Anders als den Prototypen mit Kohlefaser-Karosserie, den Xiaomi für seine Rekordfahrt über den Nürburgring gejagt hat, trägt der SU7 Ultra, den Haoran Zhou getestet hat, ein gewöhnliches Blechkleid. Lediglich die Motorhaube ist aus Aluminium. Zudem hat der SU7 Ultra fast die identischen Fahrassistenzsysteme im Vergleich zu den bisherigen Serienfahrzeugen.

Mit ihm lässt sich somit auch weitgehend autonom durch die Stadt cruisen. Für Zhou war diese Erfahrung jedoch richtig “surreal”. Denn das Auto zuckelte sehr vorsichtig durch die Straßen und weigerte sich beharrlich, die gewaltige Power, die in seinem Inneren schlummert, in der Praxis auszuspielen. “Ich versuche mein Bestes, um einen sinnvollen Anwendungsfall zu finden”, haderte Haoran. Seine Lösung: Vielleicht fährt der Wagen im autonomen Modus so vorsichtig, um für die Rennstrecke fit zu sein. Trotz dieses Erklärungsversuchs ist für den Journalisten klar: “Kein normaler Mensch würde mit einem SU7 Ultra so fahren.”

Für die Straße ist der SU7 Ultra also nur bedingt geeignet – zumindest, wenn die Fahrassistenzsysteme aktiviert sind. Doch solvente Käufer dürften sich trotzdem für das E-Auto begeistern und sich den Wagen zulegen. Schließlich sind die mehr als 1.500 PS an Bord und warten nur darauf, von einem beherzten Fahrer entfesselt zu werden.