Vor der Silvesternacht in Berlin hat die Polizei vereinzelt Menschen festgehalten und ihre Personalien aufgenommen. Ein Polizeisprecher sagte am Abend, dabei sei es vor allem um Verstöße gegen die Sprengstoffverordnung gegangen, etwa wegen illegaler Böller.

Zunächst war demnach keine Schwerpunktbildung in der Stadt zu erkennen, Einsatzkräfte sprechen den Angaben zufolge etwa Jugendgruppen an, die stärker böllern. Innerhalb der eingerichteten Verbotszonen für Böller und anderes Feuerwerk sei es ruhig.

Im Stadtteil Schöneberg nahmen Beamte einen 24-Jährigen fest, der illegale Pyrotechnik zünden wollte, wie die Polizei bei der Plattform X schrieb. In Berlin-Wedding habe ein 13-Jähriger Einsatzkräfte mit einer Rakete beschossen, hieß es dort. Er sei mit einem Begleiter geflohen, die beiden seien in Gewahrsam genommen und von ihren Eltern abgeholt worden.

Schwerste Verletzungen in Berlin und Frankfurt, ein Toter in NRW

Das Unfallkrankenhaus Berlin meldete bei X gegen 22 Uhr bereits fünf Verletzte durch Böller, darunter zwei Schwerstverletzte durch selbstgebastelte Sprengkörper.

Gegen 1 Uhr teilte das Krankenhaus mit, dass bereits acht Menschen  in Berlin in der Silvesternacht infolge von Böllern Finger oder Teile ihrer Hand verloren. Häufig führt das Zünden illegalen Feuerwerks zu schwersten Verletzungen. Das Krankenhaus hat in der Silvesternacht nach eigenen Angaben die Operationskapazitäten deutlich verstärkt, zehn OP-Säle stehen bereit, und alle Handchirurgen sind im Dienst.

Auch in Frankfurt am Main gab es bereits um Mitternacht mehrere Verletzte durch Feuerwerkskörper. Es gebe dazu mehrere Mitteilungen, schrieb die Polizei um Mitternacht auf der Plattform X.

In Nordrhein-Westfalen, südwestlich von Paderborn, starb ein 24-Jähriger nach Polizeiangaben beim Hantieren mit einem Feuerwerkskörper. Eine Polizeisprecherin sagte, es werde auch geprüft, ob es sich bei dem Feuerwerkskörper um illegale Pyrotechnik gehandelt habe.

Polizei und Rettungskräfte stellen sich auf Großeinsatz ein

Nach Ausschreitungen und Angriffen auf Rettungskräfte in Silvesternächten der vergangenen Jahre richten sich Polizei und Rettunsgkräfte für die Nacht  auf einen Großeinsatz ein. So werden in Berlin in der Silvesternacht
rund 3.000 Polizistinnen und Polizisten zusätzlich im Einsatz sein,
auch mit Verstärkung der Bundespolizei. Feuerwehr und
Hilfsorganisationen wollen mit mehr als 1.500 Kräften im Einsatz sein.

Bei der traditionellen Silvesterparty am Brandenburger Tor feierten Zehntausende mit einem Höhenfeuerwerk gemeinsam ins neue Jahr. Auf die Party durfte kein Feuerwerk mitgenommen werden; auch
Messer und Waffen waren verboten. Zudem richtete die Polizei für das
Umfeld der Partymeile eine Waffen- und Messerverbotszone ein. Diese erstreckt
sich unter anderem auch auf Bereiche des Regierungsviertels. 

Wegen Übergriffen auf Einsatzkräfte in den vergangenen Jahren plant die
Hamburger Polizei verstärkte Präsenz unter anderem im
Bahnhofs- und Innenstadtbereich. Auch in anderen Städten wie Stuttgart oder München gelten vor allem in
Innenstadtbereichen Verbotszonen für privates Feuerwerk und Waffen, die
die Polizei mit verstärkten Kontrollen durchsetzen will.  Im
bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen sind mehr als 7.300 Beamte im
Einsatz.