Die Austropop-Legende Rainhard Fendrich wird 70. Im Gespräch erzählt er von seinem autoritären Vater, der Sorge vor einem Kanzler Herbert Kickl – und davon, warum er “I am from Austria” jetzt erst recht singt.
Rainhard Fendrichs neues Album “Wimpernschlag” ist so politisch wie noch nie: Er singt über das Klima, Wladimir Putin und Populisten.
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DIE ZEIT: Herr Fendrich, es gibt einiges zu feiern: Sie werden Ende Februar 70, stehen seit 45 Jahren auf der Bühne und haben ein neues Album herausgebracht. Das heißt Wimpernschlag, und Sie singen unter anderem darüber, wie schnell Ihr bisheriges Leben vergangen sei – eben wie ein Wimpernschlag. Macht Ihnen das Angst?
Rainhard Fendrich: Vor Selbstverständlichkeiten muss man keine Angst haben, das Altern lässt sich nicht verhindern. Natürlich spürt man die Vergänglichkeit und erkennt, dass die Zukunft kürzer ist als die Vergangenheit. Ich habe mein ganzes Leben lang gearbeitet, habe Fernsehen und Film ausprobiert und bin immer zur Musik zurückgekehrt. Man schiebt die Jahre so vor sich her und auf einmal steht der Siebziger da. Aber solange ich etwas sagen möchte und ein Publikum habe, das mir zuhört, werde ich weitermachen.