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Die israelische Armee hat sich laut Berichten aus dem Netzarim-Korridor im Gazastreifen zurückgezogen. Im besetzten Westjordanland weitet sie nach eigenen Angaben ihren Einsatz aus. Die Entwicklungen im Liveblog.
Der ägyptische Außenminister Badr Abdelatty ist nach Washington zu Gesprächen mit Vertretern der neuen US-Regierung gereist. Er werde sich auch mit Angehörigen des US-Kongresses treffen, meldet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf das Außenministerium in Kairo. Vorher hatte Ägypten einen Krisengipfel zu den palästinensischen Gebieten angekündigt.
Ägypten hat angekündigt, einen Sondergipfel arabischer Staaten auszurichten, um die für Palästinenser “ernsthaften” Entwicklungen zu besprechen. Das Treffen solle am 27. Februar stattfinden, so eine Mitteilung des ägyptischen Außenministeriums.
US-Präsident Donald Trump hatte erklärt, die USA würden den Gazastreifen übernehmen und dort nach der Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung in andere Länder eine “Riviera des Nahen Ostens” schaffen. Dieser Vorstoß hat weltweit harsche Kritik ausgelöst. Unter anderem Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, sowie europäische Länder – darunter Deutschland lehnen eine Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung strikt ab.
Nach der Freilassung weiterer Hamas-Geiseln am Samstag hat sich die israelische Armee nach Medienberichten vereinbarungsgemäß aus dem sogenannten Netzarim-Korridor im Gazastreifen zurückgezogen. Dieser teilt den Küstenstreifen in eine nördliche und eine südliche Hälfte. Der israelische Armeesender berichtete, das Militär habe das Gebiet vollständig verlassen. Dafür gab es zunächst keine offizielle Bestätigung.
Israel hatte sich nach Beginn der Waffenruhe mit der Hamas bereits aus einem Teil des strategisch bedeutsamen Netzarim-Korridors zurückgezogen. Danach sollte es ihn – abgesehen von einem ein Kilometer breiten Gebiet unmittelbar an der Grenze zu Israel – vollständig räumen. Damit könnten Palästinenser, die infolge des Krieges aus den Städten des Nordens in den Süden vertrieben wurden, in noch größerer Zahl als bisher in ihre großteils zerstörten Wohnorte zurückkehren.
Die israelische Armee weitet nach eigenen Angaben ihren Einsatz im besetzten Westjordanland aus. Sicherheitskräfte hätten eine Reihe militanter Palästinenser in Tulkarem getötet, teilte ein Militärsprecher mit. Zudem seien mehrere gesuchte Personen festgenommen worden. Es gab zahlreiche Razzien, die sich nach israelischen Angaben gegen Extremisten richten.
Derzeit ist auch ein groß angelegter Einsatz des israelischen Militärs, der Polizei und des Geheimdienstes in Dschenin im Gange. Seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen hat auch die Gewalt im Westjordanland erheblich zugenommen. Es kommt immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen militanten Palästinensern einerseits und radikalen israelischen Siedlern beziehungsweise Sicherheitskräften andererseits.
Konfliktparteien als Quelle
Angaben zu Kriegsverlauf, Beschuss und Opfern durch Konfliktparteien können in der aktuellen Lage zum Teil nicht unmittelbar von unabhängiger Stelle überprüft werden.
Fünf aus Thailand stammende ehemalige Geiseln der Hamas sind in ihre Heimat zurückgekehrt. Sie wurden am Flughafen Bangkok von ihren Angehörigen empfangen. Sie seien sehr gerührt und dankbar, sagt einer der Rückkehrer. Die Thailänder wurden bereits vor eineinhalb Wochen von der Hamas freigelassen.
Nach israelischen Angaben hatte die Hamas bei ihrem Angriff auf Israel am 7. Oktober 2023 auch 41 Thailänder getötet und 30 entführt. Vor dem Konflikt arbeiteten etwa 30.000 Thailänder in Israels Landwirtschaft. Fast 9.000 von ihnen kehrten nach dem Hamas-Angriff nach Thailand zurück.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat angekündigt, dass das israelische Kabinett heute zusammentreten werde, um die zweite Phase der seit dem 19. Januar geltenden Waffenruhe zu erörtern. Dies sagte er am Samstag in einer Videobotschaft.
Mit der dieses Wochenende erfolgten Freilassung von drei israelischen Hamas-Geiseln und 183 palästinensischen Häftlingen aus israelischen Gefängnissen wurde eine weitere Teilabmachung erfüllt. In einem nächsten Schritt sollte sich das israelische Militär in der Nacht zu heute aus dem sogenannten Nezarim-Korridor zurückziehen, der den abgeriegelten Gazastreifen in eine nördliche und eine südliche Hälfte teilt.
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Israels Premier Netanjahu hat die Entsendung von Unterhändlern zu den weiteren Waffenruhe-Gesprächen nach Katar angekündigt. Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben ein Waffenlager der Hamas angegriffen. Die Entwicklungen vom Samstag zum Nachlesen.