Auch schon Fernweh? Das „UN World Tourism Barometer“ hat ausgewertet, welche europäischen Länder im vergangenen Jahr wieder viele Besucher begrüßen durften. Der Gewinner war vor einigen Jahren noch ein Geheimtipp.
Der Tourismus ist zurück!“, verkündet die Weltorganisation für Tourismus („UN Tourism“) freudig auf X – und spielt damit darauf an, dass die internationalen Touristenzahlen 2024 wieder das Niveau von 2019 erreicht haben. Die Covid-19-Pandemie, die in den vergangenen Jahren für einen starken Rückgang der Touristenzahlen gesorgt hatte, scheint somit kaum noch Einfluss auf das Reisen zu haben.
Laut Zahlen des „World Tourism Barometer“ reisten im vergangenen Jahr ganze 1,4 Milliarden Touristen ins Ausland, das entspricht 99 Prozent der Urlauber, die 2019 eine Auslandsreise antraten. Zum Vergleich: 2020 waren es nur 28 Prozent im Vergleich zu 2019, 2021 31 Prozent, immerhin 67 Prozent im Jahr 2022 und 2023 lag der Wert schon 89 Prozent.
Schaut man nur nach Europa, so verzeichnete unser Kontinent sogar „ein Prozent mehr internationale Ankünfte als 2019.“ Einige Länder erfuhren dabei in den letzten zwölf Monaten einen besonders starken Zuwachs an Touristen.
Welche europäischen Länder 2024 zu den Touristen-Hotspots zählten, beantworten wir dir nach dieser Frage:
Spanien und Frankreich stehen seit Langem hoch im Kurs, wenn es um die besten Reiseländer in Europa geht. Doch laut der nun veröffentlichten Daten, die bis Oktober 2024 erfasst wurden, holen andere Länder stark auf und können im Vergleich zu Januar bis Oktober 2019 ein starkes Touristenwachstum verbuchen.
Dabei sticht vor allem Albanien heraus, wo ein Anstieg der Touristenankünfte um ganze 80 Prozent verzeichnet werden konnte. Worin dieser enorme Zuwachs begründet liegt, wurde nicht untersucht. Doch Albanien gilt wegen seiner weißen Strände, paradiesischen Inseln und der günstigen Preise als Travel-Geheimtipp in den sozialen Medien.
Das Fürstentum Andorra belegt den zweiten Platz beim Blick auf die zehn europäischen Länder mit dem größten Zuwachs an Touristen. Hier zeigt sich ein Touristenanstieg um 35 Prozent. Platz 3 bilden Malta und Serbien. Sowohl der Insel- als auch der Balkanstaat verzeichneten im Vergleich zu 2019 ein Wachstum um 29 Prozent.
Auch diese Länder haben im Vergleich zur vorherigen Erhebung im Jahr 2019 einen Anstieg der Besucherzahlen verzeichnen können:
Platz 5: Luxemburg (um 24 Prozent)Platz 6: Liechtenstein (um 20 Prozent)Platz 7: Portugal (um 18 Prozent)Platz 8: Dänemark (um 17 Prozent)Platz 9: Bosnien-Herzegowina (um 15 Prozent)Platz 10: Türkei (um 14 Prozent)Deutschland verzeichnet Übernachtungsrekord
Auch wenn es Deutschland nicht in dieses Ranking geschafft hat, so gibt es auch hierzulande (bei im Vergleich wesentlich höheren Übernachtungszahlen) einen Touristenzuwachs. Laut Statistischem Bundesamt verbuchten „die Beherbergungsbetriebe in Deutschland 465,3 Millionen Übernachtungen in- und ausländischer Gäste“ – allein bis Ende November 2024.
2019 waren es in den ersten elf Monaten 464,7 Millionen Übernachtungen, was zu dieser Zeit schon einen Rekord darstellte. Somit ist die Touristenanzahl – zumindest bei Betrachtung der gebuchten Übernachtungen – knapp auf dem Vor-Pandemie-Niveau und stellte mit einem Zuwachs von 0,1 Prozent einen neuen Rekord auf.
Kristina Baum