Die Kernfusion löst bald unser Energieproblem, klimaneutral und günstig: Damit werben FDP und Union im Wahlkampf. Ein Expertenbericht ordnet die Technik realistisch ein.
9. Januar 2025, 11:59 Uhr
Blick in den Forschungsreaktor der National Ignition Facility im kalifornischen Livermore: 2022 wurde hier nach einem geglückten Experiment auch ein neuer Kernfusionshype geboren.
© Philip Saltonstall/Lawrence Livermore National Laboratory/Handout/Reuters
Manche Utopien klingen zu schön, um sie nicht immer wieder als die eine große Lösung zu bewerben. Und geht es nach den Wahlprogrammen der FDP und der Union, dann ist die Lösung für den immer weiterwachsenden Energiebedarf natürlich die Kernfusion, auf jeden Fall direkt aus Deutschland. Klimaneutral, hocheffizient, und die hässlichen Windräder, so sagte es Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU), könne man dann ja auch endlich wieder abbauen. Gut möglich, dass er seine Euphorie weiter durch den Wahlkampf trägt. Nur machen Experten nun erneut eines ganz klar: Der Traum von der Kernfusion liegt nicht nur in weiter Ferne, er könnte in Deutschlands Energiezukunft nicht mal einen sinnvollen Platz finden.