So will EU-Chefin Ursula von der Leyen die europäische Industrie retten!
Mit dem „Strategischen Dialog zur Zukunft der Automobilindustrie“ will die EU-Kommission seit Ende Januar mit Auto-Konzernen und Zulieferern diskutieren, was nötig ist, um die Industrie zu retten.
EU-Vizepräsident Stéphane Séjourné (39) traf am Mittwoch die Chefs großer deutscher Automobilzulieferer.
▶︎ BILD liegt der erste Entwurf der Kommission zum „Clean Industrial Deal“ vor, mit dem der „Green Deal“ (von 2019, regelt Klimaneutralität bis 2050) abgelöst werden soll – durch wirtschaftsfreundlichere Regeln!
Der „Clean Industrial Deal“ soll Anfang März vorgestellt werden
Foto: European Commission
Klimafreundliche „Leitmärkte“
▶︎ Dem Papier zufolge sollen klimafreundliche „Leitmärkte“ entstehen, die Regeln für die Herstellung für Industrie-Produkte aber leichter werden. Etwa soll grüner Stahl von 2025 bis 2030 auch mit Gas hergestellt werden können, danach erst mit Wasserstoff.
▶︎ Außerdem soll beim Thema Klimaschutz ein anderer Ansatz gelten: Mit dem Product Carbon Footprint (PCF) werden die klimarelevanten Treibhausgase, die während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts entstehen, gemessen.
„Ein Verbrenner-Auto, das mit grünem Stahl hergestellt ist, könnte theoretisch wieder eine Zukunft haben“, so ein Insider zu BILD.
▶︎ Der Entwurf enthält Pläne, die kleineren Unternehmen Garantien für den Abschluss von Stromabnahmeverträgen bieten, damit sie sich zu vorhersehbaren Preisen versorgen können.
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Richtung China heißt es klar, dass die Kommission schnell und effizient von Zöllen Gebrauch machen werde, wenn das andere Land durch Dumping oder Subventionen unfair handele.
Richtung USA: Von der Leyen will „gegen unfaire Handelspraktiken vorgehen, indem sie die angewandten Zölle innerhalb bestimmter Grenzen anhebt oder bestehende Ausnahmen, z.B. für den Umweltschutz, nutzt“.
So würden Trumps Zölle unsere Jobs treffen
Denn: Donald Trump hat umfangreiche Zollerhöhungen angedroht.
Eine Sprecherin der Rating-Agentur Moody’s zu BILD: „US-Zölle auf europäische Produkte von 10 Prozent könnten den Gewinn von Volkswagen um 5-10 Prozent verringern“.
Das Wirtschaftsinstitut IW Köln hat errechnet, wie sich eine Erhöhung der US-Zölle auf 10 bzw. 20 Prozent auf alle Einfuhren auswirken würde, wenn die EU ihrerseits mit einem Vergeltungszoll von 10 bzw. 20 Prozent auf Einfuhren aus den USA dagegenhält.
US-Präsident Donald Trump (78)
Foto: Shutterstock
Bis zu 150.000 Jobs bedroht
Ökonom Jürgen Matthes vom IW Köln zu BILD: „Im schlimmeren Szenario könnten am Ende der Amtszeit 150.000 Arbeitsplätze verloren gegangen sein.“
„Ein Handelskrieg zwischen der EU und USA wäre hart für Deutschland. Angesichts der Wirtschaftskrise und den Arbeitslosenzahlen würde uns dieser Schlag zur völlig falschen Zeit treffen“, so Matthes.