19.14 Uhr: Zahl der Todesopfer im Libanon auf 22 gestiegen

Israelische Soldaten sollen am Sonntag im Süden des Libanon das Feuer auf Demonstranten eröffnet haben, die einen Abzug des israelischen Militärs gemäß der zwischen Israel und der Schiitenmiliz Hisbollah vereinbarten Waffenruhe forderten. Mindestens 22 Menschen seien getötet und mehr als 120 weitere verletzt worden, teilte das libanesische Gesundheitsministerium mit. Unter den Toten seien auch sechs Frauen und ein Soldat der libanesischen Armee. Verletzte wurden aus fast 20 Dörfern im Grenzgebiet gemeldet.

Demonstranten, von denen einige Flaggen der Hisbollah schwenkten, versuchten mehrere Dörfer zu erreichen, um gegen das Versäumnis Israels zu protestieren, innerhalb einer Frist von 60 Tagen aus dem südlichen Libanon abzuziehen.

18.21 Uhr: Palästinenser – Gespräche über Freilassung weiterer Gaza-Geisel

Im Fall einer israelischen Gaza-Geisel, die auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, laufen nach Angaben der Terrororganisation Palästinensischer Islamischer Dschihad (PIJ) Gespräche über ihre baldige Freilassung. Die Frau sei am Leben und über die Bedingungen ihrer Freilassung werde mit Hilfe von Vermittlern mit Israel verhandelt, sagte der stellvertretende PIJ-Generalsekretär, Mohammed Hindi, der Deutschen Presse-Agentur. Einen genauen Tag nannte er nicht.

Israel bestätigte, dass Gespräche geführt würden, berichtete die Zeitung “Times of Israel”. Die Frau war bei dem Überfall extremistischer Palästinenser auf Israel am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen verschleppt worden und befindet sich den Informationen zufolge in der Gewalt des PIJ.

17.50 Uhr: Palästinenserkreise – Geisel Arbel Yehud kommt vor nächstem Austausch frei

Die von Israel geforderte Freilassung der Geisel Arbel Yehud soll nach Angaben aus Palästinenserkreisen noch vor dem nächsten Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge erfolgen. Ein Vertreter der mit der radikalislamischen Hamas verbündeten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad sagte AFP am Sonntag, Yehud werde “vor dem nächsten Austausch freikommen”. Eine andere palästinensische Quelle sagte, Yehud komme “wahrscheinlich bis Freitag” frei. 

Den Angaben zufolge soll sie im Austausch für 30 palästinensische Gefangene freigelassen werden. Medienberichten zufolge hat Arbel Yehud einen familiären Bezug zu Deutschland. 

16.54 Uhr: Jordanien lehnt Trump-Vorschlag zur Umsiedlung ab

Der Vorschlag von US-Präsident Donald Trump zur Umsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen stößt auch in Jordanien auf Ablehnung. Der jordanische Außenminister Ajman Safadi erklärte, sein Land lehne jegliche Vertreibung von Palästinensern “fest und unerschütterlich” ab.

15.52 Uhr: UNRWA berichtet von Räumungsbefehl in Jerusalem

Das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge ist nach eigenen Angaben von den israelischen Behörden angewiesen worden, sein Hauptquartier in Jerusalem zu räumen. Die Mitarbeiter müssten das Gelände bis Donnerstag verlassen haben, erklärte das UNRWA.

In einer Mitteilung erklärte das UNRWA am Sonntag, die Räumungsanordnung widerspreche den völkerrechtlichen Verpflichtungen von UN-Mitgliedsstaaten, darunter auch Israel. Räumlichkeiten der Vereinten Nationen seien unverletzlich und genössen gemäß der UN-Charta Privilegien und Immunitäten. Das UNRWA hatte im vergangenen Mai sein Hauptquartier in Ostjerusalem geschlossen, nachdem israelische Demonstranten dort Feuer gelegt hatten.

15.01 Uhr: Klinik – Drei ehemalige Geiseln aus Krankenhaus entlassen

Drei am vergangenen Sonntag von der Hamas freigelassene Geiseln sind Klinikangaben zufolge aus dem Krankenhaus entlassen worden. Romi Gonen (24), Emily Demari (28) und Doron Steinbrecher (31), würden bei Bedarf aber weiter in der Klinik behandelt, hieß es.

Wo die Frauen nach ihrer Woche Krankenhausaufenthalt nun unterkommen, ob etwa bei Angehörigen, dazu gab es zunächst keine Informationen. Experten gehen von einem langwierigen Rehabilitationsprozess aller freikommenden Geiseln aus.

14.44 Uhr: Beirut – Zahl der Todesopfer steigt auf 15

Im Süden des Libanon halten die Spannungen trotz des von den USA vermittelten Waffenstillstands mit Israel an. 15 Menschen seien am Sonntag durch israelische Streitkräfte ums Leben gekommen, wie das Gesundheitsministerium in Beirut mitteilte. 83 weitere Personen seien verletzt worden. Den Angaben nach versuchten die Bewohner, in die weiterhin israelisch besetzten Gebiete zurückzukehren. Soldaten hätten das Feuer eröffnet.

Ein Sprecher des israelischen Militärs wandte sich in einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst X an die Bevölkerung des Südlibanons. Er beschuldigte die radikal-islamische Hisbollah, “die Situation anzuheizen”. Die israelische Armee werde den Einwohnern “in naher Zukunft” mitteilen, an welche Orte sie zurückkehren könnten.

Das israelische Militär erklärte, dass seine im Südlibanon operierenden Truppen in mehreren Gebieten Warnschüsse abgegeben hätten. Demnach hätten sich Verdächtige auf die Soldaten zubewegt, die ihrerseits Gefahr abwenden wollten. Eine Reihe von Verdächtigen, “die eine unmittelbare Bedrohung darstellten”, sei festgenommen worden.

14.00 Uhr: Palästinenser – Zweijähriges Mädchen wohl von Soldaten Israels erschossen

Palästinenservertreter haben israelischen Soldaten vorgeworfen, im besetzten Westjordanland ein zweijähriges Mädchen erschossen zu haben. Das palästinensische Gesundheitsministerium teilte mit, das Kind habe am Samstag in der Stadt Dschenin im nördlichen Westjordanland einen Kopfschuss erlitten.

Das israelische Militär erklärte, es prüfe den Vorfall. Die Streitkräfte hätten auf Extremisten gefeuert, die sich hinter einem Gebäude verschanzt hätten. Man wisse von Berichten, dass eine unbeteiligte Zivilperson zu Schaden gekommen sei.

13.47 Uhr: Libanon – Elf Menschen bei israelischem Beschuss getötet

Die israelische Armee hat nach Angaben aus Beirut durch den Beschuss von Libanesen, die in den Süden des Landes zurückkehren wollten, elf Menschen getötet und 83 weitere verletzt. Unter den Todesopfern vom Sonntag seien zwei Frauen sowie ein Soldat der libanesischen Armee, erklärte das libanesische Gesundheitsministerium in einer aktualisierten Bilanz. Zuvor hatte das Ministerium von drei Toten in den Ortschaften Hula und Kfar Kila gesprochen. 

13.11 Uhr: Hamas wirft Israel Verstoß gegen Gaza-Waffenruhe vor

Angesichts der verhinderten Rückkehr tausender Palästinenser in ihre Heimatorte im Norden des Gazastreifens macht die Hamas Israel für die Verzögerung bei der Umsetzung des Gaza-Abkommens vor. “Die Besatzung blockiert unter dem Vorwand”, dass die israelische Geisel Arbel Yehud am Samstag nicht freigelassen worden war, hieß es weiter. Dabei habe die Hamas “die Vermittler informiert, dass sie am Leben ist”, und alle “notwendigen Garantien für ihre Freilassung” abgegeben.

Am Samstag hatte die Hamas vier israelische Frauen freigelassen, im Gegenzug kamen 200 palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen frei. Die jungen Soldatinnen waren bei dem Großangriff der Hamas und mit ihr verbündeter Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt worden, als sie gerade ihren Wehrdienst leisteten. Nach israelischer Darstellung hätte am Samstag aber die israelische Zivilistin Yehud, die nach Medienberichten einen familiären Bezug zu Deutschland hat, aus der Geiselhaft freikommen müssen. Weil dies nicht geschah, warfen am Samstag der israelische Armeesprecher Daniel Hagari und am Sonntag auch das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu der Hamas einen Verstoß gegen die Waffenruhe-Vereinbarung vor.

12.09 Uhr: Hamas reagiert skeptisch auf Trump-Vorschlag zu Umsiedlung

Die Hamas lehnt eine Umsiedlungsaktion hingegen entschieden ab. “Wie es im Laufe der Jahrzehnte jeden Plan für Vertreibung und alternative Heimatländer zunichte gemacht hat, wird unser Volk auch solche Vorhaben zunichte machen”, sagte das Hamas-Politbüro-Mitglied Bassem Naim der Nachrichtenagentur AFP.

Die mit der Hamas verbündete Miliz Islamischer Dschihad nannte Trumps Vorstoß “erbärmlich”. Er fördere “Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit”, “indem unser Volk gezwungen wird, sein Land zu verlassen”.

Die 2,4 Millionen Einwohner des Gazastreifens sind zumeist palästinensische Flüchtlinge oder deren Nachfahren. Ihre Umsiedlung aus dem Gazastreifen in andere Länder würde bei den Palästinensern düstere Erinnerungen an ein Ereignis wecken, das in der arabischen Welt als “Nakba”, also “Katastrophe”, bekannt ist: Die Massenvertreibung von Palästinensern im Zuge von Israels Staatsgründung 1948.

10.34 Uhr: Offenbar fünf Verletzte durch israelische Schüsse in Gaza

Im Gazastreifen sind palästinensischen Angaben zufolge Menschen durch israelische Schüsse verletzt worden. Israelische Medien berichteten, Palästinenser hätten versucht, den Netzarim-Korridor, der den Gazastreifen in zwei Hälften teilt, zu durchqueren. Israels Armee erlaubt dies derzeit noch nicht. 

Insgesamt seien fünf Personen verletzt worden, als das israelische Militär das Feuer auf eine Menschenmenge eröffnet habe, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Augenzeugen sagten der Deutschen Presse-Agentur, die Menschen hätten sich der Armee nicht genähert. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Israels Militär sagte auf Anfrage, man gehe den Berichten nach.

10.05 Uhr: Israelischer Minister Smotrich findet Gaza-Räumung “großartige Idee” von Trump

Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich hat den Vorschlag von US-Präsident Donald Trump für eine vollständige Umsiedlung der Palästinenser im Gazastreifen begrüßt. “Die Idee, für sie andere Orte zu finden, in denen sie ein besseres Leben beginnen können, ist eine großartige Idee”, erklärte Smotrich am Sonntag mit Blick auf die Bewohner des Gazastreifens. 

09.50 Uhr: Israel wirf Hamas Verstöße gegen Waffenruhe-Deal vor

Israel beschuldigt die Hamas, gegen das seit gut einer Woche gültige Waffenruhe-Abkommen zu verstoßen. “Arbel Yehud, eine zivile Geisel, deren Freilassung für Samstag geplant war, wurde nicht freigelassen, und die detaillierte Liste mit dem Status aller Geiseln wurde nicht vorgelegt”, erklärte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu. 

09.06 Uhr: Ministerium bestätigt Toten und Verletzte im Südlibanon

Nach Ablauf einer entscheidenden Frist im Waffenruhe-Abkommen zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon sind durch israelischen Beschuss im Südlibanon nach libanesischen Angaben mindestens ein Mensch getötet und 17 weitere verletzt worden. Das Gesundheitsministerium in Beirut erklärte, israelische Soldaten seien gewaltsam gegen zurückkehrende Bewohner mehrerer Dörfer vorgegangen. Dabei habe es in Hula einen Toten und neun Verletzte und in Kfarkela acht Verletzte gegeben. 

07.51 Uhr: Offenbar Verletzte durch israelischen Beschuss im Libanon

Im Südlibanon sind Medienberichten zufolge drei Menschen durch israelischen Beschuss verletzt worden. Zu dem Vorfall sei es bei dem Versuch von Bewohnern gekommen, in das Dorf Kfar Kila zurückzukehren, melden libanesische Rundfunkanstalten.

Eigentlich hätten die israelischen Streitkräfte im Rahmen einer mit der radikal-islamischen Hisbollah getroffenen Waffenruhe-Vereinbarung am Sonntag aus dem Gebiet abziehen sollen. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte jedoch am Freitag erklärt, die Frist werde nicht eingehalten, weil das Abkommen von libanesischer Seite nicht vollständig umgesetzt worden sei. Das israelische Militär ordnete an, dass Tausende vertriebene Libanesen bis auf weiteres nicht in die Dörfer nahe der Grenze zurückkehren sollten.

06.10 Uhr: Trump gibt schwere Bomben für Israel frei

US-Präsident Donald Trump hat die Freigabe der von Israel bestellten 2.000-Pfund-Bomben bestätigt. “Wir haben die Lieferung freigegeben. Wir haben sie heute freigegeben. Und sie (Israel) werden sie bekommen. Sie haben für sie bezahlt und sie warten schon lange auf sie. Sie waren im Lager”, sagte Trump vor Reportern an Bord der Air Force One. Trumps Vorgänger Joe Biden hatte die Lieferung dieser Bomben vorläufig gestoppt, weil er sich Sorgen über die Auswirkungen machte, die sie während des Krieges im Gazastreifen auf die Zivilbevölkerung haben könnten. Auf die Frage, warum er die Bomben jetzt freigegeben hat, antwortete Trump: “Weil sie sie gekauft haben.”

06.05 Uhr: Sorge um Waffenruhe in Nahost

Die Waffenruhen im Gazastreifen und im Libanon wackeln. Während Israel der Hamas in Gaza nach der Freilassung von vier israelischen Soldatinnen einen Verstoß gegen die Vereinbarungen vorwarf, weil eigentlich zuerst Zivilistinnen hätten freikommen sollen, belässt Israel im Libanon auch nach dem heutigen Ablauf einer 60-Tage-Frist Truppen. Die libanesische Armee rücke nicht schnell genug nach.

06.00 Uhr: Trump will Palästinenser umsiedeln

US-Präsident Donald Trump hat vorgeschlagen, den Gazastreifen “zu räumen” und die palästinensischen Einwohner nach Ägypten und Jordanien umzusiedeln, um Frieden im Nahen Osten zu schaffen. Er wolle, dass Ägypten und Jordanien Menschen aufnähmen, sagte Trump an Bord der Regierungsmaschine Air Force One laut mitreisenden Journalisten. Man spreche von anderthalb Millionen Menschen,”und wir säubern das Gebiet einfach gründlich”, sagte Trump.

Der US-Präsident bezeichnete das kriegsverwüstete Palästinensergebiet als “Abrissgebiet” und erklärte, die Aktion könne “vorübergehend oder langfristig” sein. Trump erklärte weiter, er habe mit dem jordanischen König Abdullah II. über den Vorschlag gesprochen und werde voraussichtlich am Sonntag mit dem ägyptischen Staatschef sprechen.