinbarten Schalte profitiert, so der MDR-Sprecher weiter.
14:44 Uhr | Spendenbereitschaft hoch: 220.000 Euro bis jetzt
Nach dem Anschlag in Magdeburg gibt es eine hohe Spendenbereitschaft. Wie die Stadtverwaltung am Montag mitteilte, kamen bis zum Mittag für die Opfer und ihre Angehörigen bereits mehr als 222.000 Euro zusammen. Ziel sei es, den Betroffenen möglichst schnell Unterstützung zu sichern.
13:57 Uhr | Weiteres Spiel des SC Magdeburg verschoben
Als Reaktion auf das Attentat hat Handballmeister SC Magdeburg eine weitere Partie abgesagt. Das ursprünglich für den zweiten Weihnachtsfeiertag angesetzte Heimspiel gegen den HC Erlangen werde “auf einen späteren Zeitpunkt verschoben”, gab der SCM am Montag bekannt. Die Handball-Bundesliga (HBL) hat das demnach gestattet. Zuvor war bereits die für Sonntag geplante Partie gegen den ThSV Eisenach verlegt worden. “Alle Beteiligten sind sich darüber einig, dass es in diesem Zusammenhang unverantwortlich wäre, Einsatzkräfte für ein Handballspiel zu binden”, schrieb die HBL in einer Mitteilung am Montag.
Für beide Spiele sollen die Ersatztermine so bald wie möglich festgelegt und kommuniziert werden.
Die Polizei Sachsen-Anhalt hat im September 2023 einen Hinweis zu Taleb A. erhalten – und nicht beantwortet. Das geht aus MDR-Recherchen von heute hervor. Der Hinweis kam von der gleichen Person, die zuvor bereits das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) und die Polizei Berlin kontaktiert hatte. Beide Behörden hatten sich für nicht zuständig erklärt: Das BAMF hatte an die Berliner Polizei verwiesen, die Berliner Polizei hatte die Hinweisgeberin zur Polizei Magdeburg geschickt.
Anders als vom BAMF und der Berliner Polizei, habe sie von der Polizei Sachsen-Anhalt allerdings nie eine Antwort erhalten, sagte die Hinweisgeberin MDR INVESTIGATIV.
Bitte antworten Sie, es ist sehr dringend.
Hinweisgeberin in Nachricht an die Polizei in Magdeburg
Die Hinweise wurden allen drei Behörden über soziale Netzwerke übermittelt. Screenshots liegen dem MDR vor. Sie enthalten den vollständigen Namen, den Wohnort und das Geburtsdatum von Taleb A. – sowie einen Hinweis auf einen Tweet, mit dem dieser seine Follower fragte, ob sie ihn verantwortlich machen würden, wenn er 20 Deutsche töten würden. Die Polizei Magdeburg erklärte auf MDR-Anfrage, man könne mit Verweis auf laufende Ermittlungen zu den Vorgängen im Moment keine Auskünfte erteilen.
13:13 Uhr | Viele Menschen folgen Aufruf zum Blutspenden
Der Sondertermin zum Blutspenden an der Uniklinik Magdeburg ist von vielen Menschen genutzt worden. Die Gebietsleiterin des DRK-Blutspendedienstes, Anett Sinast, sagte, sie sei überwältigt. Viele würden heute sogar zum ersten Mal spenden. Der Blutbedarf für die Verletzten ist den Angaben zufolge aktuell zwar gedeckt. Es sei aber wichtig, die Vorräte wieder aufzufüllen.
Noch bis 18 Uhr ist die Uni-Blutbank geöffnet. Alle für heute vorab buchbaren Termine sind aber bereits ausgebucht. Hier kann man sich für Termine an anderen Tagen anmelden.
12:46 Uhr | Eigentliche Arbeit für Seelsorger beginnt erst
Der Einsatz von Notfallseelsorgern ist drei Tage nach dem Attentat noch lange nicht vorbei. Darauf hat die ehrenamtliche Seelsorgerin Corinna Pagels im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT hingewiesen. Es gehe nun auch ganz viel um die Nachsorge für die Einsatzkräfte. “Das wird ja gern vergessen. […] Auch ein Feuerwehrmann ist ein Mensch, der Hilfe braucht und den das völlig unvermittelt getroffen hat.” Auch die Notfallseelsorger selbst bekämen Unterstützung, um das Passierte zu verarbeiten.
Hier können Sie sich das Gespräch mit Pagels anhören: