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2,6 Milliarden Euro zahlt ein Energiekonzern an den Bund, weil dieser ihm vor wenigen Jahren noch aus der Patsche geholfen hatte. Das Geld solle den deutschen Steuerzahlern zugutekommen, verspricht die Firma.
Düsseldorf – Der mit Milliardenbeihilfen gerettete Energiekonzern Uniper hat rund 2,6 Milliarden Euro an Deutschland zurückgezahlt. Die Zahlung sei am Dienstag (11. März) erfolgt, teilte das Unternehmen in Düsseldorf mit. Uniper kommt damit einer Beihilfe-Auflage der EU-Kommission nach. Die Zahlung war vor gut zwei Wochen angekündigt worden.
Die Firma war 2022 in Schieflage geraten, weil Russland nach dem Angriff auf die Ukraine seine Gaslieferungen erst verringerte und dann einstellte. Die Gas-Ersatzbeschaffungen kosteten Milliarden. Damit Uniper nicht in die Knie ging, zahlte Deutschland Beihilfen von rund 13,5 Milliarden Euro und wurde mit über 99 Prozent Mehrheitseigentümerin. Die EU-Kommission hatte die Beihilfe-Genehmigung an eine Reihe von Auflagen geknüpft. Dazu gehört auch der Verkauf von zahlreichen Beteiligungen bis Ende 2026.
Finanzvorständin: Zahlungen „ein Beleg dafür, dass Uniper finanziell gestärkt ist“
Die Zahlung komme dem deutschen Staat und damit den deutschen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern zugute, erklärte Finanzvorständin Jutta Dönges. „Sie ist ein Beleg dafür, dass Uniper nach der Krise finanziell gestärkt ist und profitabel wirtschaftet. Wir haben die richtigen Lehren aus der Krise gezogen und sind gut gerüstet, unseren Beitrag für eine sichere Energieversorgung zu leisten.“

Das Uniper Kraftwerk Staudinger in Bayern: Der Energiekonzern zahlt mehrere Milliarden an den deutschen Staat zurück, nachdem dieser ihm vor einigen Jahren aus der Klemme geholfen hatte. © Sebastian Gollnow / dpa
Bis Ende 2028 muss Deutschland seine Beteiligung auf höchstens 25 Prozent plus eine Aktie reduzieren. Das Bundesfinanzministerium hatte im September erklärt, dass Uniper vor allem über Aktienverkäufe auf dem Kapitalmarkt wieder in private Hände kommen soll. Das Ministerium verwaltet die Uniper-Anteile.
Uniper: Bereits zweite Riesen-Rückzahlung seit dem Sommer
Uniper hatte bereits Ende September eine erste Rückzahlung an den deutschen Staat geleistet. Damals flossen 530 Millionen Euro. Es war Geld, was Uniper im August 2022 im Zuge des Gasstreits mit dem russischen Gaskonzern Gazprom einbehalten hatte, als dieser kein Gas mehr lieferte. Uniper zählt zu den größten Energieunternehmen Europas. Das Unternehmen ist Deutschlands größter Gashändler und Gasspeicherbetreiber. Privatkunden beliefert Uniper außer bei Fernwärme nicht. (dpa, lf)