19.53 Uhr: Protest vor AfD-Bundesgeschäftsstelle

Die Berliner Polizei hat bei Protesten vor der AfD-Bundesgeschäftsstelle mit Gewalt einen Bus aufgebrochen. Aus diesem sei eine sehr laute Sirene zu hören gewesen, sagte ein Polizeisprecher. Viele Anwohnerinnen und Anwohner seien verunsichert gewesen und hätten sich gestört gefühlt, schrieb die Polizei auf der Plattform X. Es seien viele Notrufe und Beschwerden eingegangen. Die Polizei habe die Identität von drei Personen festgestellt. Der Bus ist eine bekannte Aktion der Gruppe Zentrum für Politische Schönheit – diese reagierte empört auf das Vorgehen der Polizei. Die Sirene soll angesichts der Ergebnisse der AfD eine Warnung vor Faschismus sein. “Da muss Deutschland schon durch, dass man zehn Minuten (eine) Warnsirene hört”, sagte ein Aktivist vor Ort. Insgesamt nahmen nach Angaben der Polizei etwa 80 Menschen an der Demonstration teil.

19.53 Uhr: Lindner – FDP “nicht endgültig besiegt”

Trotz der Zitterpartie und der herben Verluste für seine Partei bei der Bundestagswahl hat sich FDP-Chef Christian Lindner kämpferisch gegeben. “So oder so: Ab morgen wird die Fahne der Freien Demokraten wieder aufgerichtet”, sagte Lindner am Sonntagabend im Hans-Dietrich-Genscher-Haus in Berlin. “Eines ist sicher: Die Freien Demokraten sind nicht endgültig besiegt”, sagte Lindner. Das Ergebnis werde die FDP am Montag “bewerten und sortieren”.

Hochrechnungen zufolge muss die FDP um den Verbleib im Bundestag zittern. Lindner sagte: “Am heutigen Abend werden wir starke Nerven beweisen müssen.” Er sprach von einer “Niederlage für die Freien Demokraten”. Es sei aber “keine Niederlage für den politischen Liberalismus”.

19.49 Uhr: Söder will Merz erneut als Unionsfraktionschef vorschlagen

Nach dem Sieg bei der Bundestagswahl will CSU-Chef Markus Söder Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz als alten und neuen Chef der Unionsfraktion im Bundestag vorschlagen. Er werde dies den Abgeordneten von CDU und CSU in der Sitzung am Dienstag vorschlagen, “sozusagen als Vorbereitung für die Kanzlerkandidatur”, sagte der bayerische Ministerpräsident im Bayerischen Rundfunk.

19.46 Uhr: Hochrechnung – CSU bleibt in Bayern unter Umfragewerten

Die CSU bleibt in Bayern laut einer Hochrechnung von Infratest dimap zufolge trotz deutlicher Zuwächse unter den jüngsten Umfragewerten. Laut der Hochrechnung im Auftrag des Bayerischen Rundfunks legt die CSU um 6,1 Prozentpunkte auf 37,8 Prozent zu. In Umfragen war sie stabil bei mehr als 40 Prozent gesehen worden. Die AfD hat ihren Stimmenanteil im Freistaat demnach mit 18,9 (2021: 9,0) Prozent mehr als verdoppelt. Die Grünen überholen trotz leichter Verluste mit 12,3 (14,1) Prozent die SPD, die mit 11,6 Prozent um 6,4 Prozentpunkte hinter ihrem Ergebnis von 2021 zurückbleibt.

19.45 Uhr: Lindner – “Zahlen selbst heute einen hohen Preis”

FDP-Chef Christian Lindner sieht trotz hoher Verluste seiner Partei bei der Bundestagswahl keinen Grund für eine Kurskorrektur. “Heute hat Deutschland ein neues Parlament gewählt, weil wir Freie Demokraten unserem Land einen neuen Anfang ermöglichen wollten”, sagte er am Wahlabend. Nach Hochrechnungen ist unklar, ob die FDP wieder in den Bundestag einzieht.

Mit Blick auf das Auseinanderbrechen der Ampel-Regierung sagte Lindner, die FDP sei vergangenen Herbst “in das volle politische Risiko gegangen” zum Wohle des Landes. Lindner: “Wir zahlen selbst heute einen hohen Preis dafür, für Deutschland war diese Entscheidung aber richtig.”

19.36 Uhr: Bayern-SPD-Chefin Endres verlangt umfassende Fehleranalyse

Die Vorsitzende der Bayern-SPD Ronja Endres zeigte sich in BR24 Radio schwer enttäuscht von den Hochrechnungen zur Bundestagswahl. Die SPD müsse sich jetzt zusammensetzen und genau analysieren, was die Fehler gewesen seien. Die Kanzlerkandidatur von Olaf Scholz werde dabei auf der “Liste der Punkte stehen, die wir zu besprechen haben”, so Endres am frühen Abend. Nach der Analyse müssten Taten folgen. Ob die SPD für ein Regierungsbündnis mit der Union zur Verfügung stünde, sei offen. Auch die Oppositionsrolle sei möglich. In CDU-Chef Friedrich Merz sei viel Vertrauen verloren gegangen durch die beiden Abstimmungen im Bundestag über die Migration, bei der er die AfD als Mehrheitsbeschafferin in Kauf genommen habe. In möglichen Koalitionverhandlungen gebe es für die SPD “rote Linien – wenn die nicht eingehalten werden, dann stehen wir wahrscheinlich auch nicht zur Verfügung.” Dabei nannte Endres vor allem die Steuergerechtigkeit und die Rente.

19.34 Uhr: Aiwanger: AfD-Schlagzeilen Ursache für schlechtes Ergebnis

Freie-Wähler-Chef und Spitzenkandidat Hubert Aiwanger hat enttäuscht auf das schlechte Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl auch in Bayern reagiert. Andere Parteien seien “einfach mehr im Mittelpunkt gewesen”, sagte er der Deutschen Presse-Agentur in München. “Die AfD hat natürlich die Schlagzeilen beherrscht über Monate hinweg, und dagegen angehen zu können, ist eben sehr schwierig.” Einer ersten Hochrechnung zufolge liegen die Freien Wähler bundesweit deutlich unter fünf Prozent, im Freistaat bei 3,8 Prozent.

19.34 Uhr: Esken zieht vorerst keine Konsequenzen aus SPD-Wahlpleite

Die SPD-Co-Vorsitzende Saskia Esken zieht vorerst keine personellen Konsequenzen aus dem Debakel ihrer Partei bei der Bundestagswahl. “Wir müssen natürlich die SPD angesichts dieses enttäuschenden Ergebnisses auch neu aufstellen”, sagte Esken im ZDF. Dies gelte organisatorisch, programmatisch und auch personell. “Aber das machen wir gemeinsam und nicht an einem Wahlabend von einer Bühne herunter.” Die SPD hatte nach den Hochrechnungen mit rund 16 Prozent ein historisch schlechtes Ergebnis erzielt.

19.28 Uhr: Neue HochrechnungUnion: 28,8AfD: 20,2SPD: 16,2Grüne: 12,7Linke: 8,5FDP: 4,9BSW: 4,8Andere: 3,919.28 Uhr: Verteidigungsminister Pistorius – SPD “gesprächsbereit” für Regierungsbildung

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat das Abschneiden seiner Partei bei der Bundestagswahl als “niederschmetterndes, katastrophales Ergebnis” bezeichnet. “Da gibt es nichts daran zu beschönigen”, sagte Pistorius am Sonntag in der ARD. Es sei nun an der Union und ihrem Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU), “den Regierungsauftrag umzusetzen”. Die SPD sei “gesprächsbereit”, ergänzte er.

Zur Zukunft von SPD-Parteiführung und Bundeskanzler Olaf Scholz wollte sich Pistorius nicht äußern. Es sei nicht der Moment, um “über Personal in der eigenen Partei zu spekulieren”, sagte der Verteidigungsminister. “Die Partei entscheidet, mit welcher Mannschaft wir in die nächsten Monate und Jahre gehen.” Er selbst sehe seine Rolle innerhalb der SPD als jemand, der bei etwaigen Koalitionsgesprächen “in der Führungsrolle der Partei” dabei sei. Ob es dazu komme, liege bei der CDU.

19.28 Uhr: #Faktenfuchs – Versiegelung von Wahlurnen nicht notwendig

In sozialen Medien werden Fotos veröffentlicht, die zeigen sollen, dass am heutigen Wahltag Wahlurnen eingesetzt werden, an denen die Versiegelung fehlt oder sogar entfernt wurde. Allerdings ist eine Versiegelung laut Bundeswahlgesetz gar nicht notwendig, sofern die Auszählung der Stimmen vor Ort erfolgt. Es muss lediglich sichergestellt werden, dass die Urnen während der gesamten Wahl beaufsichtigt und verschlossen bleiben. Die Reste entfernter Versiegelungen an den Urnen, die zu sehen sind, stammen daher mit großer Wahrscheinlichkeit von vorherigen Wahlen.

19.24 Uhr: Habeck offen für Koalition mit Union und SPD

Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat sich offen für eine Koalition mit Union und SPD gezeigt. “Falls es Bedarf für eine Kenia-Koalition gibt, kann man mit uns darüber reden”, sagte Habeck in der ARD mit Blick auf ein solches mögliches Dreier-Bündnis der Grünen mit Christdemokraten und Sozialdemokraten. “Für Schwarz-Grün scheint es nicht zu reichen”, sagte er weiter mit Verweis auf die Hochrechnungen von ARD und ZDF. Habeck betonte aber, dass die Grünen nicht von sich aus auf Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) für mögliche Koalitionsgespräche zugehen. “Der Regierungsauftrag liegt bei Friedrich Merz”, sagte Habeck. Merz müsse nun zeigen, “dass er als Bundeskanzler agiert”. Deutschland müsse “zusammengeführt werden”.

19.22 Uhr: Wulff – AfD und Linke werden Merz einen Blumenstrauß schicken

Der frühere Bundespräsident Christian Wulff hat den Wahlkampf der Union kritisiert. “Die Polarisierung, die insbesondere die CDU/CSU am Ende des Wahlkampfs gemacht hat, die war offenkundig falsch, denn die Ränder sind stärker geworden”, sagte der frühere CDU-Spitzenpolitiker im NDR-Fernsehen. “AfD und die Linkspartei, die werden wahrscheinlich Friedrich Merz einen Blumenstrauß schicken.”

19.22 Uhr: CSU-Kandidat Dorn im Wahlkreis Memmingen-Unterallgäu vorn – starkes AfD-Ergebnis

Im neuen Wahlkreis Memmingen zeichnet sich ab, dass der CSU-Kandidat Florian Dorn gewinnen könnte. Nach Auszählung von 190 von 305 Wahlkreisgebieten (Stand: 19:21 Uhr) liegt der Wirtschafts- und Politikberater bei 44,1 Prozent der Stimmen. Auf Rang zwei steht AfD-Mann Simon Kuchlbauer mit 23,4 Prozent. Die Direktkandidaten aller anderen Parteien landen beim aktuellen Auszählungsstand jeweils bei weniger als zehn Prozent.

Bei den Zweitstimmen schneidet die CSU mit 39,5 Prozent etwas schlechter ab als bei den Erststimmen und liegt dabei nah am bayernweiten Durchschnitt. Die AfD holte bislang 24,0 Prozent der ausgezählten Zweitstimmen. Auch hier landen alle anderen Parteien bei weniger als zehn Prozent: die SPD bei 8,6 die Grünen bei 8,2, die FDP bei 4,0, die Freien Wähler bei 5,5 und das BSW bei 2,9 Prozent.

19.21 Uhr: Pistorius – Niederschmetterndes, katastrophales Ergebnis

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat enttäuscht auf das Abschneiden der SPD bei der Bundestagswahl reagiert. “Entscheidend ist, dass wir nüchtern festhalten müssen: Das ist ein niederschmetterndes, ein katastrophales Ergebnis. Da gibt es nichts daran zu beschönigen”, sagte der SPD-Politiker. Eine AfD bei 20 Prozent könne insbesondere die Sozialdemokraten nicht ruhen lassen. 

Es liege nun an Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz, den Regierungsauftrag umzusetzen. “Wir waren immer gesprächsbereit, wir sind es. Es geht um Verantwortung, aber es ist nicht an uns, jetzt irgendwelche Schritte nach vorne zu machen”, sagte Pistorius angesprochen auf mögliche Koalitionsgespräche mit CDU/CSU.

19.19 Uhr: Wirtschaftsweise Schnitzer für schnelle Regierungsbildung

Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer hat eine schnelle Regierungsbildung gefordert. “Oberste Priorität sollte eine rasche Regierungsbildung haben, um eine Führungsrolle in Europa übernehmen zu können”, sagte die Vorsitzende des Sachverständigenrates Wirtschaft der Nachrichtenagentur Reuters. Die Äußerungen von US-Präsident Donald Trump und dessen Vize JD Vance hätten deutlich gemacht, dass sich Deutschland und Europa im militärischen Ernstfall nicht mehr auf eine Unterstützung durch die USA verlassen könnten. “Man kann nur hoffen, dass man sich angesichts der sicherheits- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen rasch und konstruktiv auf einen Koalitionsvertrag einigt, der das Land nach vorne bringt.”

19.19 Uhr: FPÖ-Chef Kickl gratuliert AfD zum Wahlerfolg

Die rechtspopulistische FPÖ aus Österreich hat der AfD zu dem deutlichen Stimmengewinn gratuliert. “Die Wähler setzen die patriotische Wende fort und haben ein riesiges Loch der Hoffnung und der Freiheit in die Brandmauer der Einheitsparteien gerissen”, erklärt FPÖ-Chef Herbert Kickl.

19.18 Uhr: Reichinnek – Linke bereit, mit allen demokratischen Parteien zu kooperieren

Heidi Reichinnek hat eine soziale Opposition ihrer Partei im neuen Bundestag angekündigt. Die Spitzenkandidatin der Linken sagte im Fernsehsender phoenix: “Wir werden für genau die Themen kämpfen, mit denen wir jetzt auch in den Wahlkampf gegangen sind, für einen Mietendeckel, für ein Bauprogramm für sozialen Wohnraum, für eine Streichung der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel, für Umverteilung im Steuersystem.” Für all diese Themen werde die Linken Anträge im Parlament einbringen. Vor allem wolle man dabei aber auch für gesellschaftliche Mehrheiten kämpfen. Grundsätzlich sei man bereit mit allen demokratischen Parteien im Bundestag zu kooperieren, um politische Stabilität in Deutschland sicherzustellen.

19.18 Uhr: #Faktenfuchs: Das Kreuz mit Bleistift ist erlaubt

Wie häufig bei Wahlen verbreiten sich auch zur Bundestagswahl 2025 wieder Behauptungen über Bleistifte in Wahllokalen. Dahinter wird Manipulation vermutet. Mehrere User behaupten, eine nachträgliche Änderung des Wahlzettels sei damit sehr einfach möglich.

Fakt ist: Bleistifte in der Wahlkabine sind zulässig. Es ist nicht genau vorgeschrieben, welche Stifte Wähler in der Wahlkabine verwenden sollen. In der Bundeswahlordnung steht dazu lediglich: “In der Wahlkabine soll ein Schreibstift bereitliegen.” Bleistifte (die nicht dokumentenecht sein müssen), Farbstifte, Kopierstifte, Tintenstifte, Kugelschreiber, Faserstifte, Filzstifte und ähnliche sind laut Bundeswahlleiterin erlaubt. Wer Bedenken hat, kann einen eigenen Stift mitbringen, etwa einen nicht radierbaren Kugelschreiber.

Gegen Manipulation wie das Ausradieren der Bleistift-Kreuze schützt die Öffentlichkeit der Wahl. Die Manipulation müsste dann – in der Theorie – am bereits gesetzten Wahlkreuz unter den Augen der Wahlhelfer und der anwesenden Bürgerinnen und Bürger geschehen. Außerdem: Stimmen fälschen ist eine Straftat.

19.14 Uhr: Söder an die Grünen – “Sollen in die Opposition gehen”

Die Union braucht die Grünen nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder auch dann nicht für eine Regierung, wenn es nicht für eine Koalition allein mit der SPD reicht. “Nach den derzeitigen Möglichkeiten scheint es auch eindeutig so zu sein, dass es entweder mit einem Partner oder möglicherweise mit zwei reicht. Relativ klar ist aber: Es geht ohne die Grünen”, sagt Söder in einer Videobotschaft an die CSU-Wahlparty in München. “Die sollen in die Opposition gehen.”

19.11 Uhr: Habeck führt mäßiges Grünen-Ergebnis auch auf Merz zurück

Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck räumt ein, dass das Ergebnis der Bundestagswahl hinter den Erwartungen der Grünen bleiben dürfte – und sieht den Grund dafür auch bei Friedrich Merz. “Das war exakt der Wahlkampf, von dem ich geträumt habe”, sagte Habeck, als er gemeinsam mit Partei- und Fraktionsführung beim Wahlabend seiner Partei auf die Bühne trat. Bis Mitte vergangenen Monats seien die Grünen in den Umfragen auf einem guten Weg gewesen. Doch dann habe die Union im Bundestag mit der AfD gestimmt. “Und danach haben sehr viele Leute gesagt: “So nicht, nicht Friedrich Merz und nicht regieren mit der Union.” Die Grünen hatten dies nicht ausgeschlossen.

19.09 Uhr: Weber spricht von klaren Regierungsauftrag der Union

EVP-Chef Manfred Weber hat im BR Fernsehen betont, dass die Union einen klaren Regierungsauftrag bekommen habe und “auch wir als CSU ein klares Mandat, Bayern zu vertreten”. Die Freien Wähler hatten dagegen dafür gesorgt, “dass die bürgerliche Stimme aus Bayern geschwächt worden ist”. Weber: “Die Stimmen, die Hubert Aiwanger dort jetzt bekommen hat, finden sich im neuen Bundestag nicht wieder und die schwächen bürgerliche Stimmen, bayerische Stimmen.”

19.08 Uhr: Industriepräsident: Brauchen rasch handlungsfähige Regierung

BDI-Präsident Peter Leibinger fordert eine rasche Regierungsbildung. “Die deutsche Wirtschaft braucht sehr schnell eine handlungsfähige neue Bundesregierung mit stabiler Mehrheit in der demokratischen Mitte”, sagte der Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI). “Der Entscheidungs- und Handlungsstau in vielen für die Wirtschaft existenziellen Fragen wie etwa des Bürokratierückbaus, staatlichen Investitionen, der Energieversorgung und der Sicherheitspolitik gehört dringend aufgelöst.” Je länger die Unsicherheit andauere, desto mehr zögerten Unternehmen und Verbraucher mit Investitionen und Käufen, die Wirtschaft stagniere und das Land werde geschwächt.

19.06 Uhr: Spahn – Grünen müssten sich für Koalition bewegen

“Wir haben einen klaren Auftrag zu regieren”, sagt CDU-Politiker Jens Spahn. “Friedrich Merz wird Bundeskanzler und Olaf Scholz ist abgewählt.” Alles weitere werde man schauen müssen, wie sich das entwickele. Was eine künftige Koalition angehe, müsse das gemeinsame Verständnis klar sein. Es gehe darum, die Wirtschaft zu stärken und illegale Migration zu begrenzen. Derzeit sehe er nicht, wie man die inhaltlichen Differenzen mit den Grünen überbrücken könne, sagt Spahn. Aber wenn die Grünen bereit seien, sich zu bewegen und ihre Positionen zu verändern, könne man reden.

19.05 Uhr: Aiwanger – Polarisierung durch Thema Migration mitverantwortlich für schlechteres Abschneiden bei der BTW

Freie-Wähler-Chef und -Spitzenkandidat Hubert Aiwanger sieht in den schlechten Zwischenergebnissen für seine Partei bei der Bundestagwahl vor allem die Zuspitzung des Wahlkampfs auf das Thema Migration verantwortlich. Es habe eine “Polarisierung auf die AfD, auf die Union” stattgefunden. Da die Freien Wähler unter fünf Prozent in den Umfragen vor der Wahl gelegen hätten, seien die Wählerinnen und Wähler zu denjenigen Parteien abgewandert, die über fünf Prozent gelegen hätten, so Aiwanger in BR24 Radio. Er hoffe noch auf die drei Direktmandate in Bayern, die die Freien Wähler angestrebt hatten – denn noch seien die Wahlkreise nicht ausgezählt. Und bei den Zweitstimmen rechnet der Spitzenkandidat zumindest in Bayern mit einer “Fünf vor dem Komma”, da die Freien Wähler immer besonders von den Briefwählern profitiert hätten, die ja später ausgezählt würden.

19.05 Uhr: Weidel – “Menschen wollen eine blau-schwarze Koalition”

Berlin (dpa) – Die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel hat der Union erneut eine Zusammenarbeit angeboten. “Der Wählerwille ist klar abgebildet, die Menschen wollen eine blau-schwarze Koalition haben”, sagte Weidel im ZDF. Wenn die Union mit SPD und Grünen koaliere, werde sie nichts von ihren Wahlversprechen umsetzen können. Die AfD stehe bereit, “mit ausgestreckter Hand eine vernünftige Politik für unser Land zu machen”. 

Sie gehe allerdings nicht davon aus, dass die Union unter Friedrich Merz diese Hand ergreifen werde, so Weidel. Klar sei aber auch: Wenn man genauso weiter mache wie bisher, mit der Ampel und in Ostdeutschland mit der Linken, werde die AfD in den nächsten Jahren stärkste Kraft in Deutschland.

19.02 Uhr: CSU-Chef Söder gratuliert Merz zu Wahlsieg – “Deutschland ein Land in Unordnung”

CSU-Parteichef Markus Söder hat Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz (CDU) zum Sieg bei der Bundestagswahl gratuliert. Deutschland sei “ein Land in Unordnung”, das “endlich eine klare, starke Führung” brauche, sagte Söder am Sonntag in Berlin bei einem Auftritt mit Merz in der CDU-Parteizentrale.

Das Wahlergebnis zeige, dass es “einen Mann” gebe, dem die Deutschen dies zutrauten – und das sei Merz, fügte der bayerische Ministerpräsident an. Er habe vor der Bundestagswahl “das Versprechen” abgegeben, dass CDU und CSU wieder “stark und einig” wie früher aufträten. Gemeinsam mit Merz habe er das eingelöst. “Ich danke Dir dafür”, sagte Söder an den CDU-Chef gewandt.

19.00 Uhr: Klingbeil fordert “Generationenwechsel” bei SPD

SPD-Co-Chef Lars Klingbeil zeigt sich enttäuscht über das Wahlergebnis. Die Wahl sei eine Zäsur für die SPD. Die Partei müsse programmatisch und auch personell neu aufgestellt werden. Es müsse jetzt ein “Generationenwechsel” kommen.

19.00 Uhr: Söder in Berlin – CDU und CSU wieder so stark und einig wie früher

Bayerns Ministerpräsident und CSU-Parteichef Markus Söder betonte bei der CDU-Wahlparty im Berliner Konrad-Adenauer-Haus die Einigkeit von CDU und CSU. “Wir haben uns ein Versprechen gegeben, dass wir wieder so stark und einig sein wollen, wie es früher einmal war”. Söder wertet dies als Grund für den Wahlerfolg. Merz habe einen großen Beitrag dafür geleistet.

Der CSU-Spitzenkandidat Alexander Dobrindt hatte zuvor im BR-Fernsehen von einem klaren Regierungsauftrag für CDU und CSU gesprochen. Wörtlich sagte Dorbrindt: “Der Politikwechsel ist gewählt”.

18.59 Uhr: Baumann wirbt für Zusammenarbeit mit der Union

AfD-Parlamentsgeschäftsführer Bernd Baumann hat nach der Bundestagswahl auch ohne eine Regierungsbeteiligung für eine Zusammenarbeit mit der Union geworben. Es müsse anfangs “gar keine Koalition” sein, sagte Baumann in der ARD. Die Union könne Anträge in den Bundestag einbringen, “dann machen wir Gesetze”. Die AfD brauche keine “Regierungsbeteiligung”, fügte Baumann hinzu.

18.59 Uhr: Esken dankt Scholz – „Gekämpft wie ein Löwe“

SPD-Co-Chefin Saskia Esken dankt Bundeskanzler Olaf Scholz für dessen Einsatz im Wahlkampf. “Du hast gekämpft wie ein Löwe”, sagt Esken zu Scholz auf der Bühne in der SPD-Bundeszentrale in Berlin.

18.59 Uhr: Hagen rechnet mit langem Wahlabend

Der bayerische FDP-Vorsitzende Martin Hagen rechnet mit einem langen Wahlabend für seine Partei. Die nächsten Stunden würden zeigen, ob die Liberalen in den Bundestag kommen, sagte er im BR Fernsehen. Nach den ersten Prognosen kratzte die FDP an der Marke von fünf Prozent. Über personelle Konsequenzen für den Fall, dass seine Partei an der Fünf-Prozent-Hürde scheitere, wollte Hagen zunächst nicht reden.

18.58 Uhr: Wahl-Reaktionen aus der Wirtschaft: “Den Abstieg endlich umkehren”

Die deutsche Wirtschaft sieht im Ausgang der Bundestagswahl einen klaren Auftrag für einen Kurswechsel. “Das Ergebnis zeigt: Es gibt ein klares Mandat an Union und Friedrich Merz, den wirtschaftlichen Abstieg Deutschlands endlich umzukehren”, sagte die Präsidentin des Verbandes “Die Familienunternehmer”, Marie-Christine Ostermann, am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters. “Dafür braucht es dringend eine bessere Wirtschaftspolitik und Reformen.” Die deutsche Wirtschaft stecke nicht in einer Konjunkturdelle, sagte sie angesichts von zwei Rezessionsjahren in Folge. “Wir haben eine strukturelle Wirtschaftskrise.” Der Standort Deutschland sei in Gänze nicht mehr wettbewerbsfähig. Es gehe um die Überlebensfrage für Tausende Unternehmen und deren Arbeitsplätze.

18.57 Uhr: Aiwanger: “Wir haben offenbar verloren im Vergleich zur letzten Wahl”

Hubert Aiwanger, bundes- und bayerischer Landesvorsitzender der Freien Wähler, sagte in einer Reaktion auf die Prognose zur Bundestagswahl 2025, dass sie die Wahl im Vergleich zur letzten Wahl offenbar verloren haben. “Unsere Wähler sind in andere Parteien hinweggewandert, die uns letztes Mal bei der Bundestagswahl noch gewählt hatten.” Laut Aiwanger habe es einen Rechtstrend bei der Wahl gegeben, der die Wähler angesaugt habe. Aiwanger geht davon aus, dass die Freien Wähler in Bayern im laufe der Nacht noch auf fünf Prozent steigen werden. “Jetzt warten wir natürlich noch ab, was die Direktstimmkreise bringen, aber es war ein sehr umkämpfter Wahlkampf”, so Aiwanger.

18.55 Uhr: Neue Hochrechnung zur BundestagswahlUnion: 28,9AfD: 19,9SPD: 16,2Grüne: 13,0Linke: 8,5FDP: 4,9BSW: 4,8Andere: 3,818.55 Uhr: Bayerischer BSW-Spitzenkandidat Ernst höchst zufrieden

Der Spitzenkandidat der Wagenknecht-Partei BSW in Bayern hat mit ausgesprochen guter Laune auf die erste Prognose nach Schließung der Wahllokale reagiert. “Das ist ein hervorragendes Ergebnis”, sagte der Landeschef des Bündnisses Sahra Wagenknecht dem Bayerischen Rundfunk. “Das wird im Laufe der nächsten Jahre auch noch besser werden, wenn die Probleme, die wir hatten, gelöst sind.”

Obwohl das Bündnis nach bei der Prpgnose der ARD noch knapp unter den nötigen fünf Prozent lag, zeigte sich der ehemalige SPD- und Linkenpolitiker zuversichtlich, die Marke zu schaffen. So oder so sei es ein Erfolg: “Das hat es noch nie gegeben, dass eine Partei, die so jung ist, schon beim ersten Antritt im Bundestag drin ist.” Sollte es doch anders sein, werde er weiterkämpfen.

18.55 Uhr: Söder verspricht Merz Geschlossenheit

CSU-Chef Markus Söder verspricht CDU-Chef Friedrich Merz auch weiter Geschlossenheit der Union. “Du hast die CSU auch weiter an deiner Seite”, sagt er im Konrad-Adenauer-Haus bei einem gemeinsamen Auftritt. “Es wird nicht ganz einfach werden”, räumt er mit Blick auf die Koalitionsgespräche ein.

18.50 Uhr: FW-Chef Aiwanger hofft weiter

Hubert Aiwanger geht davon aus, dass die Freien Wähler in Bayern im Laufe der Nacht noch auf fünf Prozent steigen werden. “Jetzt warten wir natürlich noch ab, was die Direktstimmkreise bringen, aber es war ein sehr umkämpfter Wahlkampf”, so Aiwanger. “Unsere Wähler sind in andere Parteien hinweggewandert, die uns letztes Mal bei der Bundestagswahl noch gewählt hatten.”

18.48 Uhr: ARD/ZDF: Wahlbeteiligung von über 80 Prozent

Bei der Bundestagswahl hat es laut ARD und ZDF eine so hohe Wahlbeteiligung wie seit Jahrzehnten nicht mehr gegeben. Sie lag demnach zwischen 83 und 84 Prozent und erreichte damit den höchsten Wert seit der Wiedervereinigung. Mehr als 59 Millionen Menschen waren wahlberechtigt.

Bundesweit hatte die Wahlbeteiligung bei der letzten Wahl 2021 am Ende – nach einer Teilwiederholung in Berlin – bei 76,4 Prozent gelegen.

18.48 Uhr: Scholz: Werde Amt als Kanzler bis zum letzten Tag ausführen

Bundeskanzler Olaf Scholz dankt für das Vertrauen, der neunte Regierungschef in Deutschland gewesen zu sein. Zugleich macht er klar, er werde das Amt bis zum letzten Tag ausführen.

18.46 Uhr: Scholz gesteht Wahlniederlage ein

Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Niederlage der SPD bei der Bundestagswahl eingestanden. “Das ist ein bitteres Wahlergebnis für die sozialdemokratische Partei, das ist auch eine Wahlniederlage”, sagte der SPD-Kanzlerkandidat nach den ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF.

18.45 Uhr: Wagenknecht: BSW wird in den nächsten Stunden zittern müssen

BSW-Spitzenkandidatin Sahra Wagenknecht erwartet eine Zitterpartie bei der Frage, ob ihre Partei in den Bundestag einziehen wird. “Wir werden noch zittern müssen”, sagte Wagenknecht am Sonntagabend im ZDF. Es könne in den nächsten Stunden noch hoch und runter gehen.

Wagenknecht sagte, bislang stehe nur fest, dass die Wahlkämpfer einen tollen Wahlkampf gemacht haben. “Ich habe einen fantastischen Wahlkampf erlebt.” BSW-Ko-Chefin Amira Mohamed Ali blieb zuversichtlich, dass ihre Partei noch den Einzug in den Bundestag schaffen könnte. “Ich gehe davon aus, wir schaffen das”, sagte sie in der ARD. Sie sei “sehr zuversichtlich”.

18.45 Uhr: Habeck zeigt sich zufrieden

Trotz der Grünen-Verluste nach ersten Hochrechnungen zeigt sich Kanzlerkandidat Robert Habeck zufrieden. Man habe sich nach dem Ampel-Aus aus einem Loch von unter zehn Prozent in den Umfragen herausgekämpft, sagt Habeck. “Das war alles nicht selbstverständlich.”

18.42 Uhr: Kubicki schließt Jamaika-Koalition aus

Der FDP-Parteivizechef Wolfgang Kubicki hat eine Jamaika-Koalition aus CDU, Grünen und der FDP ausgeschlossen. “Ich kann Jamaika für mich persönlich ausschließen und für meine Partei auch”, sagte Kubicki in der ARD. “Wir haben für uns ausgeschlossen, dass wir noch einmal die nächsten vier Jahre mit den Grünen zusammen regieren.” Sollte die FDP im Bundestag vertreten sein, werde es für Schwarz-Grün oder Schwarz-Rot wahrscheinlich nicht reichen.

18.42 Uhr: Merz dringt auf schnelle Koalitionsgespräche

CDU-Chef Friedrich Merz dringt auf schnelle Koalitionsverhandlungen. Die Welt “wartet nicht auf langatmige Koalitionsgespräche und -verhandlungen”, sagt er in der CDU-Zentrale. Nun sei der Wahlkampf vorbei, man müsse reden, sagt er mit Blick auf mögliche Koalitionspartner. “Es wird nicht einfach werden”, fügt er hinzu. Es müsse aber schnell klar werden: “Deutschland wird wieder zuverlässig regiert.”

18.41 Uhr: IG Metall dringt auf schnelle Regierungsbildung

Die Gewerkschaft IG Metall dringt nach der Bundestagswahl auf eine schnelle Regierungsbildung. “Wir haben keine Zeit mehr. Die Industrie und die Beschäftigten können nicht Monate auf klare Perspektiven warten”, sagt die Vorsitzende Christiane Benner. “Vielen Industrieunternehmen, besonders der energieintensiven Industrien und in der Zulieferindustrie, steht das Wasser bis zum Hals.” Aus Sicht der IG Metall müssten wettbewerbsfähige Energiekosten, der Hochlauf der Elektromobilität und Investitionen in Bildung, Straßen, Schienen und Digitalisierung im Mittelpunkt der Pläne einer neuen Bundesregierung stehen.

18.41 Uhr: Hofreiter: “Viele hatten größere Sorgen”

Anton Hofreiter sieht seine Grünen bei der Bundestagswahl noch einmal glimpflich davongekommen. “Viele hatten größere Sorgen vor dem heutigen Abend”, sagte der Grünen-Politiker, der auf Platz zwei der bayerischen Landesliste angetreten war, dem Bayerischen Rundfunk. 

“Wir standen zum Ende der durchaus umstrittenen Bundesregierung bei 8 bis 9 Prozent”, sagte er, nachdem seine Partei in Bayern und auch deutschlandweit nach ersten Prognosen deutlich zweistellig geblieben ist. “Da ist das ein deutlich besseres Ergebnis.”

18.39 Uhr: Weidel: “Wir werden die anderen jagen”

Die AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel hat sich nach der Schließung der Wahllokale hochzufrieden gezeigt. Auf die Union angesprochen, die eine Koalition mit der AfD vor der Wahl ausgeschlossen hatte, sagte die Co-Parteivorsitzende: “Wir werden genauso konstruktive Oppositionsarbeit weitermachen wie seit dem Jahr 2017.” In Anspielung auf eine frühere Äußerung von Ex-Parteichef Alexander Gauland sagte sie: “Wir werden die anderen jagen, dass sie vernünftige Politik für unser Land machen.” Gauland, damals Spitzenkandidat der AfD, hatte 2017 am Abend der Bundestagswahl mit Blick auf die künftige Bundesregierung gesagt: “Sie kann sich warm anziehen. Wir werden sie jagen.”

18.38 Uhr: Merz – Wir haben die Wahl gewonnen

CDU-Chef und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz spricht von einem historischen Ergebnis. “Wir die CDU, die CSU, die Union, wir haben diese Bundestagswahl 2025 gewonnen.”

18.38 Uhr: Bayerische AfD hochzufrieden

Obwohl die AfD nach ersten Prognosen in Bayern unter dem Bundesergebnis bleibt, zeigt sich die bayerische Parteispitze hochzufrieden: Man habe das Ergebnis im Vergleich zur Bundestagswahl 2021 fast verdoppelt, sagte der Landesvorsitzende Stephan Protschka.

18.37 Uhr: 2. Hochrechnung zur Bundestagswahl