Mit der Bundestagswahl verbindet Uli Hoeneß die Hoffnung auf einen Regierungswechsel. Seine politische Präferenz ist klar, ebenso wie seine Haltung mit Blick auf die AfD. Der Ehrenpräsident des FC Bayern macht das auch unmissverständlich den Spielern des Klubs klar.
Politisch positioniert sich Uli Hoeneß seit Langem unmissverständlich. Im Gespräch mit dem „Kicker“ äußerte sich der Ehrenpräsident des FC Bayern nun vor der Bundestagswahl an diesem Sonntag erneut über die in Teilen rechtsextreme Partei AfD. Schon vor gut einem Jahr hatte sich der 73-Jährige bei der Trauerfeier der verstorbenen Vereinslegende Franz Beckenbauer (78†) gegen die Rechtsaußen-Partie ausgesprochen („Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir müssen wieder da hinkommen in unserem Land, dass alle Stolz sind. Die AfD möchte ich aber nicht dabeihaben.“).
Er stehe nach wie vor zu dieser Rede, sagte Hoeneß nun, „sie war meine private Meinung“. Er sagte auch: „Würde einer unserer Spieler plötzlich Werbung für die AfD machen, würde ich allerdings mit ihm reden und ihn fragen, ob er noch alle Tassen im Schrank hat.“ Er maße sich aber nicht an, dem Verein „meine Meinung aufzudrücken“. Der FC Bayern ist seiner Ansicht nach „ein wunderbares Vorbild für Migration und Integration. Mehr als 50 Prozent unserer Jugendlichen haben einen Migrationshintergrund“, erklärte Hoeneß.
Mit der Wahl hat der Klub-Patron die Hoffnung verbunden, dass es in Deutschland insgesamt wieder bergauf geht. Vor wenigen Tagen sagte er in der „Abendzeitung“: „Ich bin überzeugt, dass der 23. Februar ein Wendepunkt für unsere Gesellschaft werden wird. Es ist alles lange nicht so schlecht, wie es hier einige darstellen, und es wird in Deutschland wieder aufwärtsgehen, wenn die richtigen Parteien die Regierung bilden.“
„Brauchen klare Verhältnisse in Deutschland“, sagt Hoeneß
Der ehemalige Bayern-Manager rechnete damit, dass es künftig eine Regierung aus CDU/CSU und SPD gibt. „Ich gehe davon aus und hoffe es, dass wir eine schwarz-rote Regierung bekommen und die CDU/CSU 35 Prozent bekommt, was sie meiner Meinung nach unbedingt haben sollte, weil wir klare Verhältnisse brauchen. Wenn das alles so kommt, bin ich sehr zuversichtlich, dass in unserem Land ab Montag die Post abgeht“, sagte er.
Einen Tag vor der Bundestagswahl lag die Union in einer Umfrage mit leichten Einbußen weiter vorn. CDU und CSU kommen in der Erhebung des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der „Bild“ auf 29,5 Prozent, das ist ein halber Prozentpunkt weniger als in der vorherigen Umfrage.
AfD und SPD verharren demnach bei 21 und 15 Prozent. Die Grünen rutschen leicht ab auf 12,5 Prozent (-0,5). Die Linke steigert sich um einen halben Prozentpunkt auf 7,5 Prozent. Die FDP gewinnt leicht hinzu auf 4,5 Prozent (+0,5), bleibt damit aber unter der Fünf-Prozent-Hürde. Das Bündnis Sahra Wagenknecht wäre mit gleichbleibend 5 Prozent im Bundestag vertreten.
Sollte das BSW es ins Parlament schaffen, wäre eine Regierungsmehrheit voraussichtlich nur mit einer Dreierkonstellation möglich – CDU und CSU müssten sich also zwei Partner suchen.
pk