
Nach dem schwersten Schusswaffenangriff in Schweden sprach die Polizei zunächst von einem Amoklauf ohne ideologische Motive. Angesichts der Herkunft vieler Opfer kam jedoch kurz darauf Rassismus als mögliches Tatmotiv von Örebro auf. (Kicki Nilsson/TT News Agency/AP/dpa)
Die Identität des Täters wurde knapp eine Woche nach der Tat geklärt. Es handelt sich um einen 35-jährigen Schweden. Weitere Angaben machten die Behörden nicht. Medienberichten zufolge war er zwar in dem Bildungszentrum, das er überfallen hat, eingeschrieben. Seit 2021 soll er dort aber keine Klasse mehr besucht haben. Der Mann sei arbeitslos gewesen sein, habe zurückgezogen gelebt und psychische Probleme gehabt.
Syrer, Eritreer und Bosnier unter den Todesopfern von Örebro
Bei der Tat vor gut einer Woche handelte es sich um den schlimmsten Schusswaffenangriff in der Geschichte Schwedens. Der 35-Jährige hatte in dem Bildungszentrum für Erwachsene in Örebro sieben Frauen und drei Männer verschiedener Nationalitäten getötet – darunter waren Menschen mit Wurzeln in Syrien, Eritrea und Bosnien-Herzegowina. Sie waren im Alter zwischen 28 und 68 Jahren. Der Täter selbst soll sich anschließend selbst getötet haben. Die Polizei wies darauf hin, dass sich das Motiv wegen des Tods des Täters möglicherweise gar nicht klären lassen werde.
Am Bildungszentrum Risbergska lernen etwa 2.700 Menschen. Viele belegen dort Schwedisch-Kurse für Einwanderer, andere versuchen einen Schulabschluss nachzuholen oder eine Berufsausbildung zu absolvieren.
Schweigeminute in ganz Schweden für die Opfer von Örebro
Mit einer nationalen Schweigeminute gedachten Menschen in ganz Schweden der Todesopfer. Auf einem zentralen Platz in Örebro kamen Tausende zusammen, darunter Ministerpräsident Kristersson und Oppositionsführerin Andersson.
Im Innenhof des Königsschlosses in Stockholm nahmen auch König Carl XVI. Gustaf, Königin Silvia und das Hofpersonal an der Schweigeminute teil. Am Schloss und an weiteren Orten im Land wehte die schwedische Flagge auf halbmast.
Diese Nachricht wurde am 12.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.