„Die Visitenkarte unseres Landes“ – so beschrieb vor wenigen Monaten ein Abgeordneter in der Chamber den Luxemburger Flughafen. In einer neuen Studie wird jetzt noch mal bewusst: Der nationale Flughafen hat einen enormen Einfluss auf die Wirtschaft. Die Studie „The economic impact of LUX“ wurde von dem Forschungsinstitut SEO Amsterdam Economics erhoben, darin werden die wirtschaftlichen Auswirkungen untersucht und aufgelistet.

Seit der Inbetriebnahme im Jahr 1946, „hat sich der Flughafen kontinuierlich zu einem wichtigen Anbieter von Passagier- und Luftfrachtverbindungen entwickelt“, schreibt das Forschungsinstitut. Seitdem wächst und gedeiht er. Im vergangenen Jahr wickelte der Flughafen ein Gesamtfrachtaufkommen von mehr als 830.000 Tonnen ab und zählte mehr als fünf Millionen Passagiere.

Insgesamt stellt das Forschungsinstitut fest, dass sich die wirtschaftlichen Auswirkungen des Luxemburger Flughafens auf 90.000 Arbeitsplätze beziehen und etwa 9,2 Milliarden belaufen, was rund 13 Prozent des gesamten Bruttoinlandsprodukts Luxemburgs entspricht.

Lux-Airport, die Betreibergesellschaft, vereint Bodenabfertiger, Dienstleister, Geschäfte, Restaurants und 15 Fluggesellschaften auf einem Gelände – was „direkte Auswirkungen“ auf die luxemburgische Wirtschaft hat, wie SEO Amsterdam Economics erklärt. Dazu zählt etwa 1,7 Milliarden Euro des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und die Beschäftigung im Zusammenhang mit Betrieb und Verwaltung. Denn rund 7.000 Arbeitsplätze stehen im direkten Zusammenhang mit dem Flughafen, so das Institut.

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Foto: SEO Amsterdam Economics

Neben den direkten wirtschaftlichen Auswirkungen, die dabei entstehen, gibt es auch zahlreiche indirekte Auswirkungen, wie das Forschungsinstitut beschreibt. Denn alle Tätigkeiten am Flughafen seien auf ein Netz von Zulieferern für Waren und Dienstleistungen im In- sowie Ausland angewiesen, darunter beispielsweise Caterer, die die Lokale im Flughafen beliefern. Diese indirekten Auswirkungen im Inland beliefen sich auf 585 Millionen Euro des BIP und knapp 3.000 Arbeitsplätze.

Insbesondere aufgrund der Größe Luxemburgs sei man allerdings auch auf Leistungen und Lieferungen aus dem Ausland angewiesen. Diese belaufen sich auf 1,6 Milliarden Euro und 21.000 Arbeitsplätze, laut SEO.

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Lux-Airport, die Betreibergesellschaft, vereint Bodenabfertiger, Dienstleister, Geschäfte, Restaurants und 15 Fluggesellschaften auf einem Gelände. Foto: Anouk Antony

13 Prozent des gesamten BIP

Ferner geht aus der Studie hervor, dass für jeden Euro des BIP, den der Flughafen direkt erwirtschaftet, zusätzlich 1,30 Euro indirekt erwirtschaftet werden. Dies sei „ein höheres Verhältnis als bei anderen europäischen Flughäfen“, ergänzt SEO Amsterdam Economics.

Hinzu kommen „induzierte Auswirkungen“, die die Lohnausgaben für direkt oder indirekt angestellte Mitarbeiter im Inland (1,4 Milliarden Euro des BIP und 16.000 Arbeitsplätze) sowie indirekt angestellte Mitarbeiter in Nachbarländern (1,0 Milliarden Euro des BIP und 14.000 Arbeitsplätze) umfassen. Zudem listet das Institut noch „katalytische Auswirkungen“ auf, also den Tourismus, der am Flughafen entsteht, sowie den Handel und Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit (1,1 Milliarden Euro des BIP und 4.500 Arbeitsplätze).

Letztlich führt die Studie noch auf, dass ein Passagier dem Luxemburger Flughafen direkt 300 Euro einbringt. Dieser Wert umfasst die Ticketkosten sowie die Dienstleistungen, die der Fluggast in Anspruch nimmt.