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Der Autobauer Tesla hat zunehmend Probleme, seine Autos in Deutschland zu verkaufen. Auch ein Erlanger klagt über geringeres Interesse.

Erlangen – Seit Donald Trumps Comeback als US-Präsident leitet der in Südafrika geborene Tech-Milliardär und wohl reichste Mann der Welt das „Department of Government Efficiency“ – kurz DOGE – also eine Regierungsbehörde, die sich ganz der Effizienzsteigerung widmet. Im Rahmen dieser Rolle löste Musk bereits diverse Kontroversen aus, viel Kritik erntete der Tesla-Chef aber auch für seinen Auftritt beim AfD-Parteitag.

Gleichzeitig zeigen aktuelle Verkaufsdaten, dass sich Tesla-Autos in Deutschland nicht mehr so gut verkaufen. Ob da ein Zusammenhang besteht? Ein Autovermieter aus Erlangen sagt: ja.

Tesla-Markt in Deutschland bricht ein – Erlanger Autovermieter sieht Musk als Schuldigen

Lange Jahre war Tesla Marktführer bei E-Autos. 2024 brach dann aber der gesamte Elektroautomarkt in Deutschland zusammen. Das traf laut BR vor allem Tesla, deren Zulassungen im Vorjahr um 41 Prozent zurückgingen – also um fast die Hälfte. Aktuell, so schreibt es der BR, stammt nur noch etwa jedes zehnte E-Auto in Deutschland von Tesla. Ein Umstand, auf den auch die amerikanische Zeitung „The New York Times“ kürzlich hinwies.

Auch der Erlanger Autovermieter Klaus Fischer bekommt die sinkende Tesla-Nachfrage zu spüren. Dem BR zufolge machte sich dieser vor einigen Jahren mit der Vermietung von Tesla-Fahrzeugen selbstständig, zuletzt musste er jedoch seine Flotte um die Hälfte kürzen. Fischer zufolge hängt dies eng mit Musks Auftreten zusammen. Der Tech-Milliardär stützte zuletzt offen rechtsnationale Parteien auf der ganzen Welt, in Deutschland trat er zuletzt als Unterstützer der (vormals Tesla-kritisch aufgetretenen) AfD in Erscheinung.

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Musk-Verhalten ohne Einfluss auf Tesla-Verkäufe? Experte widerspricht Autovermieter

Klaus Moser, Wirtschaftspsychologe an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, sieht das nicht so. Bei einem Produkt wie Tesla, fast schon ein Luxusprodukt, gebe es selten solche Einflüsse. Alltagsprodukte könnten Konsumenten öfter wechseln, da seien die Alternativen erreichbarer.

Die Tesla-Verkäufe in Deutschland sacken ab, ein Erlanger Autovermieter klagt. Ist Musks Auftreten mit Schuld an der Misere?

Die Tesla-Verkäufe in Deutschland sacken ab, ein Erlanger Autovermieter klagt. Ist Musks Auftreten mit Schuld an der Misere? © IMAGO / MiS / ZUMA Press Wire / Merkur-Collage

Tesla habe derweil Absatzprobleme in mehreren Ländern. Das liege dem Experten zufolge unter anderem daran, dass es – auch in Deutschland – kostengünstigere und technologisch interessante Alternativen gebe. Auch sei die wirtschaftliche Situation in ganz Europa angespannt, was das Konsumverhalten bei teuren Investitionen verändere.

Der Erlanger Autovermieter Fischer glaubt derweil auch weiterhin an Tesla und dass deren Autos – unabhängig von Elon Musks Verhalten – auf deutschen Straßen unterwegs seien.

Fakt ist aber auch, dass es immer mehr Kritik an Elon Musk gibt. In den USA richteten viele Protestierende, die zuletzt aus Kritik an der Regierung auf die Straße gingen, auch Musk in den Fokus. Der Social-Media-Star und australische Comedian „Ozzy Man Reviews“, verabschiedeten sich zuletzt zum Beispiel aufsehenerregend von Tesla – und teilte dies mit seiner Community:

Die kommenden Monate werden zeigen, inwieweit Tesla von den Kontroversen rund um Elon Musk verschont bleibt. (fhz)