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Nahezu 200 Personen berichten von einem Erdbeben in Sachsen. Laut Landesumweltamt eines der stärksten in den vergangenen Jahrzehnten.
Dresden – Um 9.12 Uhr bebte am Samstagmorgen (1. Februar) die Erde zwischen Dresden und Pirna nahe der Elbe. Zahlreiche Menschen meldeten spürbare Erschütterungen und wenige Stunden später ist klar: Ja, es war ein Erdbeben mitten in Deutschland.
Ungewöhnlich starkes Erdbeben in Deutschland: Magnitude von 2,6 in Sachsen gemessen
Mit einer Magnitude von 2,6 war das Erdbeben in einem Umkreis von 40 bis 60 Kilometern spürbar, schreibt das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG). In der Regel verursachen Beben dieser Stärke keine Schäden, auch jetzt wurden keine gemeldet. Vergleichbar ist der Vorfall mit einem Erdbeben, das vergangenes Jahr die Region von Bodensee bis zum Schwarzwald erschüttert hat.
Trotzdem waren die Erschütterungen ungewöhnlich stark. „Das aktuelle Ereignis mit einer Magnitude 2,6 gehört zu den größeren der letzten Jahrzehnte“, erklärt das Landesumweltamt. „Durch die Lage im Ballungsgebiet zwischen Pirna und Dresden und der für Beobachtungen günstigen Uhrzeit wurde das Beben durch sehr viele Menschen deutlich wahrgenommen.“

Zwischen Pirna (im Bild) und Dresden bebte am Samstagmorgen (1. Februar) die Erde. © Zoonar/Imago/VolcanodiscoveryBerichte über Erdbeben nahe Dresden: „Dumpfes Grollen, als ob ein Gewitter wäre oder das Haus einstürze würde“
Besorgte Bürgerinnen und Bürger hätten dem seismologischen Dienst von „einem lauten Knall und wackelnden Häusern“ berichtet, heißt es weiter.
Das Fachportal erdbebennews.de errechnete sogar eine Maximalintensität von 3,2. Demnach dürften bis zu 304.000 Menschen die Erschütterungen gespürt haben. Die eingegangenen Zeugenmeldungen, die das Portal zitiert, machen klar, wie deutlich:
Starkes Beben, laut, klang wie ein Donner und grollen, Vibrieren, ich stand und hab es sehr deutlich gespürt.Ein dumpfes Grollen, als ob ein Gewitter wäre oder das Haus einstürze würde. Mein Empfänger/Sender von der Wetterstation ist vom Fensterbrett runtergefallen.5-10 Sekunden, Haus hat vibriert, Geräusche wie eine Lawine.Erst vibrieren, dann ein tiefes Grollen und spürbares Wackeln des Hauses.Dumpfer Knall (wie Explosion), danach vibrierte es, sogar die Gläser im Schrank haben geklirrt! Hund sprang auf und rannte ängstlich weg.Erdbeben in Sachsen: Epizentrum lag südwestlich von Dresden
Auch bei Volcanodiscovery gingen etliche Meldungen ein, laut Bericht insgesamt 186 (Stand: 1. Februar, 14.09 Uhr). Das Epizentrum befand sich demnach südwestlich von Dresden, rund 18 Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt. Etwas stärker können Erdbeben im Alpenraum ausfallen. Nahe der deutsch-schweizerischen Grenze bebte die Erde vergangenen Juni mit einer Magnitude von 4,2. (moe)