Diese außenpolitischen Ziele verbinden aktuell Trump mit Putin. Der US-Präsident schwächt nicht nur die Nato, sondern hat auch die amerikanischen Militärhilfen für die ukrainische Armee eingefroren und verhindert die Weitergabe von wichtigen US-Geheimdienstinformationen und Aufklärungsdaten an die Ukraine.
Für Putin ist die gegenwärtige Situation ein Glücksfall. Nicht nur, dass er in seinem Krieg durch Trump weiter die Oberhand gewinnen kann. Die Zurückdrängung der Nato und den Rückzug der USA aus Europa waren schon lange die strategischen Ziele des russischen Autokraten, genauso wie ein Regimewechsel in Kiew.
Für all das musste Putin keinerlei Kompromisse eingehen, denn die noch junge US-Regierung verzichtete bislang größtenteils darauf, Druck auf Moskau auszuüben. Als Trump am Sonntag in einem Interview mit dem TV-Sender Fox News darauf angesprochen wurde, ob er mit seinen Maßnahmen das Überleben der Ukraine gefährde, antwortete er: “Nun ja, sie wird vielleicht ohnehin nicht überleben.”
Trump bedient damit das russische Narrativ, dass die Ukraine den Krieg nicht gewinnen könne. Auch darüber freut man sich in Russland. Die TV-Propagandistin Olga Skabejewa erklärte im russischen Staatsfernsehen: “Wir unterstützen alles, was Donald Trump gerade tut.”
Dabei trifft die Annäherung zwischen Washington und Moskau auch in Russland auf Ärger. Denn aus der Perspektive von russischen Nationalisten und Kriegsfürwörtern hat der US-Präsident kein Recht, mit der Ukraine Rohstoffdeals abzuschließen. Der nationalistische Schriftsteller Sachar Prilepin kommentierte auf Telegram: “So verkaufen sie unser Land.”
Putin braucht für die Legitimation seines Krieges eigentlich das Feindbild der USA. Denn auch damit begründet der Kreml die großen Opfer und den Überfall auf ein Land, das Russland eigentlich als Brüdervolk betrachtet. Der Duma-Abgeordnete Alexei Zhuravlev nennt Trumps Politik “exzellent”. “Wir sollten diesem Weg folgen, der uns da angeboten wird”, betonte er im russischen Staatsfernsehen. Die USA würden zwar auch in Zukunft Russlands Feind bleiben, derzeit mache Trump aber “die richtigen Dinge”.