Die Terrororganisation hat die Vereinbarung mit Israel ausgesetzt. Die Angehörigen bangen um die verbliebenen Geiseln.

Die mühsam verhandelte Waffenruhe im Gazastreifen könnte jeden Moment enden: Am Montagabend verkündete die Hamas, sie werde bis auf Weiteres keine israelischen Geiseln mehr freilassen, da Israel das Abkommen verletzt habe. Ein Hamas-Sprecher warf der israelischen Armee vor, sie habe Hilfslieferungen behindert, das Feuer auf Zivilisten eröffnet und die Rückkehr palästinensischer Binnenflüchtlinge in den Norden Gazas verzögert. Am Samstag müsste die Hamas die nächsten Geiseln übergeben.

Für die Angehörigen der Entführten ist die angedrohte Verzögerung ein Schock. Die letzten freigelassenen Geiseln, drei Männer zwischen 34 und 56 Jahren, waren extrem blass und abgemagert aus Gaza zurückgekehrt. „Die jüngsten Aussagen der Freigelassenen und ihr schockierender Zustand lassen keinen Zweifel: Die Zeit drängt, und alle Geiseln müssen dringend aus dieser schrecklichen Situation gerettet werden“, heißt es in einer Mitteilung des Forums der Familien von Geiseln und Vermissten.

Verteidigungsminister Israel Katz warf der Hamas vor, mit ihrer Drohung ihrerseits gegen die Vereinbarung zu verstoßen. Israels Armee, die IDF, erhöhte ihre Alarmbereitschaft und sagte den Urlaub für Kampfsoldaten und operative Einheiten im für Gaza zuständigen Südkommando ab.

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