Der renommierte Klimaexperte Hans Joachim Schellnhuber spricht über seine Erwartungen an eine blau-türkise Klimapolitik, warum er Windkraftgegner versteht und was ihm wirklich Angst macht.
Kärnten hat über ein Verbot von Windrädern abgestimmt. Dem renommierten Klimaforscher Hans Joachim Schellnhuber zufolge gibt es ohnehin bessere Alternativen. Picturedesk/Photofex
Die Presse: Was bereitet Ihnen eigentlich mehr Kopfzerbrechen, ein US-Präsident Trump oder ein Bundeskanzler Kickl?
Hans Joachim Schellnhuber: Man muss sich natürlich fragen, wer hat das größere politische Gewicht? Das sind die USA. Donald Trumps Entscheidungen haben einen großen Einfluss auf die ganze Welt. Österreich ist zwar ein kleines Land, aber seine Soft Power darf man nicht unterschätzen.
Bei der Balance in der EU spielt es eine wichtige Rolle, zudem ist Österreich auch ein Land, das besonders vom Klimawandel betroffen ist. Wenn es sich nun verweigert, seinen Teil zum globalen Gemeinschaftsprojekt Klimaschutz beizutragen, hat das eine Signalwirkung. Im Übrigen glaube ich, dass die Klimapolitik der Dreierkoalition auch nicht viel anders ausgesehen hätte, als die, die wir jetzt zu erwarten haben.
Was haben wir zu erwarten?