Linke, CDU und Grüne teilen die Direktmandate in den Berliner Wahlkreisen größtenteils unter sich auf, die SPD siegt lediglich in Spandau. In einem Wahlkreis hat die AfD erstmals die meisten Erststimmen errungen.
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Tempelhof-Schöneberg
So knapp war es bei den Erststimmen in keinem Wahlkreis: Mit 0,1 Prozentpunkten Vorsprung sicherte sich Moritz Heuberger (Grüne) das Direktmandat in Tempelhof-Schöneberg (24,7 Prozent). Nachdem die ehemalige Parteivorsitzende und Bundesministerin Renate Künast nicht wieder kandidiert hat, ist Heuberger erstmals angetreten.
Der Zweitplatzierte ist Jan-Marco Luczak (CDU), er steht jedoch auf der CDU-Landesliste auf Platz eins. Die SPD verlor bei den Erststimmen 6,2 Prozentpunkte: Sinem Taşan-Funke, die Nachfolgerin von Kevin Kühnert, kam auf 20.5 Prozent.
Bei den Zweitstimmen löst die CDU die Grünen ab: Mit einem Prozentpunkt mehr (20,9 Prozent) liegt sie diesmal vorn. Drittplatziert ist die SPD mit 17,7 Prozent (-6,6 Prozentpunkte). Dahinter, aber mit Stimmenzuwachs: die Linke (+9,8 Prozentpunkte) und die AfD (+4,9 Prozentpunkte). Das BSW erreicht 5,1 Prozent, die FDP kommt nur noch auf 3,9 Prozent (-5,4 Prozentpunkte).
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Friedrichshain-Kreuzberg – Prenzlauer Berg Ost
Seit 2002 haben die Grünen den Wahlkreis immer gewonnen – doch diesmal verloren sie ihn an die Linke. So lag Pascal Meiser nach der Auszählung mit 34,7 Prozent der Erststimmen klar vor der Grünen-Kandidatin Katrin Schmidberger. Sie ist seit 2011 Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses und kam auf 30,6 Prozent.
Bei den Zweitstimmen hat die Linke mit 31,7 Prozent ebenso einen deutlichen Vorsprung vor den Grünen (25,9 Prozent). Die SPD kam auf 13,4 Prozent, die CDU auf 9,3 Prozent. Die AfD legte 2,3 Prozent zu, das BSW kam auf 5,9 Prozent.
Neukölln
Es ist ein großer Vorsprung: 30 Prozent der Erststimmen errang Ferat Koçak von den Linken. Erst 10,3 Punkte dahinter kam die CDU-Politikerin Ottilie Klein auf Platz. Der Direktmandat-Gewinner von 2021, Hakan Demir (SPD), lag bei 18,8 Prozent.
Diese Reihenfolge zieht sich auch bei den Zweitstimmen im Wahlkreis fort: Die Linke erreichte 25,3 Prozent, die CDU 18 Prozent. Die SPD, die 2021 gewann, kam nur noch auf 15,7 Prozent (-8,2 Punkte).
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Dicht dahinter liegen die Grünen (15,3 Prozent), sie verloren 7,1 Prozentpunkte. Die AfD kam auf 13 Prozent (+5,3 Prozentpunkte), das BSW auf 5,6 Prozent.
Lichtenberg
Mit Abstand gewinnt Linken-Bundeschefin Ines Schwerdtner das Direktmandat in Lichtenberg (34 Prozent). Sie tritt damit in die Fußstapfen von Gesine Lötzsch, die diesen gleich sechsmal hintereinander gewonnen hatte. Die Linke legte bei den Erststimmen 8,2 Prozentpunkte zu. Ebenso deutlich zugelegt hat mit 21,9 Prozent die AfD (+9,5 Prozentpunkte) mit Beatrix von Storch. Danny Freymark (CDU) kam auf 17,6 Prozent der Erststimmen.
Auch bei den Zweitstimmen lag die Linke vorn (23,5 Prozent), dicht gefolgt von der AfD (22,4 Prozent). Die CDU legte nur 1,8 Prozentpunkte auf 13,8 Prozent zu, die SPD halbierte sich fast – sie verlor 11,1 Punkte und kam nur noch auf 11,9 Prozent.
Treptow-Köpenick
Mit einem Ergebnis von 41,8 Prozent bei den Erststimmen gibt es in Treptow-Köpenick einen klaren Sieger: Gregor Gysi (Linke) hat sein Bundestagsmandat erneut erfolgreich verteidigt. Auf Platz 2 liegt Michael Gleichmann (AfD) mit 20,5 Prozent, CDU-Bewerber Dustin Hoffmann kommt auf 14,1 Prozent. Hoffmann, der nicht zusätzlich auf der Landesliste der CDU steht, zieht somit nicht in den Bundestag ein.
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Auf SPD-Kandidatin Ana-Maria Trăsnea entfallen 8,6 Prozent, Annika Esser (Bündnis 90/Die Grünen) kommt auf 4,8 Prozent. Josephine Thyrêt (BSW) holt 5,6 Prozent.
Bei den Zweitstimmen ist das Ergebnis weniger deutlich als bei der Erststimme. Hier liegt die Linke mit 21,7 Prozent nur knapp vor der AfD mit 21,6 Prozent. Die CDU kommt auf 15,3 Prozent, die SPD auf 12,7 Prozent und Bündnis 90/Die Grünen auf 12 Prozent. Das Bündnis Sahra Wagenknecht erhält 9,2 Prozent; die FDP landet mit 2,9 Prozent auf dem vorletzten Platz vor der Tierschutzpartei mit 1,8 Prozent. (Julia Schmitz)
Marzahn-Hellersdorf
Die AfD hat erstmals bei einer Bundestagswahl in einem Berliner Wahlkreis die meisten Erststimmen errungen. Im Wahlkreis 84 Berlin-Marzahn-Hellersdorf setzte sich Gottfried Curio durch, der seit 2017 für die AfD im Bundestag sitzt. Curio kam auf 29,5 Prozent der Erststimmen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Mario Czaja, der das Direktmandat bei der Wahl 2021 geholt hatte, lag mit 29,2 Prozent nur denkbar knapp hinter Curio. 481 Stimmen liegt Curio den vorläufigen Zahlen nach vorn.
Bei den Zweitstimmen liegt die AfD mit 30,8 Prozent deutlich auf dem ersten Platz; die CDU erreicht mit 16,7 Prozent nur einen geringen Abstand zu den Linken mit 16,6 Prozent. SPD und BSW liegen mit 11 Prozent gleichauf; die Grünen kommen auf 6,1 Prozent und die FDP auf 2,6 Prozent. (Dominik Mai mit dpa, Julia Schmitz)
Spandau – Charlottenburg Nord
Am Ende war es knapp, aber im Spandauer Westen durfte die SPD durchatmen: Der bisherige Bundestagsabgeordnete Helmut Kleebank, SPD, hat zwar Stimmen verloren, aber seinen Wahlkreis verteidigt. Spandaus Ex-Bürgermeister landete mit 1800 Stimmen Vorsprung vor Ex-IHK-Sprecher Bernhard Schodrowski von der CDU. Damit war Kleebank der einzige SPD-Gewinner bei den Erststimmen in Berlin.
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Andreas Otti, AfD, traf offensichtlich bei vielen den Ton: Er wurde Drittstärkster und erhielt über 500 Stimmen mehr als seine eigene Partei.
Ich habe hervorragende Laune. Mein Vorsprung war knapp, aber am Ende stabil. Ich darf mein Büro im Bundestag behalten.
Helmut Kleebank, SPD, Direktkandidat in Spandau und Charlottenburg-Nord.
Bei den Zweitstimmen lag die CDU wiederum vorn, allerdings deutlich unter Bundesdurchschnitt. Zweitstärkste Kraft ist hier die AfD, knapp gefolgt von der SPD, die wiederum deutlich verloren hat. Stark der Auftritt der Linken, die mit ihrer Ansprache (Mieten, Mieten, Mieten) in den Großsiedlungen gepunktet haben dürfte und doppelt so viele Stimmen bekam wie das BSW. Dahinter gingen die Grüne am winterlichen Havelufer baden – und die FDP sogar unter. Mehr aus Spandau und Charlottenburg-Nord lesen Sie hier in den ersten Tagesspiegel-Interviews: Die ersten Spitzenkandidaten sprachen noch in der Nacht über die Ergebnisse.
Charlottenburg-Wilmersdorf
Der bisher wenig bekannte CDU-Politiker und Rechtsanwalt Lukas Krieger (CDU) gewinnt das Direktmandat in Charlottenburg-Wilmersdorf. Nach der Auszählung in allen dortigen Stimmbezirken kommt er auf 26,3 Prozent. Trotz der Wahlrechtsänderungen rechnet er auch fest damit, tatsächlich in den Bundestag einzuziehen.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) erhielt 24 Prozent der Stimmen. Sie bleibt im Bundestag, weil sie Spitzenkandidatin der Berliner Grünen war. Ob sie ihr Ministeramt behält, ist weniger klar. Der bisherige Bundestagsabgeordnete und frühere Regierende Bürgermeister Michael Müller verliert sein Mandat. Sein Erststimmenanteil beträgt 23,7 Prozent. Die SPD Berlin hatte ihn nicht auf einen sicheren Listenplatz gewählt.
Bei den Zweitstimmen geht der Wahlkreis mit 23,1 Prozent an die CDU. Die Grünen landen diesmal auf Platz zwei (21,7 Prozent), gefolgt von der SPD (17,9 Prozent). (Cay Dobberke)
Mitte
In Mitte verteidigt Hanna Steinmüller (Grüne) ihr Direktmandat (25,3 Prozent). Allerdings war es knapp: Nur 1,3 Prozentpunkte lag sie vor Ottavia Merendino von den Linken. Annika Klose (SPD) lag bei 16,7 Prozent, Lasse Hansen (CDU) bei 14,3 Prozent.
Bei den Zweitstimmen lag die Linke klar vorn (27,1 Prozent) und legte damit 13 Prozent zu. Zweitplatzierte sind die Grünen (25,3 Prozent), die allerdings mehr als 8 Prozentpunkte verloren. Hier noch die anderen Parteien: Die SPD kam auf 15 Prozent (-5,8 Punkte), die CDU auf 13,5 Prozent (+1,6 Punkte), die AfD errang 8,9 Prozent (+ 3,3 Punkte).
Pankow
Die Grünen bleiben bei den Erststimmen mit Julia Schneider auf Platz eins. Die Grünen-Politikerin, die Stefan Gelbhaar ablöste, kam auf 25,8 Prozent. Der Linken-Kandidat Maximilian Schirmer holte 22,9 Prozent der Erststimmen, Ronald Gläser von der AfD auf 16,9 Prozent.
Bei den Zweitstimmen überholt die Linke mit 21,8 Prozent die Grünen (19,6 Prozent). Die AfD kam auf 15,7 Prozent, die CDU auf 14,4 Prozent.
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Reinickendorf
Marvin Schulz (CDU) verteidigt im Wahlkreis mit 30,9 Prozent der Erststimmen sein Direktmandat. Die SPD bleibt mit Julian Holter auf Platz zwei (21,9 Prozent), Sebastian Maack von der AfD kommt auf 18 Prozent.
Auch bei den Zweitstimmen gewinnt die CDU (26,4 Prozent). Die AfD überholt mit 17,4 Prozent die SPD (17,3 Prozent), die Grünen landen auf Platz vier (12,8 Prozent). Die Linken kommen auf 11,8 Prozent, das BSW auf 5,3 Prozent.
Steglitz-Zehlendorf
Im Wahlkreis Steglitz-Zehlendorf bleibt die Erststimme bei der CDU: Adrian Grasse holte 30,7 Prozent. Ruppert Stüwe (SPD) kam auf 22,4 Prozent, dicht dahinter Nina Stahr (Grüne) mit 22,1 Prozent.
Bei den Zweitstimmen überholt die CDU mit 26,8 Prozent die Grünen (19,8 Prozent) und die SPD (18,2 Prozent). Dahinter folgt die Linke (11,4 Prozent), AfD (10,3 Prozent) und die FDP (5,9 Prozent).