Es dürfte einer der größten Betrugsfälle sein, mit denen das Landeskriminalamt NÖ jemals konfrontiert war. In einer Zeit, „in der viele Menschen nach Antworten suchen“, wie es Landespolizeidirektor Franz Popp formuliert, dürfte die 44-jährige Serbin „Amela“ reichlich Opfer gefunden haben. Vor Apotheken und Arztpraxen sprach sie Personen an, redete ihnen ein, ihre Angehörigen seien verflucht oder sie hätte deren baldigen Tod gesehen. Für Reinigungsrituale, die den Fluch brechen sollten, verlangte sie dann sechsstellige Eurobeträge.
Die Schamanin Amela, das ist in Wahrheit die 44-jährige österreichische Staatsbürgerin Mariana M.
Hunderttausende Euro für „Reinwaschung“ von Vermögenswerten
Im Mai 2024 sprach Amela im 19. Wiener Gemeindebezirk eines ihrer Opfer an: Sie habe dessen Aura gespürt, dabei seien ihr auch negative Kräfte aufgefallen, die sie beseitigen könne. Für entsprechende Sitzungen bezahlte das Opfer 3.000 Euro. Bei einem zweiten Treffen wurden 64.000 Euro übergeben. Die höchste Summe, nämlich 660.000 Euro, bezahlte das Opfer im Juni 2024. Das Geld wurde in 200-Euro-Paketen mit Banderole der Bank übergeben. Einen Tag vor dieser letzten Übergabe hatte Amela angeblich den Tod der Tochter des Opfers vorhergesehen. Und angeboten, die mit Flüchen belegten Vermögenswerte reinzuwaschen.
Vollbild
Amela, die mutmaßliche Betrügerin, ist auf der Flucht und wird europaweit gesucht.
Erbeutete Vermögenswerte.
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Foto: LPD NÖ
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Betrügerin gesucht
„Amela“ zockte Opfer ab: Millionenschaden.
Die seit der Vorwoche europaweit zur Fahndung ausgeschriebene 44-jährige Serbin „Amela” gab sich als Schamanin aus, die böse Flüche beseitigen könne. In Österreich, Deutschland und der Schweiz passte sie ihre Opfer vor Apotheken und Arztpraxen ab und bot „Reinigungsrituale“ an. Bei einer Durchsuchung ihres Hauses in Maria Enzersdorf wurde Bargeld und Schmuck gefunden.
Nach dritter Geldübergabe Kontakt abgebrochen
Anschließend brach der Kontakt ab. Beim Versuch des Betrugsopfers, Amela zu erreichen, meldete sich eine fremde Frau, die berichtete, Amela sei nach der Reinigung in ein tiefes Koma gefallen. Danach erstattete das Opfer Anzeige. Die fremde Frau am Telefon ist nach wie vor unbekannt. So wie der Aufenthaltsort von Amela. Jetzt sucht die Polizei die mutmaßliche Betrügerin und auch weitere Opfer.
Hausdurchsuchung in Maria Enzersdorf: Millionenwerte sichergestellt
Im Juni 2024 begann die Betrugsgruppe des Landeskriminalamtes NÖ mit den Ermittlungen. Im Jänner 2025 wurde gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt ein Phantombild angefertigt, dazu langten zahlreiche Hinweise ein, aufgrund derer Amela identifiziert werden konnte. Parallel zur Festnahme-Anordnung wurden Hausdurchsuchungen in Wien und Maria Enzersdorf beauftragt – im Bezirk Mödling wurde die Polizei schließlich fündig. In einem Geheimraum hinter einer begehbaren Garderobe fand sich ein Tresor, eine Geldzählmaschine und verschiedene okkulte Gegenstände.
Wie im Film: Tresor in Geheimraum versteckt
Im Geheimraum, der laut Landeskriminalamtsleiter Stefan Pfandler wie ein „Panic Room“ angelegt war, fanden sich unfassbare Vermögenswerte: 4,1 Millionen Euro Bargeld im Tresor, dazu 2,1 Millionen Schweizer Franken, 5.100 US-Dollar, 500 Deutsche Mark und weiters Schmuck, teure Uhren und Gold im Wert eines zweistelligen Euromillionen-Betrages. Der Schmuck wird derzeit von einem Sachverständigen untersucht.
Eigener Sohn als Mittäter?
Die bei der Durchsuchung im Haus in Maria Enzersdorf anwesenden Personen gaben sich unwissend. Der 29-jährige Sohn der mutmaßlichen Betrügerin Amela, ebenfalls in dem Haus anwesend, wurde am Vormittag des 3. Februar festgenommen: Er wird verdächtigt Beitragstäter zu sein und steht auch im Verdacht der Geldwäsche. Der Mann sitzt derzeit in der Justizanstalt Wiener Neustadt und verweigert jegliche Auskunft.
Viele weitere Opfer in Österreich, Deutschland und der Schweiz vermutet
Was die Betrügerin betrifft, so dürfte sie seit Jahren im deutschsprachigen Raum ihr Unwesen getrieben haben. Österreich arbeitet in dem Fall eng mit Behörden in Deutschland und der Schweiz zusammen. Der europäische Haftbefehl, mit dem sie gesucht wird, gilt übrigens auch in Serbien. „Wir arbeiten hervorragend mit den serbischen Behörden zusammen“ versichert Innenminister Gerhard Karner, dass die Frau auf jeden Fall ausgeliefert werde, sollte sie sich dort aufhalten.
Hinweise bitte an das Landeskriminalamt
Die Polizei bittet nun mögliche Opfer der mutmaßlichen Betrügerin, sich beim Landeskriminalamt Niederösterreich unter der Telefonnummer +43 591 33 – 30 3333 zu melden. Auch Personen, die wissen könnten, wo Amela sich aufhält, werden gebeten, sich zu melden. Alle Hinweise werden auf Wunsch vertraulich behandelt.
Lichtbilder von Bargeld, Gold, Schmuck und der hochpreisigen Armbanduhren sind unter www.polizei.gv.at/noe/lpd/fahndung/fahndung.aspx abrufbar
Tipps der Polizei zum Schutz vor OkkultbetrugSkepsis ist der beste Schutz: Seien Sie kritisch gegenüber Versprechen, die zu schön sind, um wahr zu sein. Hinterfragen Sie die Fähigkeiten und Motive der Anbieter.Recherchieren Sie: Informieren Sie sich über die Hintergründe der Anbieter. Gibt es Bewertungen von anderen Kunden? Sind sie Mitglied in einem seriösen Verband?Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl: Wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt, vertrauen Sie auf Ihre Intuition und gehen Sie lieber.Reden Sie mit Freunden und Familie: Sprechen Sie über Ihre Erfahrungen mit anderen. Oftmals hilft schon ein offenes Gespräch, um sich vor Betrug zu schützen.Holen Sie sich professionelle Hilfe: Wenn Sie das Gefühl haben, Opfer von Okkultbetrug geworden zu sein, scheuen Sie sich nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.