Das EU-Projekt Digital Autonomy with RISC-V in Europe, Special Grant Agreement 1 (DARE SGA1) unter Leitung des Barcelona Supercomputing Center ist mit 240 Millionen Euro finanziert. Die 38 Partner entwickeln eine europäische Infrastruktur aus Hardware und Software für High Performance Computing (HPC) und KI.
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Unter anderem sind drei europäische Chiplets mit RISC-V-Technik geplant:
ein Vektorbeschleuniger (VEC) unter Leitung der katalanischen Firma Openchipein KI-Prozessor (AIPU) fürs Inferencing von Axelera AI aus den Niederlandenein HPC-optimierter Allzweckprozessor (GPP) der tschechischen Firma Codasip
DARE-SGA1 ist Teil des gemeinsamen EU-Projekts für Hochleistungsrechnen (European High Performance Computing Joint Undertaking EuroHPC JU), das seit 2018 auch die European Processor Initiative (EPI) und den mehrfach verschobenen SiPearl Rhea1 fördert.
Muster des eigentlich schon für 2021 geplanten Rhea1 sollen in diesem Jahr endlich kommen, der ARM-Chip mit SVE-Rechenwerken und superschnellem High Bandwidth Memory (HBM) soll einen Teil des Exascale-Supercomputers JUPITER in Jülich antreiben.
Chiplets & Software für Europa
Dass DARE auf Chiplets setzen wird, ist schon länger klar. Damit lassen sich je nach Anwendungsbereich relativ einfach und flexibel die jeweils optimal geeigneten Rechenwerke kombinieren.
Real existierende RISC-V-Prozessorkerne hinken bislang weit hinter der Rechenleistung von ARM- und x86-Designs her. Kommende Kerne mit der Vektorerweiterung RVA23, verbesserten Out-of-Order-Einheiten und höheren Taktfrequenzen könnten aber aufholen. Der XuanTie C930 der Chipsparte des chinesischen Cloud-Riesen Alibaba bietet beispielsweise RVA23 mit 256 Bit. Und der Minerva der französischen Firma Cortus soll schon bei 22-Nanometer-Fertigung immerhin 4 GHz erreichen.
Die Projektpartner betonen auch die große Bedeutung optimierter Software. Einige Formulierungen auf der Projektseite spielen auf die aktuelle Situation bei KI-Rechenzentren an, die der US-Hersteller Nvidia dominiert, unter anderem dank CUDA. Obwohl andere Hersteller KI-Beschleuniger mit theoretisch höheren Rechenleistungen produzieren, sind sie wegen schlechterer Software nicht wirklich konkurrenzfähig.
Europa ist bei KI-Rechenleistung derzeit komplett von den USA abhängig.
(ciw)