Der ukrainische Präsident Wolodymir Selenskyj steigt vor dem Weißen Haus ins Auto.

Der ukrainische Präsident Wolodymir Selenskyj wurde förmlich aus dem Weißen Haus geworfen (picture alliance / AP / Ben Curtis)

Meloni forderte wegen der Ereignisse in Washington zeitnah einen Gipfel zwischen den USA und Europa zur Ukraine. Dieser sei nötig, um offen darüber zu sprechen, wie man die großen Herausforderungen von heute bewältigen wolle, so Meloni.

Jede Spaltung verschaffe denjenigen Vorteile, die den Niedergang der westlichen Zivilisation herbeisehnten, erklärte Meloni. Unklar blieb, ob nach ihren Vorstellungen die von Russland angegriffene Ukraine an einem Gipfeltreffen mit den USA teilnehmen soll. Die rechtsgerichtete Ministerpräsidentin gilt im Kreis der europäischen Regierungschefs als eine der wichtigsten Ansprechpartnerinnen der neuen US-Regierung. Sie hatte im Januar an der Amtseinführung von Präsident Trump teilgenommen. Zugleich steht sie aber an der Seite der von Russland angegriffenen Ukraine.

Ukraine-Gipfel in London mit Selenskyj

Morgen soll zunächst ein Ukraine-Gipfel in London stattfinden, den der britische Premier Starmer einberufen hat. Eingeladen sind mehr als ein Dutzend europäische Staats- und Regierungschefs sowie unter anderem Vertreter der Türkei. Für Deutschland nimmt Bundeskanzler Scholz teil. Auch der ukrainische Präsident Selenskyj sowie NATO-Generalsekretär Rutte, EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen und EU-Ratspräsident Costa werden erwartet. Starmer will über sein Treffen mit US-Präsident Trump in Washington informieren. Der Gipfel solle die gemeinschaftliche und standhafte Unterstützung Europas für eine Friedenslösung demonstrieren, die die künftige Souveränität der Ukraine sichere, hieß es aus London. Angesichts der jüngsten Ereignisse dürfte einmal mehr die Frage in den Fokus rücken, wie Europa die USA bei den Hilfen für die Ukraine ersetzen kann.

EU-Sondergipfel in Brüssel

Auch am kommenden Donnerstag geht es bei einem EU-Sondergipfel in Brüssel um die aktuelle Lage und weitere Hilfen für die Ukraine. Die EU werde die Unterstützung für die Ukraine verstärken, damit sie den Aggressor weiterhin bekämpfen könne, erklärte die Außenbeauftragte Kallas. Eine Einigung könnte jedoch schwierig werden, denn weitreichende Beschlüsse erfordern in der EU Einstimmigkeit. Ungarns Ministerpräsident Orban hat bereits mehrfach EU-Hilfen für Kiew blockiert.

Europa ist nicht nur wegen des Eklats beim USA-Besuch des ukrainischen Präsidenten Selenskyj in Washington in Aufruhr. Auch die jüngsten Vorstöße des US-Präsidenten zum Ukraine-Krieg haben Besorgnis ausgelöst. Europäer wie Ukrainer befürchten, Trump und Russlands Präsident Putin könnten ohne ihre Beteiligung über die Zukunft der Ukraine entscheiden und ein Waffenruheabkommen vereinbaren, das Kiew zu erheblichen territorialen Zugeständnissen zwingen würde.

Diese Nachricht wurde am 01.03.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.