Stand: 06.02.2025 23:10 Uhr

Dennis Schröders Reise durch Nordamerika nimmt immer groteskere Züge an, die Golden State Warriors waren nur eine Durchgangsstation für den Kapitän der deutschen Basketball-Weltmeister. Nach nur sechs Wochen in San Francisco wurde der NBA-Spielmacher erst an Utah Jazz weitergereicht, nur um kurz darauf an die Detroit Pistons abgegeben zu werden. Das meldete ESPN am Donnerstagabend.

Der völlig überraschende Abgang von Luka Doncic zu den LA Lakers ist weiter das große NBA-Thema. Auch Dennis Schröder hatte am Mittwoch Stellung bezogen, mit deutlichen Worten, wie man es von ihm gewohnt ist: Schröder sprach beim Sender “NBC” von “moderner Sklaverei” und bezog sich darauf, dass in der NBA Spieler ohne deren Mitsprache von einer Franchise zur anderen geschoben werden. “Natürlich verdienen wir eine Menge Geld und können unsere Familien ernähren, aber wenn sie sagen: ‘Du kommst morgen nicht zur Arbeit, du gehst woanders hin’, dann können sie das entscheiden. Daran müssen sie ein bisschen was ändern.”

Spieler als Verhandlungsmasse

Gut möglich, dass Schröder dabei auch an eine eigene Situation dachte. Schon in den Tagen vor der Trade Deadline hatte es Spekulationen gegeben, dass Schröder die Golden State Warriors nach gerade einmal sechs Wochen schon wieder verlassen könnte. Die Warriors wollten dem Vernehmen nach ihrem Spielmacher Steph Curry einen zweiten Topstar an die Seite stellen.

Ein zuverlässiger NBA-Veteran wie Schröder, der sich schon an vielen NBA-Standorten bewährt hat, ist einer der typischen Kandidaten, die man bei den Verhandlungen zu einem hochkarätigen Trade-Deal mit ins Rennen schickt.

Monster-Deal mit Jimmy Butler – auch Dennis Schröder beteiligt

Wunschkandidat bei den Warriors soll Kevin Durant gewesen sein, der mit Golden State an der Seite von Curry auch den Titel geholt hatte. Doch nachdem eine Durant-Rückkehr offenbar vom Tisch war, schnappten die Warriors nun bei Jimmy Butler zu. Der in Miami aufs Abtellgleis geratene sechsmalige Allstar verstärkt ab sofort die Warriors. Im Gegenzug wurden Andrew Wiggins und Kyle Anderson nach Florida geschickt.

Miami Heat-Forward Jimmy Butler (l.)

Doch mit den Utah Jazz war noch ein weiteres Team an dem Tauschgeschäft beteiligt: Die Jazz schickten ihren Routinier P.J. Tucker nach Miami, quasi als weitere Zugabe im Deal um Jimmy Butler. Im Gegenzug bekamen sie Dennis Schröder. Das zweitschlechteste Team der Liga behielt ihn aber nur wenige Stunden und reichte Schröder dann an die Pistons weiter. In Detroit, Siebter der Eastern Conference, hat er zumindest noch Chancen auf die Play-offs.

Unstete NBA-Karriere mit neun Stationen

Für Schröder wird es die neunte Station in der NBA, an der er wirklich spielt – Utah also nicht mitgezählt. Der 31-Jährige war zuvor bereits in Atlanta, Oklahoma, zweimal bei den Los Angeles Lakers, in Boston, Houston, Toronto und in New York bei den Brooklyn Nets. Von dort aus ging es erst im Dezember an die Westküste zu den Warriors. Innerhalb eines Jahres läuft Schröder nun bereits für die dritte Franchise auf.  

Theis nach Oklahoma

Auch Schröders alter Kumpel Daniel Theis wechselte erneut den Klub, der Nationalspieler wurde zum Titelkandidaten Oklahoma City Thunder transferiert, ein deutliches Upgrade für Theis.

Die Thunder setzten beim 140:109-Sieg gegen die Phoenix Suns das nächste Statement: MVP-Kandidat Shai Gilgeous-Alexander erzielte 50 Punkte für OKC, das zur Halbzeit noch zurücklag. Isaiah Hartenstein kam auf 9 Punkte und 4 Rebounds. Mit einer Bilanz von 40 Siegen und 9 Niederlagen haben die Thunder weiter die beste Bilanz aller Teams in der NBA.

Franz Wagner bringt Orlando wieder auf Kurs

Die Orlando Magic konnten ihre Niederlagenserie beenden, dank eines bärenstarken Franz Wagner. Das Team aus Florida setzte sich mit 130:111 bei den Sacramento Kings durch und gewann damit nach zuvor vier Pleiten in Folge erstmals wieder ein Spiel. Mit 31 Punkten avancierte Wagner zum besten Werfer auf dem Court, zudem steuerte er fünf Rebounds und drei Assists bei. Treffsicher präsentierte sich auch Rookie Tristan da Silva, der auf elf Punkte kam. Orlando hatte zuvor neun von zehn Partien verloren. In der Eastern Conference liegen die Magic im Mittelfeld.