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Stand: 26.12.2024 12:10 Uhr

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Terroristen der Hamas in Gaza-Stadt angegriffen. Bei weiteren Angriffen im Gazastreifen sollen fünf Journalisten getötet worden sein. Alle Entwicklungen im Liveblog.

Der rechtsextreme israelische Sicherheitsminister Itamar Ben Gvir hat den Tempelberg besucht und damit Kritik von der Palästinensischen Autonomiebehörde und Jordanien auf sich gezogen. Er habe den Tempel besucht, “um für die Sicherheit unserer Soldaten, für die schnelle Rückkehr aller Geiseln und für einen vollständigen Sieg mit Gottes Hilfe zu beten”, erklärte Ben Gvir im Onlinedienst X.

Der Tempelberg mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist ein zentraler Streitpunkt des israelisch-palästinensischen Konflikts. Jordanien verwaltet diese islamischen Heiligtümer, Israel regelt jedoch den Zugang zum Tempelberg. Juden verehren den Tempelberg als Ort des früheren Zweiten Tempels als ihren heiligsten Ort. Ben Gvir hat sich in der Vergangenheit wiederholt über das von der israelischen Regierung verhängte Gebetsverbot hinweggesetzt und den Tempelberg mehrfach besucht.

Das Außenministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde verurteilte den Besuch des israelischen Ministers und sprach von einer “beispiellosen Provokation gegenüber Millionen von Palästinensern und Muslimen”. Das jordanische Außenministerium bezeichnete den Besuch als “provokativ und inakzeptabel”. Das Büro von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu erklärte, der Status quo des Tempelbergs habe sich nicht geändert.

Die UN-Beobachtermission im Libanon hat Israel und die Hisbollah zur Einhaltung der Waffenruhe aufgefordert. Alle Handlungen, die die fragile Waffenruhe gefährdeten, müssten sofort eingestellt werden, erklärte die Friedensmission der Vereinten Nationen auf ihrem Telegram-Kanal. Die Beobachter äußerten Besorgnis über die anhaltende Zerstörung von Wohngebieten, landwirtschaftlichen Nutzungsflächen und Straßennetzen im Südlibanon durch das israelische Militär.

Die UN-Resolution 1701 müsse vollständig umgesetzt werden, hieß es weiter. Unifil unterstütze das libanesische Militär bei der Umsetzung. Die israelischen Streitkräfte müssten zeitnah aus dem Südlibanon abziehen, wie es in der Vereinbarung zur Waffenruhe vorgesehen ist. Südlich des Litani-Flusses im Libanon dürften keine bewaffneten Gruppen außer der libanesischen Armee operieren, betonte Unifil erneut.

Israels rechtsextremer Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hat erneut mit einem Gebet auf dem Tempelberg in Jerusalem provoziert. “Ich bin auf unser Heiligtum gegangen, um dort für unsere Soldaten zu beten, für die rasche Rückführung aller Geiseln und den totalen Sieg mit Gottes Hilfe”, schrieb Ben-Gvir in einem Post auf der Plattform X. 

Der Tempelberg (Al-Haram al-Scharif) mit dem Felsendom und der Al-Aksa-Moschee ist die drittheiligste Stätte im Islam. Sie ist aber auch Juden heilig, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen. Der Tempelberg in der Jerusalemer Altstadt steht unter muslimischer Verwaltung, während Israel für die Sicherheit zuständig ist.

Laut einer Vereinbarung mit den muslimischen Behörden dürfen Juden die Anlage besuchen, dort aber nicht beten. Dagegen gibt es jedoch immer wieder Verstöße. Wie nach früheren Provokationen Ben-Gvirs teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit, der Status quo auf dem Tempelberg habe sich nicht verändert. Die Regelverstöße des Polizeiministers haben jedoch nie Konsequenzen.

Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind fünf Journalisten ums Leben gekommen. Dies teilt die von der Hamas geführte Gesundheitsbehörde in Gaza mit. Die Journalisten arbeiteten den Angaben zufolge für den Fernsehsender Al-Kuds Al-Jaum. Lokalen Berichten zufolge war das Fahrzeug als Pressefahrzeug gekennzeichnet, mit dem sie aus dem Krankenhaus und dem Lager Nuseirat berichteten.

Bei einem weiteren Luftangriff auf ein Wohnhaus im Stadtteil Zeitoun in Gaza-Stadt sind nach Angaben von Rettungskräften fünf Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere seien bei dem Angriff verletzt worden, teilte medizinisches Personal mit. Die israelischen Streitkräfte äußerten sich bislang nicht zu dem Vorfall. Unabhängig sind die Angaben kaum zu überprüfen.

Konfliktparteien als Quelle

Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.

Israels Militär hat nach eigenen Angaben erneut Terroristen der islamistischen Hamas im Norden des umkämpften Gazastreifens angegriffen. Die Hamas-Kämpfer hätten im Raum der Stadt Gaza im Norden des abgeriegelten Küstengebiets einen unmittelbar bevorstehenden Drohnenangriff gegen die israelischen Truppen geplant, hieß es.

Vor dem “präzisen Angriff” der israelischen Luftwaffe und Artillerie seien zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern. Angaben zu möglichen Opfern machte die Armee nicht.

Dunkle Flächen: besiedelte Gebiete, Schraffur: militärische Aktivitäten Israels

Bei einem Angriff in der syrischen Küstenstadt sind Tartus 14 Sicherheitskräfte getötet und zehn verletzt worden. Auch drei bewaffnete Angreifer sollen getötet worden sein. Das meldete die staatliche Nachrichtenagentur unter Berufung auf den neuen syrischen Innenminister.

Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte, wurden die Polizisten in der Ortschaft Chirbet al-Maasa getötet, nachdem sie zuvor versucht hatten, einen Offizier des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad festzunehmen. Der Offizier soll den Angaben zufolge zu den Verantwortlichen für die Verbrechen im berüchtigten Saidnaja-Gefängnis gehörden. Er habe “Todesurteile und willkürliche Urteile gegen Tausende von Gefangenen verhängt”, hieß es weiter. 

In vielen Hochburgen der alawitischen Minderheit – zu der auch Ex-Diktator Assad zählt – kommt es zu wütenden Protesten. Hintergrund ist ein Video, das angeblich die Schändung eines alawitischen Heiligtums in Aleppo zeigt.

In Homs und anderen syrischen Städten hat ein Onlinevideo von der Zerstörung eines alawitischen Schreins Proteste ausgelöst. Die indirekten Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas kommen nicht voran.