Die Zahl der Masern-Fälle in Europa hat sich nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im vergangenen Jahr verdoppelt und den höchsten Stand seit 25 Jahren erreicht. Demnach wurden in der WHO-Region Europa, die 53 Länder bis nach Zentralasien umfasst, 127.350 Erkrankungen und 38 Todesfälle durch die Masern registriert. Mit knapp 31.000 und rund 28.000 Fällen am stärksten betroffen waren demnach Rumänien und Kasachstan, wie die WHO mitteilte.
Mehr als 40 Prozent der Maserninfektionen in der
europäischen Region, zu der neben Europa auch Zentralasien gerechnet
wird, traten demnach bei Kindern unter fünf Jahren auf. In mehr als der Hälfte der Fälle mussten die Betroffenen stationär im
Krankenhaus versorgt werden.
Auch in anderen Regionen der Welt wurden zuletzt
größere Ausbrüche gemeldet, darunter Krisenländer wie Afghanistan, aber
auch Gebiete in den USA.
Anzahl der Fälle schwankt in Deutschland stark
In Deutschland wurden für 2024 bis zum 25. September laut dem Robert Koch-Institut (RKI) 553 Masernfälle gemeldet. Die Zahl der registrierten Fälle schwankte jedoch in den vergangenen Jahren sehr: In den Jahren 2020 bis 2023 lagen die Masernfallzahlen laut RKI im ein- und zweistelligen Bereich. Vor der Pandemie – 2012 bis 2019 – waren es 165 bis rund 2.500 pro Jahr.
Aufgrund der Covid-19-Pandemie waren die Impfquoten laut WHO in den
vergangenen Jahren insgesamt zurückgegangen; in vielen Ländern seien sie
demnach noch nicht wieder auf dem Stand von vor der Pandemie. Diese
Tatsache erhöht laut der Mitteilung das Risiko für Krankheitsausbrüche. Die WHO fordert Regierungen in Europa und Zentralasien daher dazu auf, mehr Geld in
die Gesundheitsvorsorge zu investieren. Jeder Staat müsse zudem verstärkt
versuchen, Gemeinden mit niedrigen Impfraten zu erreichen.
Masern sind eine der ansteckendsten
Krankheiten für Menschen. Das Virus löst bei fast allen ungeschützten
Menschen Symptome aus. Dazu gehören Fieber, Husten und der typische
Hautausschlag, der sich über den ganzen Körper ausbreitet. Die meisten
Fälle heilen ohne bleibende Folgen, aber es besteht auch die Gefahr von
unter anderem Hirn-, Lungen- und Mittelohrentzündungen, die bleibende
Schäden und den Tod verursachen können. Den besten Schutz gegen das
Virus bietet eine Impfung.