Friedrich Merz, Kanzlerkandidat der Union, erklärte: “Wir haben die Bundestagswahl gewonnen.” CDU und CSU hätten sehr gut zusammengearbeitet, man habe sich auch gut auf die Übernahme der Regierungsverantwortung vorbereitet.
Merz will nun schnellstmöglich eine handlungsfähige Bundesregierung bilden. Er kündigte an, schon sehr bald mit Sondierungsgesprächen über die Bildung einer Koalition zu beginnen. “Ich habe den Wunsch, dass wir spätestens Ostern mit einer Regierungsbildung fertig sind”, so der CDU-Politiker. Sollte es zu einem Zweier-Regierungsbündnis kommen, könne es auch schneller gehen.
Weidel: “Historisches Ergebnis”
Die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel sprach von einem “historischen Ergebnis” ihrer Partei. “Wir waren noch nie stärker im Bund.” Ihre Partei sei bereit für eine Regierungsbeteiligung. “Wir stehen bereit, mit einer ausgestreckten Hand.” Sie rechne aber nicht damit, dass die Union diese Hand ergreifen werde.
Scholz räumt Wahlniederlage ein und gratuliert Merz
SPD-Spitzenkandidat Olaf Scholz räumte die Wahlniederlage seiner Partei ein. Der Bundeskanzler gratulierte Merz “zu dem Auftrag, die nächste Regierung zu bilden”. Das letzte Mal sei das SPD-Wahlergebnis besser gewesen und er habe dafür Verantwortung gehabt, sagte Scholz. “Dieses Mal ist das Wahlergebnis schlecht, und deshalb habe ich auch Verantwortung für dieses Wahlergebnis.”
SPD-Generalsekretär Matthias Miersch sprach von einem “bitteren Abend” und kündigte Konsequenzen an. Die Ampel sei abgewählt worden, sagte Miersch. Zum Abschneiden seiner Partei sagte er: “Wir sind mit unseren Themen offenkundig nicht durchgedrungen.”
Habeck: “Achtbares Ergebnis” für die Grünen
Grünen-Spitzenkandidat Robert Habeck sprach von einem “achtbaren Ergebnis” für seine Partei. Im Gegensatz zu SPD und FDP seien die Grünen nicht eingebrochen. Der Regierungsauftrag liege jetzt bei Friedrich Merz. “Jetzt muss er mal sehen, dass er wie ein Bundeskanzler agiert und nicht wie ein sauerländischer Wahlkämpfer.” Die Grünen seien bereit für Gespräche mit der Union, betonte Habeck. Allerdings scheine es für Schwarz-Grün nicht zu reichen.
Lindner: Rückzug aus Politik
FDP-Chef Christian Lindner hat nach dem schlechten Abschneiden seiner Partei seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. Das teilte er am späten Abend auf X mit. Nach den neuesten Hochrechnungen verfehlen die Liberalen die Fünf-Prozent-Hürde deutlich.