In einem südlichen Vorort von Tel Aviv sind mehrere Busse explodiert, nach Angaben der israelischen Polizei wurde niemand verletzt. Die Ermittler gehen von einem mutmaßlichen Terroranschlag in der Stadt Bat Jam aus. Laut Medienberichten wurden zudem zwei weitere Sprengsätze gefunden und entschärft. Nach Angaben der israelischen Zeitung “Haaretz” explodierten drei Busse, die zu diesem Zeitpunkt leer waren. Berichten zufolge sollten alle Busse, Züge und Stadtbahnen angehalten und kontrolliert werden. Dies habe Verkehrsministerin Miri Regev bei einer Lagebeurteilung angewiesen.
20.45 Uhr: Tausende bei Trauerkundgebung in Tel Aviv
Nach der Übergabe von vier Leichen entführter Israelis durch die Hamas im Gazastreifen haben sich Menschen in Israel zu Kundgebungen versammelt. Tausende kamen ins Zentrum der Küstenmetropole Tel Aviv. Zum Auftakt hielten sie eine Schweigeminute ab. Zu einer der großen Versammlungen in der Stadt hatte das Forum der Geisel-Familien aufgerufen.
Viele Menschen kamen mit orangefarbenen Luftballons, um an die zwei rothaarigen Kleinkinder zu erinnern, die nach Angaben der Hamas unter den Toten sein sollen. Forensiker prüfen derzeit noch die Identität dreier Leiche, bei denen es sich um die beiden Kinder und ihre Mutter handeln soll, die alle drei auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Israels Regierung bestätigte bereits die Identität eines Mannes, dessen Leiche Islamisten ebenfalls am Morgen im Gazastreifen übergeben hatten.
19.50 Uhr: Rotes Kreuz fordert Respekt für Geiseln bei der Übergabe
Das Rote Kreuz hat im Zusammenhang mit Geiselfreilassung durch die militant-islamistische Hamas Respekt für die Lebenden und die Toten gefordert. Solche Übergaben müssen mit Würde und unter Wahrung der Privatsphäre durchgeführt werden, teilte die Organisation am Donnerstag mit. Zuvor übergab die Hamas im Gazastreifen die sterblichen Überreste von vier Menschen an das Rote Kreuz. Die Extremisten führten zunächst einer Menschenmenge die Särge auf einer Bühne vor.
17.30 Uhr: Entsetzen über Hamas-Inszenierung der Geisel-Übergabe
Die Hamas hat erstmals im Zuge der Waffenruhe im Gazastreifen vier tote Geiseln an Israel übergeben und mit der inszenierten Aktion international Bestürzung ausgelöst. Die UNO, die israelische Regierung und Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) zeigten sich entsetzt über die Inszenierung der Übergabe.
Die Hamas reihte auf einer Bühne in Chan Junis im Süden des Gazastreifens vier Särge neben Geschosshülsen auf, daneben standen vermummte und bewaffnete Hamas-Kämpfer. An jedem Sarg war ein Foto der Geisel angebracht. Im Hintergrund der Bühne war ein großes Plakat mit Fotos der Geiseln zu sehen, auf dem Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu als Vampir dargestellt war.
Die Inszenierung der Leichenübergabe löste Erschütterung aus. Vom Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte hieß es, die Zurschaustellung der Leichen sei “abscheulich und grausam” und stehe im Gegensatz zum Völkerrecht. Bundesaußenministerin Baerbock beklagte, die Bilder der Vorführung der vier Särge durch die Hamas seien “kaum zu ertragen”. Israels Regierungschef Netanjahu sagte in einem Video, “wir sind alle wütend auf die Monster der Hamas”.
15.24 Uhr: Identität der Leiche eines Mannes bestätigt
Die Familie einer zuvor von der Hamas übergebenen Leiche ist eigenen Angaben zufolge darüber informiert worden, dass ihr Angehöriger identifiziert wurde. Es handelt sich demnach um den 84-jährigen Oded Lifschitz. “Mit tiefer Trauer haben wir die offizielle und bittere Nachricht erhalten, die die Identifizierung des Leichnams unseres geliebten Oded bestätigt”, teilte die Familie in einer vom Forum der Geisel-Angehörigen verbreiteten Erklärung mit.
Der Mann war ein pensionierter Journalist und Aktivist für die Rechte von Palästinensern.
14.40 Uhr: UN verurteilen Inszenierung von Leichen-Übergabe
Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat die von der Terrororganisation Hamas inszenierte Übergabe der sterblichen Überreste israelischer Geiseln im Gazastreifen scharf verurteilt.
“Das Zurschaustellen von Leichen, wie es heute Morgen geschehen ist, ist verabscheuungswürdig und verstößt gegen das Völkerrecht”, teilte Türk in Genf mit. “Nach internationalem Recht muss jede Übergabe der sterblichen Überreste von Verstorbenen dem Verbot grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung entsprechen und die Achtung der Würde der Verstorbenen und ihrer Familien gewährleisten.”
14.20 Uhr: Israelisches Militär trauert um vier tote Geiseln
Das israelische Militär hat eine kurze Trauerfeier für vier Menschen veranstaltet, deren Särge die militant-islamische Hamas im Gazastreifen übergab. Ein Rabbiner der Streitkräfte sprach auf Wunsch der Familien der verschleppten Geiseln ein Gebet und las aus dem Buch der Psalmen vor. Soldaten gaben Ehrenschüsse in die Luft ab.
Nach den Gebeten wurden die sterblichen Überreste in ein Labor in Israel gebracht, wo sie einem DNA-Test unterzogen werden, der bis zu zwei Tage dauern kann. Erst dann sollen die Todesfälle offiziell bestätigt werden.
11.01 Uhr: Israels Militär – Särge von vier toten Geiseln in Israel
Die Särge mit den sterblichen Überresten von vier israelischen Geiseln sind dem israelischen Militär zufolge nach der Übergabe durch die Hamas in Israel angekommen.
10.21 Uhr: Scholz drückt Angehörigen toter Geiseln Mitgefühl aus
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Angehörigen der deutsch-israelischen Geisel Shiri Bibas und ihrer beiden Söhne Kfir und Ariel sein Mitgefühl ausgesprochen. Der Tod der drei am 7. Oktober von der radikalislamischen Hamas verschleppten Menschen sei “zur schrecklichen Gewissheit geworden”, erklärte Scholz am Donnerstag anlässlich der Übergabe vier toter Geiseln an Israel im Onlinedienst X. “Ich fühle mit allen, die mit dieser schrecklichen Gewissheit umgehen müssen”, fügte er hinzu.