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Ukraine-Krieg - Merz in Kiew

Friedrich Merz wurde Anfang Mai 2022 von Präsident Wolodymyr Selenskyj in der Ukraine empfangen. © Niels Starnick für BILD/-/dpa

Das Treffen zwischen Trump und Selenskyj ist nach dem Schlagabtausch geplatzt. Der Putin-Vertraute Medwedew lobt den US-Präsidenten. Die Reaktionen.

Update, 22.15 Uhr: Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat nach dem Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj die Führungsrolle der USA in der westlichen Welt in Frage gestellt. „Heute ist klar geworden, dass die freie Welt einen neuen Anführer braucht“, schrieb Kallas am Freitagabend in Onlinenetzwerken. Sie bekräftigte zudem die Unterstützung der Europäer für die von Russland angegriffene Ukraine.

Update, 21.45 Uhr: EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj nach dem Eklat bei dessen US-Besuch zugesichert, weiter an einem gerechten Frieden zu arbeiten. „Wir werden weiterhin mit Ihnen für einen gerechten und dauerhaften Frieden arbeiten“, schrieb von der Leyen auf der Plattform X. 

An Selenskyj gerichtet, schrieb sie: „Sie sind nie allein.“ Zugleich sprach sie dem ukrainischen Präsidenten, dessen Land seit drei Jahren von Russland angegriffen wird, weiter Mut zu: „Seien Sie stark, seien Sie mutig, seien Sie furchtlos.“

Trump-Selenskyj-Eklat: Scholz und Merz verkünden Unterstützung für ukrainischen Präsidenten

Update, 21.26 Uhr: Nach dem Eklat bei einem Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) der Ukraine Deutschlands anhaltende Unterstützung zugesichert. Niemand wolle „Frieden mehr als die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine“, schrieb Scholz am Freitagabend im Onlinedienst X. Auf Deutschland und auf Europa könne „sich die Ukraine verlassen“.

Der CDU-Chef und voraussichtliche künftige Bundeskanzler Friedrich Merz schrieb auf X, Deutschland stehe „in guten wie in herausfordernden Zeiten“ an der Seite der Ukraine. „Wir dürfen nie den Aggressor und das Opfer in diesem schrecklichen Krieg verwechseln“, schrieb Merz auf Englisch.

Update, 21.02 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat der Ukraine nach dem Eklat beim USA-Besuch ihres Präsidenten die unverbrüchliche Solidarität Deutschlands und Europas versichert. „Die Ukraine ist nicht allein“, schrieb sie auf ausschließlich auf Englisch auf der Plattform X. „Deutschland steht gemeinsam mit unseren europäischen Verbündeten an der Seite der Ukraine – und gegen die russische Aggression. Die Ukraine kann auf unerschütterliche Unterstützung aus Deutschland, Europa und darüber hinaus bauen. Ihre Verteidigung der Demokratie und ihr Streben nach Frieden und Sicherheit sind unsere.“

Update, 20.53 Uhr: Der ehemalige Nationale Sicherheitsberater und Trump-Kritiker John Bolton hat auf das Eklat im Weißen Haus reagiert. Im Kurznachrichtendienst X schrieb er: „Trump und Vance haben erklärt, im russisch-ukrainischen Krieg auf der Seite Russlands zu stehen. Das ist ein katastrophaler Fehler für die nationale Sicherheit Amerikas. Und um es klar zu sagen: Trump und Vance sind jetzt persönlich für diese Politik verantwortlich.“

Der amerikanische Außenminister Marco Rubio hingegen schrieb: „Danke Herr Präsident, dass Sie sich für Amerika einsetzen, wie es noch kein Präsident zuvor gewagt hat. Danke, dass Sie Amerika an erste Stelle setzen. Amerika steht hinter Ihnen!“

Eklat zwischen Trump und Selenskyj: Macron stellt sich hinter ukrainischen Präsidenten

Update, 20.40 Uhr: Nach dem Eklat zwischen US-Präsident Donald Trump und dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron zu Respekt für Selenskyj und die Ukraine gemahnt. „Es gibt einen Aggressor, und das ist Russland, und es gibt ein angegriffenes Volk, und das ist die Ukraine“, sagte Macron am Freitagabend am Rande eines Staatsbesuches in Portugal. Macron rief dazu auf, „diejenigen zu respektieren“, die seit Kriegsbeginn kämpften.

Der polnische Präsident Donald Tusk sicherte Selenskyj und der Ukraine derweil Polens Solidarität zu: „Lieber @ZelenskyyUa, liebe ukrainische Freunde, ihr seid nicht allein“, schrieb er am Abend wenige Minuten nach Selenskyjs vorzeitiger Abreise aus dem Weißen Haus.

Update, 20.38 Uhr: Der Eklat beim US-Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zeigt nach Ansicht des SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil, dass Europa stärker werden und Deutschland eine Führungsrolle übernehmen muss. „Das Verhalten der US-Regierung zeigt einmal mehr, dass Europa seine Zukunft stärker in eigene Hände nehmen muss. Wir müssen gemeinsam auf allen Ebenen stärker werden“, schrieb Klingbeil auf der Plattform X. „Deutschland muss und wird vorangehen. Auch um der Ukraine zu helfen.“

Reaktionen auf Trump-Selenskyj-Streit: Kreml-Schergen feiern

Update, 20.35 Uhr: Nach Dmitri Medwedew hat auch die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, auf Telegram auf den Streit zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj reagiert. „Ich denke, die größte Lüge Selenskyjs von allen ist seine Aussage im Weißen Haus, man habe das Kiewer Regime im Jahr 2022 allein und ohne Unterstützung gelassen“, schrieb sie. Und weiter: „Dass Trump und Vance sich zurückgehalten und diesem Dreckskerl keine Schläge versetzt haben, ist ein Wunder an Durchhaltevermögen.“

Erstmeldung vom 28. Februar: Washington D.C. – Nach dem außerordentlichen Streit auf offener Bühne mit US-Präsident Donald Trump hat der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj das Weiße Haus vorzeitig verlassen. Selenskyj fuhr in seiner Limousine ab. Die eigentlich geplante gemeinsame Pressekonferenz Trumps und Selenskyjs, die auf die Unterschrift eines Rohstoffabkommens zwischen der Ukraine und den USA folgen sollte, wurde abgesagt – so auch die Unterzeichnung selbst.

Reaktionen zum Trump-Selenskyj-Streit im Oval Office: Putin-Freund Medwedew feiert

Beim engen Kreis des russischen Präsidenten Wladimir Putin sorgt das für Lob des amerikanischen Präsidenten. So etwa beim ehemaligen russischen Präsidenten und aktuellen Vize-Chef des russischen Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew.

„Eine brutale Standpauke im Oval Office. Trump sagte dem Kokain-Clown zum ersten Mal die Wahrheit ins Gesicht: Das Kiewer Regime spielt mit dem Dritten Weltkrieg“, schrieb Medwedew im Kurznachrichtendienst Telegram mit Blick auf die Aussagen des US-Präsidenten. Weiter hieß es: „Und das undankbare Schwein bekam von den Besitzern des Schweinestalls eine kräftige Ohrfeige. Das ist nützlich. Aber das ist nicht genug – wir müssen die Militärhilfe für die Nazi-Maschinerie beenden.“

Trump schmeißt ukrainischen Präsidenten raus: Selenskyj verlässt Weißes Haus

Trump hat dem ukrainischen Präsidenten über sein Online-Sprachrohr Truth Social die Tür gewiesen. „Er kann zurückkommen, wenn er zu Frieden bereit ist“, schrieb Trump dort. Selenskyj habe „die Vereinigten Staaten von Amerika in ihrem geschätzten Oval Office nicht respektiert“. 

Der Ukrainer sei „nicht zum Frieden bereit ist, wenn Amerika beteiligt ist, weil er glaubt, dass unsere Beteiligung ihm einen großen Vorteil bei den Verhandlungen verschafft“. Beim Trump-nahen Fernsehsender Fox News hieß es, Selenskyj sei schlicht hinausgeworfen worden. Unter Berufung auf US-Beamte hieß es, die Ukrainer hätten die USA „für einen Reset angeflogen“, doch Außenminister Marco Rubio und Vize-Präsident JD Vance hätten Selenskyj informiert, er müsse das Weiße Haus nun verlassen.

Donald Trumps Amtseinführung: Promis und Superstars feiern in Washington DC

Eine Bildmontage von Donald Trump mit einer großen Zahl Prominenter vor dem Weißen Haus.

Fotostrecke ansehenTrump und Selenskyj liefern sich Streit: „Respektlosigkeit“

Zu dem Streit war es gekommen, nachdem Trump Selenskyj aufgefordert hatte, „Kompromisse“ mit dem russischen Präsidenten Putin einzugehen. Selenskyj erwiderte, es dürfe keine „Kompromisse mit einem Mörder auf dem eigenen Staatsgebiet“ geben – und zeigte Trump Fotos von Kriegsgräueln.

Daraufhin sagte Vizepräsident JD Vance, der an dem Treffen teilnahm, „Diplomatie“ sei nötig, um den Krieg zu beenden. Selenskyj fragte zurück: „Welche Diplomatie?“ Vance warf dem ukrainischen Staatschef daraufhin vor, sich „respektlos“ im Büro des Präsidenten der USA zu verhalten.

Trump sagte im Verlauf des Wortgefechts zu Selenskyj: „Sie spielen mit dem Leben von Millionen von Menschen. Sie spielen mit dem Dritten Weltkrieg.“ Zudem sagte er, Selenskyj sei „überhaupt nicht dankbar“. „Es wird schwer sein, auf diese Weise ins Geschäft zu kommen“, fügte Trump hinzu. Im Verlauf des Treffens sagte der amerikanische Präsident zudem, er habe bereits „zahlreiche Male“ mit dem russischen Präsidenten Putin gesprochen. (bb mit Agenturen)