Es ist keine Überraschung: Innerhalb von 40 Jahren ist der Verkehr auf den luxemburgischen Autobahnen sprunghaft angestiegen. Die Verkehrszählung, die 1985 automatisiert wurde, bestätigt dies: Auf den Achsen Luxemburg-Frankreich (A3) oder Luxemburg-Belgien (A6) haben sich die Zahlen um das Vier- bis Fünffache erhöht.
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Für diesen exponentiellen Anstieg gibt es mehrere Gründe, die alle mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes und damit seiner Attraktivität zusammenhängen:
Die Demografie. Im Jahr 1981 betrug die Bevölkerung des Landes 364.600 Einwohner. Bis 2024 ist sie auf 672.000 Einwohner angewachsen. Das entspricht einem Anstieg von fast 85 Prozent. Je mehr Einwohner es gibt, desto mehr Menschen sind auf den Straßen unterwegs.
Die Beschäftigung. Parallel zu diesem Bevölkerungswachstum hat sich auch der luxemburgische Arbeitsmarkt erheblich entwickelt. Es gab 1985, vor dem Boom des Finanzsektors, etwa 135.000 Beschäftigte im Land. Heute sind es 3,5 Mal so viele, mehr als 480.000.
Die Grenzgänger. Von diesen etwa 480.000 Beschäftigten sind fast die Hälfte Grenzgänger, die insbesondere die A3 (aus Frankreich), die A6 (aus Belgien) oder auch die A1 (aus Deutschland) täglich benutzen.
Das Autobahnnetz. Mitte der 1980er-Jahre konzentrierte sich das Autobahnnetz auf den Südwesten Luxemburgs mit den Autobahnen A3, A4 und A6. Seitdem wurde es mit der A1, der A13 und der A7 auf insgesamt 163 km im ganzen Land ausgebaut.
Anstieg um 414 Prozent auf der A3
Wie bereits erwähnt, waren die Autobahnen A3 und A6 vor 40 Jahren bereits vollständig fertiggestellt: die A3 von der französischen Grenze bis nach Luxemburg und die A6 von der belgischen Grenze bis zur Hauptstadt. Zwei Achsen, die sowohl von Einheimischen als auch von Grenzgängern genutzt werden, und daher zwei gute Beispiele, um den exponentiellen Anstieg des Verkehrsaufkommens zu veranschaulichen.
Die „Düdelinger Autobahn“, wie sie auch genannt wird, ist zu Stoßzeiten regelmäßig überlastet. Im Jahr 2024 wurden auf Höhe des Bettemburger Kreuzes mehr als 70.000 Fahrten pro Tag gezählt. Das sind 5,5 Mal mehr als 1985 oder 414% mehr in 40 Jahren!
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Dies ist jedoch nicht der höchste Stand in Sachen Verkehrsaufkommen. Der Höchstwert wurde bislang 2019 mit durchschnittlich 72.913 Fahrzeugen pro Tag erreicht. Dann kam die Covid-19-Pandemie und obwohl der Verkehr seitdem wieder angestiegen ist, hat er diesen Rekord von 2019 (noch) nicht „gebrochen“.
Auf der „Areler Autobunn“ (A6) ist der Trend im Wesentlichen derselbe wie auf der A3 innerhalb von 40 Jahren. Die Zählstelle direkt an der Grenze zwischen Luxemburg und Belgien zählte im Jahr 2024 durchschnittlich fast 50.000 Durchfahrten pro Tag: 4,5 Mal mehr als 1985, was einem Anstieg von 333 Prozent entspricht.
Dreifacher Anstieg auf der „Collectrice du Sud“ in 30 Jahren
Die anderen Autobahnen des Landes sind zwar jünger als die A3 und die A6 (zusammen mit der A4), aber ihr Verkehrsaufkommen ist mit der Eröffnung und dem Betrieb der einzelnen Abschnitte ebenfalls exponentiell angestiegen.
Dies ist auch auf der „Collectrice du Sud“ der Fall, das heißt dem Teil der A13 zwischen Bettembourg und Petingen. Er wurde 1994 in Betrieb genommen, seither ist die Dauerzählstelle Nr. 1446 in Düdelingen in Betrieb. In diesem Jahr zählte sie durchschnittlich 15.000 Durchfahrten pro Tag. Im Jahr 2025 sind es durchschnittlich fast 48.600 pro Tag.
Der Samstag als Wochentag
Was ebenfalls auffällt, wenn man die Zahlen der Verkehrszählungen über die letzten 40 Jahre durchforstet, ist die Entwicklung des Verkehrs an Samstagen. Früher gab es einen großen Unterschied zwischen den Wochentagen, Montag bis Freitag, und dem Wochenende, Samstag und Sonntag. Heute ist die Anzahl der gezählten Fahrzeuge am Samstag bis auf wenige Hundert fast mit einem Wochentag vergleichbar.
Die Nordautobahn, die jüngste Autobahn
Dasselbe gilt für die Achsen Luxemburg-Deutschland, auch wenn der Verkehr hier weniger dicht ist: 5.000 Fahrzeuge am Potaschbierg im Jahr 1988, 29.000 im Jahr 2024; 7.000 Fahrzeuge am Markusbierg auf der A13 im Jahr 2004, mehr als 23.000 im Jahr 2024.
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Schließlich gibt es noch das jüngste Glied im luxemburgischen Autobahnnetz: die A7 in Richtung Norden, deren Abschnitte zwischen 2000 und 2015 in Betrieb genommen wurden. An der Zählstelle „Gréngewald“ zwischen den Anschlussstellen Waldhaff und Kirchberg wurden 2015 32.000 Durchfahrten gezählt, zehn Jahre später waren es 48.000.
Dieser Artikel erschien zunächst bei „Virgule“. Übersetzung und Bearbeitung: Simone Molitor